Anfahrt: Über die Inntalautobahn bis Kufstein-Süd, dann weiter Richtung St. Johann / Kitzbühel bis Scheffau. An der Straße weist ein Wegweiser nach links zum Hintersteiner See (5 km). Dieser kurvenreichen Strecke folgt man bis zum See, wo man am Seestüberl einen gebührenpflichtigen Parkplatz findet (3 Euro / Stand 2018)
Navi-Adresse: A-6351 Scheffau am Wilden Kaiser, Hinterstein 52
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Hintersteiner See (892 m) bei Scheffau - Großer Parkplatz beim Seestüberl
Route: Zunächst folgt man dem kleinen geteerten Sträßchen, das rechts vom Seestüberl bergauf führt (Wegweiser zur Walleralm und Kaindlhütte). Schon nach 200 Metern darf man sich auf einen kleinen Wanderpfad begeben, über den es mäßig steil durch den Mischwald nach oben geht. Vorbei an einer Stelle mit hübschem Blick auf den See, kreuzt dieses Wegerl einige Male die Forststraße. Als Wanderer bleibt man wahrscheinlich lieber auf dem kleinen Weg, der einen schließlich nach einer knappen Stunde aus dem dichten Wald hinausführt. Der Pfad biegt kurz danach auf die Forststraße ein, über die die Häuser der Walleralm versorgt werden. Nach insgesamt etwa 1 1/4 Stunden Gehzeit erreicht man die Walleralm (1171m). Es lohnt sich auf jeden Fall einen kleinen Abstecher auf den „Hausberg“ der Walleralm zu machen, den Kreuzbichl (1206m). Schöner Ausblick auf das Inntal und die umliegenden Berge! Hinter der Walleralm geht’s erneut auf einem schmalen Wanderpfad weiter, der allerdings schon bald das freie Wiesengelände verlässt und wieder in den Wald einbiegt. Teils durch freies Gelände, teils durch Wald leitet der Weg ostwärts. Der letzte Aufschwung zum Hochegg (1470m) ist etwas steiler, aber dafür wird man oben am Gipfelkreuz mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Von diesem Standpunkt aus sieht selbst der Zahme Kaiser gar nicht so zahm aus – von den Nordabstürzen des Wilden Kaisers ganz zu schweigen. Um einen noch besseren Einblick in die Nordwand des Scheffauers zu bekommen, und um sich gleichzeitig ordentlich zu stärken, sollte man vielleicht noch die 20 Minuten in Kauf nehmen, die man braucht, um auf der anderen Seite des Hocheggs abzusteigen und schließlich die Kaindlhütte (1318 m) zu erreichen.
Abstieg: Wie Aufstieg. Falls man noch Lust hat, unten den See zu umrunden, empfiehlt es sich, von der Walleralm auf der Forststraße abzusteigen. Sie führt in Richtung Jausenstation Maier an das Westufer des Hintersteiner Sees. Von dort ist es möglich über den Seeweg am Südufer zum Parkplatz am Seestüberl zurückzukehren.
Charakter/Schwierigkeit: Eine leichte und familienfreundliche Tour, die im Sommer mit einem Bad im Hintersteiner See einen krönenden Abschluss finden kann. Angenehm ist außerdem, dass man im Falle eines Wetterumschwungs oder quengelnder Kinder nicht unbedingt bis zum Hochegg oder gar zur Kaindlhütte „durchhalten“ muss. Denn auch die Walleralm mit ihrem Kreuzbichl ist allein schon ein lohnendes Ziel.
Gehezeit: Aufstieg: Zur Walleralm 1 1/4 Stunden; zum Hochegg insgesamt 2 1/4 Std.; zur Kaindlhütte insgesamt 2 1/2 Std.
Abstieg: von der Kaindlhütte knapp 2 Std.; vom Hochegg 1 1/2 Std.; von der Walleralm 45 Min.; bei Abstieg über Jausenstation Maier westlich des Hintersteiner Sees jeweils ca. eine Stunde länger.
Tourdaten: 600 Höhenmeter im Aufstieg zum Hochegg, zur Kaindlhütte weitere 160 Höhenmeter im Abstieg. Distanz: 4,4 km bis zum Hochegg und 5,4 km bis zur Kaindlhütte (jeweils einfach)
Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober; im Mai liegt oft im Bereich des Hocheggs noch Schnee - vor allem zwischen Hochegg und Kaindlhütte
Stützpunkt: 1. Kaindlhütte (1318 m), privat, Telefon: +436641686568; 20 Lager, 19 Betten, ökologisch orientierte Küche, Klettergarten in der Nähe, geöffnet 1. Mai bis Allerheiligen.
2. Walleralm (1171 m), privat, Telefon: +436645249441, geöffnet von Anfang Mai bis Ende Oktober.
3. Stöfflhütte (1150 m), privat, eine urige 350 Jahre alte Almhütte, Telefon: +436645249441, geöffnet von Anfang Mai bis Ende Oktober.
Tipp: 1. Wer noch Lust und Energie hat, kann von der Kaindlhütte aus zu einer Rundtour aufbrechen. Der Weg über den Gamskogel (1449 m) zum Brentenjoch dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden. Vom Brentenjoch zurück zur Kaindlhütte auf dem Forstweg etwa 50 Minuten.
2. Grundsätzlich lässt sich die Kaindlhütte von Kufstein/Sparchen viel schneller erreichen, vor allem wenn man auch noch den Sessellift zum Brentenjoch nutzt. Aber dafür ist auf dieser Seite deutlich mehr los.
Karte: Kompass-Karte Nr. 9 (Kaisergebirge) 1:50.000
Autor: Manfred Wöll; Vorschaubild: Adobe Stock (BirgitKorber)