Anfahrt: Von Norden: Auf der Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Nußdorf und anschließend in den Ort hinein. Bei der Verzweigung rechts nach Erl. (Wer von Süden kommt, fährt über die Anschlussstelle Oberaudorf nach Erl.) In Erl biegt man bei der Kirche Richtung „Erlerberg / Spitzstein / Kranzhorn“ ab. Man fährt die Bergstraße hinauf bis in einer Linkskurve (Hinweisschild: Kranzhornhütte) eine ziemlich kleine Straße links abzweigt. Hier, bei der Abzweigung, ist der Ausgangspunkt der Tour und deshalb heißt es jetzt Parkplatz suchen. Nach links oben abzuzweigen macht keinen Sinn, da die Straße nur noch Zufahrt zu privaten Anwesen ist. Besser man bleibt auf der unteren Straße (Richtung Goglalm); hier findet man meistens eine geräumte Bucht neben der Straße (häufig in der Nähe der bald folgenden Brücke).
Hinweis: Kettenpflicht bei winterlichen Verhältnissen für die Straße nach Erlerberg (ausgenommen Allradfahrzeuge mit Winterreifen).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Erlerberg, Straßengabelung in einer Linkskurve (730 m)
Route: Dem Schild zur Kranzhornhütte folgend über die nur anfangs geräumte Fahrstraße, oder die Wiesen daneben, bis auf Höhe des letzten Hofes. Nun weiter nach Norden auf dem ab hier nicht mehr geräumten Sträßchen. Schon nach 300 m zweigt links ein Weg ab, der oberhalb, anfangs parallel zur Straße, in den Wald führt. Nach 250 m trifft man auf die Forststraße, die vom Sommerparkplatz heraufkommt und folgt ihr nach Westen. In nordwestlicher Grundrichtung führt einen der beschilderte Wanderweg (Ww. „Kranzhorn“) zur wunderschönen Almfläche der Bubenaualm. In direkter Linie geht es zur Almhütte (1049 m) hinauf und rechts am Haus vorbei. Dann hält man sich etwas links und steigt hinauf zum Waldrand. Durch den Waldstreifen geht es dann entlang des Sommerweges in nordwestlicher Grundrichtung (ohne Spur und Ortskenntnis ist hier Orientierungssinn gefragt), dabei überquert man einen Forstweg und erreicht bald die nächste Freifläche. Die folgende Stufe ist gerne von links her eingeweht, weshalb man besser nicht dem Sommerweg folgt, sondern rechts haltend am Waldrand zu einem sanften Rücken aufsteigt. Ihm folgt man zur hügeligen Freifläche bei der Kranzhornalm (1234 m). Ein auffallender Rücken zieht sich vom Gipfelhang über das Köpferl mit Almkreuz herunter. Der sicherste Anstieg führt nun über den Rücken, den man am besten in seinem unteren Auslauf gewinnt. Er leitet einen in den Gipfelhang, ein Waldschneise, die einen hinauf zu licht bewaldeten Gipfel führt. Die letzten Meter zum Doppelkreuz, geht es zu Fuß entlang von Drahtseilen auf schmalem, aber unschwierigem Schneeband.
Abfahrt: Wie Aufstieg
Charakter/Schwierigkeit: Überwiegend leichte und ruhige Skitour; oberhalb des Waldes auch etwas steiler, in diesem Bereich ist bei ungünstigen Verhältnissen etwas Geländekönnen günstig. Die Route führt über Forstwege, freie Almflächen und kurz durch einen etwas dichteren Waldstreifen. Für die letzten Meter zum Gipfel sollte man ein Minimum an Trittsicherheit mitbringen, da sie über ein schmales Schneeband und am Drahtseil entlang führen. Aber auch diese paar Schritte sind ganz leicht. Die Skitour lebt neben kurzen, hübschen Abfahrtspassagen vor allem vom landschaftlichen Reiz und vom tollen Ausblick, den man oft ganz alleine genießen darf. Weil die Route nicht immer gespurt ist, sollte man auch etwas Orientierungssinn mitbringen.
Lawinengefahr: mittel (bei richtigher Spurwahl) – evtl. Gefahrenstellen an der Steilstufe nach dem Wald und oberhalb der Kranzhornalm. Die steilen Lawinenhänge unter dem Gipfelrücken sind zu meiden!
Exposition: Ost
Aufstiegszeit: 1,5 bis 2 Stunden
Tourdaten: 620 Höhenmeter; Distanz: 3,7 km (Aufstieg)
Beste Jahreszeit: Hochwinter
Stützpunkt: -
Hinweis: Die Parkplatzsituation um den Ausgangspunkt ist – wie unter Anfahrt erwähnt – schwierig. Wir bitten alle Tourengeher Privatgrund zu respektieren. Bezüglich der geräumten Buchten an der Straße ist man laut (unverbindlicher) Aussage von Einheimischen tolerant.
Wissenswertes: 1. Direkt unterhalb des Gipfels steht die kleine
Kranzhorn-Kapelle aus dem 17. Jahrhundert. Einer Erzählung nach wurden die Heiligenstatuen der Kapelle während des Dritten Reiches entfernt und aus Hochmut vom Berg in die Tiefe geschmettert. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat die Sennerin Maria Kronthaler die Figur des Heiligen Josef unversehrt wiedergefunden. Michael Anker, der Besitzer und Hüttenwirt der Kranzalm hat sie an der Kapelle wieder aufgestellt.
2. Das
Wort „Kranz“ im Namen des Gipfels leitet sich wahrscheinlich von „Khrantsn“, oder „Khrantsach“ (Wacholder auf Tirolerisch) ab. Nahe der Bubenaualm findet man in der Tat viele Wacholdersträucher – aber natürlich nicht im Winter.
Karte: Kompass Blatt 9, Kaisergebirge, 1:50.000; Topographische Karte 1:50.000 „Chiemsee und Umgebung“, herausgegeben vom Bayerischen Landesvermessungsamt.
Autor: Bernhard Ziegler