Anfahrt: Von Degendorf auf der B11 bis Patersdorf und dann weiter auf der B85 über Viechtach nach Bad Kötzting. Von dort aus nach Schönbuchen. Gegenüber vom Café Osserblick findet man einen Wanderparkplatz.
Navi-Adresse: D-93479 Grafenwiesen, Schönbuchen 30
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wanderparkplatz in Schönbuchen (545 m) - gegenüber vom Café Osserblick (Koordinaten: N 49°11,656‘ E012°54,063‘) bei Bad Kötzting
Route: Bei einer großen Übersichtstafel folgt man der Forststraße in den Wald hinein (Ww: Goldsteig, Gw 2). Kurz nach einem Wasserhaus hält man sich rechts und geht auf einem breiten Wanderweg weiter. Ein teilweise undeutlich erkennbarer Wurzelweg (Markierungen beachten) schlängelt sich durch den „Reitenwald“ hinauf. Man erreicht eine Wiese mit einem Haus, wo es nach links flach weitergeht. In einem großen Rechtsbogen erreicht man dann oberhalb der Wiese einen Weiler mit dem Wanderparkplatz Reitenberg. Von dort aus folgt man einem Karrenweg (Ww: Räuber-Heigl-Höhle, Kötztinger Hütte, Rauchröhren) flach in den Wald hinein. Bei einem Wegweiser „Räuber Heigl Höhle, Kötztinger Hütte Bk3“ geht‘s nach links ab. Auf einem Fels- und Wurzelweg steigt man nun stramm durch einen verwunschen anmutenden Wald bergan. An haushohen Gneisblöcken vorbei gelangt man zur Räuber-Heigl-Höhle und wenig später erspäht man oberhalb einer Felswand das große Gipfelkreuz des Kreuzfelsen. Man gelangt auf einen Sattel, wo in wenigen Minuten der aussichtsreiche Gipfel des Kreuzfelsen (999 m) erreicht wird.
Zurück am Sattel (Ww: Kötztinger Hütte, Rauchröhren) folgt man dem breiten waldigen Kammweg stetig leicht bergab nach Osten. Nach einer kurzen Steigung passiert man eine Gedenkkapelle und unmittelbar danach steht man auch schon vor der Kötztinger Hütte (1034 m). Südlich der Hüttenterrasse marschiert man kurz auf einer Forststraße bergab. Bei einem Ww: „Rauchröhren, Großer Riedelstein“ geht es nach rechts auf einem Weg über einen freien felsigen Kamm „Steinbühler Gesenke“ (1044 m). Danach schlängelt sich ein wunderschöner schmaler Fels- und Wurzelpfad, links unterhalb des Kammes, in leichtem Bergauf- Bergab dahin. Bei einem Wegweiser (Rauchröhren schwieriger Weg / Umgehung leichterer Weg) muss man sich entscheiden. Nach links führt der schönere „schwierige Weg“, der aber nicht wirklich schwierig ist. Über leichte Felsstufen und Platten gelangt man auf einen der Felstürme. Der kreuzgeschmückte Gipfel daneben ist der „Hoher Stein“ (1042 m) und nur kletternd zu bezwingen. Durch einen eindrucksvollen und engen Felsdurchschlupf steigt man hinab zum „sicheren“ Waldboden. Von dort aus kann man die eindrucksvollen Gneistürme „Rauchröhren“ ganz entspannt bewundern. Hierher gelangt man auch, wenn man dem Weg „Rauchröhren leicht“ folgt.
Nach diesem Highlight wandert man nun auf einem breiten Waldweg bergan zum Großen Riedelstein. Bei einem Wegweiser nimmt man den linken Weg zum Gr. Riedelstein / Eschlsaign und erreicht über unschwierige Felsstufen den höchsten Punkt (1134 m). Der hohe und markante Steinturm auf dem Gipfel (Waldschmidt Denkmal) ist dem Dichter Maximilian Schmidt gewidmet.
Vom Gipfel geht es zurück zur „Waldschmidt Infotafel“ und zu einem Wegweiser (Riedelstein Rundweg, Eschlsaign, Arrach über Eschlsaign). Nun steigt man auf einem Pfad steil durch den Wald hinab (rechterhand sieht man die Liftanlagen vom Skigebiet). Der Pfad dreht nach links ab und mündet in einen Karrenweg. Auf diesem weiter hinunter bis man auf eine Forststraße trifft. Dieser folgt man abwärts, die letzte Kehre abkürzend, zum Berggasthof Eschlsaign (derzeit geschlossen - Stand 2017). Von dort aus geht man auf der asphaltierten Straße hinunter bis nach links ein Steig nach Arrach, Rundweg Ar6 abzweigt. Durch den Wald steigt man ab zum Ort Arrach (510 m). Bei der Touristeninformation findet man eine Bushaltestelle; ab hier fährt man mit dem Bus zum Ausgangspunkt in Schönbuchen zurück. Von der Bushaltestelle bei der Kirche in Schönbuchen muss man dann noch ca. 30 Höhenmeter auf der Hauptstraße zum Parkplatz hinaufgehen.
Wichtiger Hinweis für die Rückfahrt: Abfahrt bei der Haltestelle „Tourist- Info“ in Arrach ist um 16:26 Uhr! RBO Linie 6068.
Charakter/Schwierigkeit: Eine lange und spannende Rundwanderung, bei der man genügend Zeit zum Schauen und Staunen einplanen sollte. Außerdem muss das Timing stimmen, um den Bus für die Rückfahrt von Arrach zum Ausgangspunkt in Schönbuchen zu erwischen. Bis zum Großen Riedelstein ist man auf einer Etappe des bekannten „Goldsteig Qualitätswanderweg“ unterwegs (goldene Markierung). Überwiegend bewegt man sich auf dieser Tour auf wunderschönen Waldwegen und felsigen Steigen. Kurz vor dem Gipfel des Kreuzfelsen hilft ein Drahtseil über eine Felsplatte. Bei Nässe ist Trittsicherheit von Vorteil. Die Ausschilderung ist durchgängig perfekt. Wie an einer Perlenschnur aneinandergereiht passiert man Sehenswürdigkeiten und Aussichtspunkte. Zuerst die berüchtigte Räuber-Heigl-Höhle und wenig später steht man auch schon auf dem aussichtsreichen Gipfel des Kreuzfelsen. Über den Mittagstein, wo sich die Kötzinger Hütte befindet, geht’s weiter zum freien felsigen Kamm der Steinbühler Gesenke. Ein weiterer Höhepunkt sind die über 25 m hohen Gneistürme der Rauchröhren. Den Abschluss bildet der Große Riedelstein mit dem Waldschmidt Denkmal auf dem Gipfel.
Gehezeit: Für die gesamte Runde sollte man ca. 6 Stunden einplanen. Reine Gehzeit ohne Pausen und Besichtigungen: ca. 4,5 Stunden.
Parkplatz – Kreuzfelsen ca. 1,5 Stunden
Kreuzfelsen – Kötztinger Hütte ca. 30 Minuten
Kötztinger Hütte – Großer Riedelstein ca. 1,25 Stunden
Abstieg vom Großen Riedelstein nach Arrach ca. 1,25 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: Aufstieg ca. 780 Höhenmeter inkl. diverser Gegenanstiege; Abstieg ca. 620 Höhenmeter; Distanz: ca. 14 km (gesamte Überschreitung)
Beste Jahreszeit: April bis November
Stützpunkt: Kötztinger Hütte (1034 m), täglich geöffnet von Anfang April bis Anfang November. Keine Übernachtungsmöglichkeit! Weitere Infos unter
www.koetztinger-huette.deAchtung: Der Berggasthof Eschlsaign ist derzeit (Stand 2017) geschlossen.
Wissenswertes: Micheal Heigl (1816 – 1857) aus Beckendorf: Robin Hood des Bayerwalds, Sozialrebell, Held von Volksstücken, Romanen und Theateraufführungen. Von den „kleinen Leuten“ als Volksheld gefeiert, von anderen als Räuber gefürchtet. Opfer waren vor allem wohlhabende Bauern und Geistliche in ganz Ostbayern. Er versteckte sich in den Wäldern und hauste mit seiner Geliebten in der Höhle am Kaitersberg. Trotz großem Polizeiaufwand konnte er ganze 10 Jahre nicht gefasst werden. Im Jahr 1853 wurde er verraten und in seinem Höhlenversteck gefasst. Das Schwurgericht Straubing verurteilte ihn wegen Diebstahl, Raub und Körperverletzung zum Tode. König Maximilian II begnadigte ihn später zu lebenslanger Kettenstrafe. Im Gefängnis, Vorstadt Au, in München wurde er 1857 im Streit von einem Mithäftling mit dessen Kettenkugel erschlagen. Eine ausführliche Geschichte über das Leben des Räubers Heigl findet man in dem Büchlein: Das Hohenwarther Heft 6, „Räuber“ Heigl, Der Volksheld des Bayerischen Waldes von Dr. Josef Sommerfeldt.
Karte: Kompass Wanderkarte Nr. 195, Nördlicher Bayerischer Wald, 1:50.000.
Erhältlich in unserem
Karten-Shop.
Autor: Doris & Thomas Neumayr