Anfahrt: A95 München-Garmisch und weiter auf der B2 bis Oberau. Dann rechts Richtung Augsburg / Oberammergau. Kurz nach Ettal biegt man dann links Richtung Linderhof ins Graswangtal ab und fährt in den Ort Graswang hinein. Ca. 250 m nach dem Fischerwirt biegt man links in den Schattenwaldweg ein und fährt bis zum gebührenpflichtigen Wanderparkplatz (3 Euro/Tag - Stand 2016).
Öffentliche Verkehrsmittel: Bahnhof Oberau, dann RVO-Bus nach Graswang.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Graswang (866 m) - Wanderparkplatz am Schattenwaldweg.
Route: Vom Parkplatz folgt man dem Schild zum Kienjoch und umgeht auf dem Rad- und Wanderweg den Ort südlich in einem Bogen. Parallel zum Bach wandert man bis zu einer Brücke. Hier rechts über die Brücke und am schönen alten Forsthaus vorbei in den Wald hinein. Vom Kienjoch sieht man dabei nichts, denn es versteckt sich hinter der Kieneckspitze. An einer Weggabelung geht es rechts. Entlang des Kuhalmbaches wandert man gemütlich talein. Doch schon bald muß man auf Höhe einer Holzbank (Schild "Kienjoch") auf zwei Stegen über den Bach. Ein schöner Gebirgssteig zieht nun zuerst ein kurzes Stück den Berg hoch, dann traversiert man zum Teil recht ausgesetzt den Hang. (Siehe auch Bild 2.) Unten nimmt das Tal unterdessen schluchtartigen Charakter an. Man kraxelt über einige kleine Wasserläufe, dann geht es wieder hinunter ins eigentliche Bett des Kuhalmbaches, den man auch gleich überquert. Jetzt immer entlang des hier verbauten Wildbaches. Einige Male wechselt man dabei die Seite; zur Orientierung dienen rote Punkte. (Siehe auch Bild 3.) Letztendlich steigt man dann an der linken Talseite empor und erreicht so die Kuhalm Diensthütte (1326 m).
Hier trifft man auf einen Forstweg, dem man etwa 200 Meter nach links folgt, ehe man in einer Linkskurve (Beschilderung „Kienjoch“) wieder rechts abzweigt und auf einem Steig weiter wandert. Er führt erst durch Wald, dann romantisch in einen Kessel hinein. In Serpentinen erklimmt man den Kamm. Auf ihm nach rechts und entlang des sanften Kammes (Bild 5), in Auf und Ab, zum Gipfel (1953 m) mit Kreuz und Bank (in einem). Nun liegt einem Schloß Linderhof zu Füßen und das großartige Zugspitzmassiv gegenüber.
Abstieg: 1. Wie Aufstieg.
2.
Rundtour: Sehr interessant ist eine Überschreitung des gesamten Rückens des Kienjoch. Dabei verfolgt man den felsigen Grat (Bild 6)vom Gipfel in nördliche Richtung zur Kieneckspitze (1943m). Weiter geht es auf dem Steig über Felsen und durch Latschen entlang des Grates bis er schließlich in den Wald hineinführt. Auf Pfadspuren steil hinunter, eine Forststraße querend und bis ins Tal, wo man auf den Anstiegsweg trifft. Die Pfadspuren sind dabei immer deutlich erkennbar, auch wenn der Weg stellenweise etwas eingewachsen ist. Achtung, es gibt keine Markierungen auf dieser Route!
Charakter/Schwierigkeit: Gerade bei der hier empfohlenen Überschreitung handelt es sich um eine anspruchsvolle Bergwanderung, oder vielleicht schon um eine einfache Bergtour mit einigen ausgesetzten, jedoch harmlosen Stellen (teilweise drahtseilversichert). Wie man es auch immer sieht, Trittsicherheit und ein wenig Orientierungssinn gehören zu den Voraussetzungen bei dieser relativ einsamen Tour. Der Routenverlauf ist stellenweise wildromantisch. Belohnt wird man außerdem mit einem tollen Blick auf das Zugspitzmassiv.
Gehezeit: Aufstieg: 3 Stunden; Abstieg auf dem Anstiegsweg: gut 2 Stunden; Abstieg bei der beschriebenen Überschreitung: knapp 3 Stunden.
Tourdaten: 1100 Höhenmeter; bei der Überschreitung sind es ca. 1250 Höhenmeter.
Beste Jahreszeit: Ende Juni bis zum ersten Schneefall
Stützpunkt: -
Hinweis: Die Tour ist wegen der vielen Wasserläufe, die man beim Aufstieg zu überqueren hat, bei stärkerem Regen zu meiden!
Ausrüstung: Teleskopstöcke sind im Abstieg angenehm.
Karte: Kompass Blatt 05, Oberammergau / Ammertal, 1:35.000.
Autor: Bernhard Ziegler