Anfahrt: Von Norden (im Winter): über Fernpaß, Imst, Richtung Landeck bis zur Autobahnausfahrt St. Moritz / Reschenpaß. Durch den Tunnel nach Martina ins Engadin, weiter bis Zernez. Hier links abbiegen zum Ofenpaß. Noch vor erreichen der Paßhöhe rechts ab und durch den Tunnel (kostenpflichtig) nach Livigno (hier zollfrei und damit billig tanken!). Jetzt über den Fraele-Paß und anschließend über den Foscagno-Paß nach Bormio. In Bormio abzweigen nach Santa Caterina im Valfurva. Nun (Schilder: Forni-, Branca- und Pizzinihütte beachten) über eine kleine und schlechte Bergstraße (bei schneebedeckter Fahrbahn unbedingt bereits unten Ketten aufziehen) zur Fornihütte.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Großer Parkplatz hinter der Fornihütte (2180m); am Ende der Straße.
Route: Hüttenanstieg: Vom Parkplatz auf dem ausgeschilderten Weg in nordöstlicher Richtung ins Cedec-Tal. Und weiterhin sich an dem Sommerweg orientierend nach Norden zur Pizzinihütte (Rifugio L. E. Pizzini-Frattola, 2700m).
Gipfelanstieg: Nun (siehe Bild 3) in nordnordwestlicher Richtung, direkt auf die Königspitze zu, zum Gran Zebru-Gletscher, den man auf ca. 3000m erreicht. Jetzt peilt man eine auffallende Felsinsel (3045m) an und wandert links an ihr vorbei. In einem Rechtsbogen geht es um die Insel herum auf eine Steilrinne zu. (Nicht zum Königsjoch, die Rinne ist links davon zu finden !!!) Über die Rinne, bei guten Verhältnissen sehr weit mit Ski. Kurz unterhalb des Joches errichtet man meist schon das Skidepot. Nun zu Fuß (am besten gleich mit Steigeisen) zum Joch, das man nur wenig westlich des Punktes 3462m betritt. Dann an der linken Seite der ca. 40 Grad steilen Flanke geradewegs nach oben. Kurz unterm Grat trifft man wieder auf eine Rinne. Sie ist noch ein Stück steiler als die Flanke und führt einen hinauf zum Gipfelgrat. Nun nach links über den Grat (bei Vereisung unangenehm) zum erstaunlich geräumigen Gipfel.
Abfahrt: Wie Aufstieg. Bei hervorragenden Verhältnissen können ausgezeichnete Skifahrer die Gipfelflanke auch befahren. Man beachte dabei nicht nur, daß man diese sturzfrei bewältigen muß, sondern auch die Lawinengefahr in der Steilflanke und die eventuelle Gefährdung anderer Bergsteiger. Die Abfahrt gilt als Extremabfahrt.
Charakter/Schwierigkeit: Diese recht alpine Tour geht über den Rahmen einer normalen Skihochtour hinaus, da man häufig den größten Teil des Anstiegs zu Fuß bewältigen muß. Die Schwierigkeit der Route hängt sehr stark von den Verhältnissen in der durchgehend sehr steilen 400-Meter Flanke ab. Sicheres Gehen mit Steigeisen und Pickel sind aber auch bei günstigen Verhältnissen eine Grundvoraussetzung für die Besteigung der Königspitze. Insgesamt ist die Tour daher als eher schwierig einzustufen und nur sicheren Skibergsteigern zu empfehlen. Diese werden jedoch danach von einer Traumtour, von einer Königstour sprechen. Grandiose Aussicht vom Gipfel! Die Abfahrt (siehe oben) über die Südostflanke gilt bereits als extreme Unternehmung.
Lawinengefahr: hoch
Exposition: Südost, Süd
Aufstiegszeit: Hüttenaufstieg: 1,5 Stunden; Pizzinihütte – Gipfel: 4 Stunden.
Tourdaten: Hüttenaufstieg: 500 Höhenmeter; Pizzinihütte – Gipfel: 1150 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: März bis Juni
Stützpunkt: Pizzinihütte (Rifugio L. E. Pizzini-Frattola, 2700m) des CAI Milano, Telefon: 0039/ 0342 / 935513, Hüttenwirt: Luigi Compagnoni (verwandt mit der berühmten Skirennläuferin Deborah) Telefon: 0039 / 0342 / 945618; 52 Plätze im Lager, 14 Plätze im Winterraum. Öffnungszeiten: Frühling und Sommer. Sehr gute italienische Verpflegung.
Karte: Tabacco, Ortles-Cevedale, Blatt 8, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler