Anfahrt: Mit dem Auto auf der Inntalautobahn zur Ausfahrt Kufstein-Süd und über Scheffau nach Ellmau. Hier auf der ausgeschilderten Straße zur Wochenbrunner Alm; am Ende auf mautpflichtiger Straße (Gebühr: 4 € / Stand 2015).
Öffentliche Verkehrsmittel: Etwas kompliziert und zeitaufwändig. Mit der Bahn nach Kufstein, Wörgl oder St. Johann, mit dem Bus nach Ellmau und von dort mit dem Taxi zur Wochenbrunner Alm.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Großer Parkplatz bei der Wochenbrunner Alm (1080 m)
Route: Vom Parkplatz auf breitem Weg gut beschildert zur Gaudeamushütte (1263 m). Dort links auf einen schmalen Steig (Ww. „Klettersteig Klamml“) erst flach, dann zunehmend steiler in den Kessel unter den Felsabbrüchen, durch die der Klettersteig führt. Nach der Querung eines trockenen Bachbettes geht es mit Hilfe einer kurzen Leiter direkt über einen großen Felsen hinauf, vielleicht die „Schlüsselstelle“ des Klammlsteigs, der durch den Einschnitt des Klamml zur Gruttenhütte führt. Kurz danach erreicht man den Einstieg des Klettersteigs, der sich in zwei Abschnitte teilt. Die erste Hälfte bis zur Seilbrücke ist mit dem Schwierigkeitsgrad C (überwiegend jedoch leichter) auch für Einsteiger geeignet. Etwas sportlicher ist dagegen die kraftraubende zweite Hälfte im Schwierigkeitsgrad D. Vom Einstieg weg geht es am straff gespannten Drahtseil problemlos über die ersten angenehm gestuften und mit reichlich Griffen und Tritten garnierten Felsen hinauf (B/C), an einer kurzen Stufe (C) muss man kurz zupacken, dann wird das Gelände schon wieder leichter (B) – und erdiger. Bei trockenen Verhältnissen ist der erdige Abschnitt allerdings kein Problem. In einer langen Querung (B) geht es schließlich hinüber zum Klamml. Beim Blick auf die Zweiseilbrücke und die senkrechte Wandstufe gegenüber mögen einige froh sein, dass es hier eine Ausstiegsmöglichkeit zum Klammlsteig gibt, andererseits schaut die folgende Passage in der Draufsicht schlimmer aus als sie ist. Die Seilbrücke ist etwas wacklig, aber gut zu gehen, und die anschließende Felsstufe (D) dank klug angebrachter Steigbügel, einem rauen Fels mit reichlich natürlichen Tritten und Griffen sowie dem stabilen Drahtseil ein Höhepunkt des Klettersteigs. Nach einer leichten Querung (B), bei der es auch kurz bergab geht, folgt zum Abschluss noch ein steiler Pfeiler (C/D). Damit hören die Schwierigkeiten auf. Zuletzt geht es etwas erdig zwischen Latschen hindurch zum Ausstieg und auf einem kleinen Steig zum nahen Wanderweg. Rechts haltend erreicht man in wenigen Minuten die Gruttenhütte.
Abstieg: Am schnellsten auf dem Wanderweg direkt hinunter zur Wochenbrunner Alm. Alternativ wählt man den Steig durch das Klamml, genießt von hier noch einmal den Blick auf den Klettersteig, und folgt dem bereits vom Zustieg bekannten Weg über die Gaudeamushütte zurück zum Auto.
Charakter/Schwierigkeit: Abwechslungsreicher, sehr gut angelegter Klettersteig mit reichlich natürlichen Griffen und Tritten. Einzelne Stahlbügel als künstliche Tritte ermöglichen ein kraftsparendes Umhängen der Karabiner. Der erste Abschnitt (bis Schwierigkeitsgrad C) besteht aus einem munteren Wechsel zwischen gut gestuften Felsen und leichteren Quergängen. Die zweite Hälfte führt durch teils senkrechte Wandpassagen (D), unterbrochen nur durch einen exponierten Quergang. Eine luftige Seilbrücke stellt die Verbindung zwischen unterem und oberem Klettersteig her.
Exposition: Süd, Südost, Ost
Gehezeit: Zustieg 1.15 Stunden; Klettersteig Klamml 45 Minuten; Abstieg 1 Stunde
Tourdaten: Insgesamt 540 Höhenmeter, davon Klettersteig Klamml 100 Hm: Distanz: 5,5 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Anfang Juni bis Ende Oktober
Stützpunkt: 1. Gaudeamushütte (1267 m), geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober, Telefon 0043/5358/2262 Mobil 0043/664/3449311.
2. Gruttenhütte (1620 m), geöffnet von Pfingsten bis Mitte Oktober, Telefon 0043/5358/2242, Telefon 0043/5358/8397. Internet:
www.gruttenhuette.at3. Berggasthof Wochenbrunner Alm (1080 m) am Ausgangspunkt, Telefon 0043/5358/2180, Internet:
www.wochenbrunn.com.
Hinweis: Der Wanderweg wurde zwar im Bereich des Klettersteigs mittlerweile etwas nach unten verlegt, dennoch bleibt die Gefahr eines Steinschlags hoch. Also im Klettersteig unbedingt aufpassen, damit die Wanderer unterhalb des Eisenwegs nicht gefährdet werden.
Ausrüstung: Zustieg 1.15 Stunden; Klettersteig Klamml 45 Minuten; Abstieg 1 Stunde
Karte: Alpenvereinskarte 8, Kaisergebirge, 1:25.000.
Erhältlich in unserem
AV-Karten-Shop.
Autor: Stefan Herbke