Anfahrt: Von Norden auf der A8 nach Salzburg und nach der Grenze weiter auf der A10 (Tauernautobahn) über Hallein nach Bischofshofen. Hier verlässt man die Autobahn und folgt der Beschilderung nach Mühlbach. Dann biegt man rechts auf die Mandlwandstraße ab und fährt 8 km über eine Bergstraße (evtl. Ketten) zum Arthurhaus. (Mehrere Parkmöglichkeiten; der Skitourengeher nimmt am besten den großen Parkplatz oberhalb vom Arthurhaus.)
Navi-Adresse: A-5505 Mühlbach am Hochkönig; Mandlwandstraße 110
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Arthurhaus (1502 m), oberhalb von Mühlbach bei Bischofshofen.
Route: Vom oberen Parkplatz aus quert man linkshaltend den kleinen Kinderschlepplift und erreicht so den breiten Wirtschaftsweg zur Mitterfeldalm (1670 m), die man nach einer halben Stunde bereits erreicht. Nun beginnt die Querung der steilen Lawinenhänge hinüber ins Ochsenkar: von der Hütte traversiert man dabei in nordwestlicher Richtung ein Stück abwärts zu einer kleinen, baumumstellten Felseninsel im Hang. Hier geht es drahtseilgesichert durch – bei guten Verhältnissen mit Ski, ansonsten muss man halt kurz abschnallen (siehe Bild). Danach quert man problemlos weiter bis in die Mulde des unteren Ochsenkares. Jetzt links (Nordwesten) hinauf ein kurzes Stück durch die Mulde, dann aber nach rechts zu einem Rücken empor. (Man könnte auch weiter durch die Mulde ansteigen. Dieser Weg weist aber Steilstufen auf und ist somit lawinengefährdeter.) Nun über den Rücken und im weiteren Verlauf auch durch schöne Mulden in westlicher Grundrichtung direkt auf die markante Torsäule (großer Felssporn) zu. Dann links an der Torsäule vorbei und in den Kessel unterhalb des Schoberschartls. Sich linkshaltend durchquert man den Kessel und zielt in einem großen Rechtsbogen in die Steilmulde unter dem Schoberschartl (2570 m). Hinauf in die Scharte. Nach rechts ginge es hier auf die Schoberköpfe; zum Hochkönig muss man nach links durch eine flache Mulde und im weiteren Verlauf einem felsigen Kamm mit mehreren Kuppen folgen. Einige Stangen sollen die Routenfindung dabei vereinfachen. Auf einer Höhen von ca. 2740 m (eigene Messung) verlässt man den Kamm und fährt nach rechts etwa 20 Höhenmeter zur Karstfläche der Übergossenen Alm ab. Nun wieder links (also in westlicher Grundrichtung) auf das bereits sichtbare Matrashaus am Gipfel zu. Über einige Kuppen und durch Senken geht es in die große Mulde unter dem Gipfel und am Ende über den steilen Gipfelhang von links unten nach rechts oben zum höchsten Punkt der Berchtesgadener Alpen.
Abfahrt: Wie Anstieg, wobei auch einige kleine Gegenanstiege zu bewältigen sind. Alternativ zur hier beschriebenen Anstiegsroute kann man sich ab dem Kessel auf Höhe der Torsäule rechts (im Abfahrtssinn!) halten und über mehrere – zum Teil ziemlich steile, schöne Stufen – durch den Graben des Ochsenkares abfahren.
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwere Skitour, die jedoch konditionell recht anspruchsvoll ist. Die erwähnte, kleine Felseninsel sollte nur bei sehr ungünstigen Verhältnissen Probleme bereiten, kann aber schon unangenehm sein und erfordert in jedem Fall eine saubere Technik. Am Gipfelhang muss eine Steilheit von über 35 Grad bewältigt werden. Bei Hartschnee sind hier Harscheisen angenehm. Anspruchsvoll ist die Route auch von den Orientierungsmöglichkeiten her. Bei Schlechtwetter hat man im oberen Bereich der Tour wohl kaum eine Chance den richtigen Weg zu finden. Die Länge der gesamten Unternehmung darf nicht unterschätzt werden, da nicht nur eine große Strecke zurückgelegt werden muss, sondern auch die Abfahrt durch kleine Gegenanstiege Zeit und Kraft kostet. Dies ist auch bezüglich der Lawinengefahr (tageszeitliche Erwärmung) in den Querungen nahe der Mitterfeldalm zu berücksichtigen. Landschaftlich großartige Skitour mit schönen Abfahrtsmöglichkeiten, die jedoch durch etwas lästige Querungen und Gegenanstiege unterbrochen sind.
Lawinengefahr: mittel bis hoch
Exposition: Vorwiegend Ost; die Querungen vor und nach der Mitterfeldalm ziehen sich durch Nordost- und Südosthänge.
Aufstiegszeit: 4,5 bis 5 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: ca. 1550 Höhenmeter (inklusive Gegenanstiege); Distanz: 9,5 km (einfach!)
Beste Jahreszeit: März bis Anfang / Mitte Mai
Stützpunkt: 1. Hotel Arthurhaus am Ausgangspunkt, geöffnet von Anfang Dezember bis Mitte April und von Mitte Mai bis Ende Oktober. Telefon 0043 / (0)6467 / 7202.
2. Mitterfeldalm (1670 m), privat bewirtschaftet, ganzjährig geöffnet, 42 Übernachtungsplätze, Telefon: 0043 / (0)664 / 2528643.
3. Franz Eduard Matrashaus des Österreichischen Touristenklubs (ÖTK), 110 Übernachtungsplätze (Zimmer und Lager), während der Skitourenzeit nur am Wochenende und auch nur sporadisch bewirtschaftet (unbedingt telefonisch nachfragen!) und von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Winterraum, 8 Lager, jedoch ohne Kochgelegenheit und Heizung. Telefon (Hütte) 0043 / (0)6467 / 7566 oder (Tal) 0049 / (0)8652 / 61430.
Tipp: Einen Sonnenauf- oder–untergang am Gipfel zu erleben, ist durch das Matrashaus bei dieser Tour gut möglich und kann ein großes Bergerlebnis intensivieren.
Karte: Kompass Blatt 15 und 80, Tennengebirge / Hochkönig, bzw. Salzburger Land, 1:50.000. Oder AV-Karte 10/02, Hochkönig, Hagengebirge, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler