Anfahrt: Von Klausen (Autobahnausfahrt der Brennerautobahn – A22) über Feldthurns nach Latzfons. Durch den Ort hindurch und immer auf der später schmalen Straße (Sagschmöl) bleibend, steil und über viele Serpentinen, bis zum Wanderparkplatz Kaseregg. Von Latzfons aus sind es ca. 9 km zum Ausgangspunkt.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Kaseregg (1960 m) bei Latzfons im Eisacktal
Route: Am Parkplatz sind mehrere Möglichkeiten in verschiedenen Richtungen zum Latzfonser Kreuz ausgeschildert. Das ist etwas verwirrend, doch letztendlich führen all diese Routen zum Ziel. Wir empfehlen im oberen Teil des Parkplatzes rechts (südöstlich) zu starten – also nicht bei der großen Hinweistafel, sondern am anderen Ende. Hier findet man einen Wegweiser zum Latzfonser Kreuz, der einen auf einen Forstweg lotst. Links daneben findet man aber einen kleinen Weg – es ist die kürzeste und schönste Variante. Dieser Weg Nr. 15 führt uns hinauf zu einer Almstraße, auf ihr kurz nach links, dann bei einem Zaun (Ww.) rechts abzweigen auf einen kleineren Weg und über diesen am Gamp vorbei, über einen freien Wiesenrücken, zu einem Rastpunkt mit Bank und Marterl (2342 m), wo man einen schönen Blick auf das nächste Ziel, das Latzfonser Kreuz mit seinem Kircherl hat. Der Weg leitet nun um ein Gelände-Eck herum und 80 Hm abwärts, ehe man zum Latzfonser Kreuz (2311 m) aufsteigt. Hier nach Westen. Wenn sich der Weg gabelt, dann geradeaus weiter zur Kassianspitze. Auf schmalem Steig zunächst flach, dann aber über eine Stufe hinauf zum Kassiansee (2480 m). Dann führt der markierte Steig über groben Schotter teilweise steil empor zum Sattel (ca. 2540 m) zwischen Samspitze und Kassianspitz. Nach rechts geht es technisch ganz einfach und gut markiert auf die 20 Meter höhere Kassianspitze. Der imposantere Gipfel links, die Samspitze ist vom Weg her etwas anspruchsvoller und der Steig nicht markiert. Trittsichere Bergwanderer dürfen sich den geringfügig ausgesetzten Steig aber durchaus zutrauen.
Abstieg: Wie Aufstieg.
Alternative: Beliebt ist auch ein Anstieg über die Klausener Hütte. Er ist ebenfalls leicht, aber ein gutes Stück weiter. Dabei startet man entweder am Wanderparkplatz Kühhof oder bei Steineben (im Winter Rodelbahn). Eine Routenbeschreibung findest du unter Kassianspitze via Klausener Hütte.
Charakter/Schwierigkeit: Bis zum Latzfonser Kreuz einfache Bergwanderung (S1), zur Kassianspitze mittelschwere Bergwanderung (S2) und zur Sampitze am Grat kurze Stellen S3 (anspruchsvolle Bergwanderung). An diesem Kamm ist an einigen Stellen Trittsicherheit und ein Minimum an Schwindelfreiheit gefragt. Die Tour führt ausschließlich über schöne Wanderwege und Bergsteige (keine langweiligen Forstwege) und ist ungeheuer aussichtsreich; die Dolomiten liegen da wie auf dem Präsentierteller.
Gehezeit: Insgesamt 4:30 Stunden; Aufstieg: 2:30 Std., Abstieg: 2 Std..
Tourdaten: Höhendifferenz: 780 Höhenmeter (inkl. Gegenanstieg); Distanz: 5,5 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Juni bis zum Wintereinbruch
Stützpunkt: Schutzhaus Latzfonser Kreuz (2311 m), geöffnet von Juni bis Mitte/Ende Oktober. Übernachtung möglich. Telefon: +390472545017, Mobil: +393341145608. Internet: www.latzfonserkreuz.com
Wissenswertes: Das Latzfonser Kreuz ist der höchstgelegene Wallfahrtsort Europas. Im Mittelpunkt der Verehrung steht hier das Kruzifix des Schwarzen Herrgotts. Im Jahre 1700 wurde es in der Totengruft von Latzfons gefunden. Etwa 40 Jahre später war es durch Spenden möglich ein erstes Kirchlein zu errichten. Aus diesem wurde ca. hundert Jahre später der neugotische Bau, der noch heute am Fuße des Ritzlars steht. Drei kleine Glocken aus der Werkstatt von Grasmair in Brixen läuten jeden Sonntag zum Gottesdienst. Außerdem begrüßt das Geläut immer wieder Bittgänger, die von der Saltnerhütte oberhalb der Klausnerhütte, über den Kreuzweg mit fünfzehn Stationen bis zum Latzfonser Kreuz wandern. Die Hütte wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts zunächst als einfaches Hospiz für Wallfahrer errichtet. 1952 wurde das heutige Schutzhaus eröffnet.
Karte: Tabacco Wanderkarte „Brixen / Villnösstal“, Blatt 30, 1:25 000.
Autor: Bernhard Ziegler