Anfahrt: Von Sterzing und über den Jaufenpass nach St. Leonhard in Passeier, weiter über Moos nach Pfelders. Am Orteingang findet man einen gebührenpflichtigen Parkplatz.
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der Bahn nach Meran und mit dem Bus nach Pfelders.
Navi-Adresse: I-39013 Moos in Passeier, Pfelders
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Pfelders, Parkplatz am Ortseingang (1612 m)
Route: Hüttenzustieg: Von Pfelders auf einem Forstweg zur Lazinser Alm (1860 m - bis hierher wäre auch eine Auffahrt mit dem Mountainbike möglich) und auf breitem, gut angelegtem Serpentinenweg zur Stettiner Hütte (2875 m – Zustieg: 4 Std.).
Gipfelanstieg: Auf einem deutlichen Steig Richtung Nord. Auf einer Moräne östlich einer Mulde mit kleinem See und Gletscherrest vorbei. Dann über die Hänge auf einem teils mit Felsplatten gut angelegten Steig in Serpentinen zu einem Gratrücken. Weiter zum Schild Grützmacherweg, der früher die Ostflanke der Hochwilde querte und den Übergang zum Langtaler Ferner ermöglichte. Wegen Steinschlaggefahr ist diese Route gesperrt und man folgt dem teilweise neu angelegten Steig, der am südlichen Rand der Ostflanke hinaufführt (kurze Stelle mit Drahtseil gesichert). Nun quert man auf einem Band die Südostflanke und steigt schließlich entlang des Südgrates (leichte Kletterstellen, Drahtseil) bis man den höchsten Punkt erreicht.
Abstieg: Wie Aufstieg.
Alternative: Die Route von Norden über das Hochwildehaus führt über stark vergletschertes Gelände.
Charakter/Schwierigkeit: Mäßig schwierige bis anspruchsvolle alpine Bergtour (S4 bis S5) durch steiles, schottriges, oft ausgesetztes Felsgelände mit Absturzstellen. Meist handelt es sich um Gehgelände, das aber insbesondere bei Schneeresten und im Abstieg ziemlich knifflig ist. Der Steig schwindelt sich überraschend gut durch die steilen Flanken, wobei absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie durchgehend höchste Konzentration erforderlich sind. Kurze Stellen sind mit einem Drahtseil gesichert, an einer Stelle helfen zusätzlich Trittstufen. Hier und da müssen auch die Hände kurz zu Hilfe genommen werden. Bei Schnee oder Vereisung nur mit Steigeisen (Abrutschgefahr!).
Gehezeit: Insgesamt 10 Stunden; 4 Std. für den Hüttenzustieg, 2 Std. für den Gipfelanstieg, Abstieg 4 Std.
Tourdaten: Höhendifferenz: 1875 Höhenmeter (davon 1265 Hm Hüttenzustieg und ca. 610 Gipfelanstieg); Distanz: 11,6 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Juli bis September
Stützpunkt: Stettiner Hütte (2875 m), bewirtschaftet von Anfang Juli bis Ende September. Kontakt: Tel. +39 347 8742805, Internet: Stettiner Hütte
Ausrüstung: Helm, bei Schnee Steigeisen (auch bei kleineren Schneefeldern!)
Tipp: Wer die Stettiner Hütte als Stützpunkt wählt, kann beispielsweise am 2. Tag von dort die Hohe Weiße besteigen.
Wissenswertes: Der Grützmacherweg wurde in den Jahren 1899-1900 von der Sektion Stettin des Alpenvereins erbaut. Die Sektion betreute bis zum Ende des Ersten Weltkrieges das Gebiet im Bereich der Hochwilde und errichtete dort in den Jahren 1896 und 1897 die Stettiner Hütte. Der Namensgeber des Weges, Rechtsanwalt Hans Grützmacher, stiftete am Vorabend der Einweihung der Hütte bei einem feuchtfröhlichen Abend in einem Gasthaus in Pfelders einen stattlichen Geldbetrag für eine Weganlage von der Hütte zum Langtalerferner. Damit sollte ein Übergang zur Karlsruher Hütte, der heutigen Langtalereckhütte, gebaut werden.
Karte: Alpenvereinskarte, Blatt 30/1, Ötztaler Alpen – Gurgl, 1:25.000.
Autor: Stefan Herbke