Anfahrt: Von Norden auf der A8 nach Salzburg und nach der Grenze weiter auf der A10 (Tauernautobahn) über Hallein bis zur Ausfahrt Bischofshofen. Weiter auf der B 311 Richtung Zell am See und über St. Johann bis Taxenbach. (Hierher auch von Zell am See.) Am Ortsende von Taxenbach biegt man ins Rauriser Tal ein und fährt über Rauris und Wörth bis ins Talende bei Kolm Saigurn. Die letzten Kilometer führen dabei über ein Mautstraße vom Bodenhaus hinauf zum Großraumparkplatz (Lenzanger) bei Kolm Saigurn. Dann geht es 1,5 km (ca. 20 min) zu Fuß über die für den öffentlichen Verkehr gesperrte Straße zum Naturfreundehaus Kolm Saigurn.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Naturfreundehaus Kolm Saigurn (1598m) im Rauriser Tal.
Route: Um durch die riesige Südostflanke des Hocharn aufzusteigen, gibt es mehrere durchaus plausible Routen. Hier die unter normalen Umständen wohl gängigste
Variante:
Vom Naturfreundehaus auf der Straße ein Stück Richtung Norden (vom Parkplatz Richtung Süden hinauf),
wo man etwa auf Höhe der Abzweigung zum Ammererhof eine Brücke findet. Auf ihr
über den Bach und den Talboden nach Westen querend. Durch Buschwerk laviert man
sich, die Grundrichtung beibehaltend, durch. Vor den abschließenden Felswänden
mit kleinen Wasserfällen (Lacheggklamm) weicht man dann nach links (Süden) aus
und steigt anfangs durch eine Rinne, dann links, parallel zu ihr, steil hinauf zu
einer Rampe. Oben angelangt, dreht die Route wieder nach Westen. Unter dem Hohen
Sonnblick beschreibt man nun einen weiten, sanften Rechtsbogen und zielt
Richtung Nordwesten in die Flanke des Hocharn. Nun meist über einen
rampenartigen Rücken (manchmal auch durch die Mulden daneben) Richtung
Nordwesten empor. Endet das kupierte Gelände, geht es über einen auffallend
gleichmäßigen Steilhang (Hocharnkees) hinauf. Eine Kuppe umgeht man auf ihrer
linken Seite, erst dann kann man den Gipfel sehen. Eine weitere Steilstufe führt
einen zum Gipfel. Man peilt den Kamm rechts des höchsten Punktes an und steigt
dann fast eben über den breiten Kamm nach links zum Kreuz.
Variante fürs späte Frühjahr: Wenn
der untere Teil der Tour bereits aper ist, wird auch gerne über den Sommerweg
(Erfurter Weg) in die Hocharnflanke angestiegen.
Abfahrt: Diverse Abfahrtsmöglichkeiten unterschiedlicher Steilheit in der riesigen Südostflanke. Im unteren Bereich muss über die Anstiegsroute abgefahren werden!
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwere, sehr beliebte Skihochtour über durchwegs steiles Gelände, jedoch bei geschickter Routenwahl kaum über 35 Grad. Reine Frühjahrstour, nur bei sicheren Verhältnissen und guter Sicht! Der Aufstieg zur Rampe im untersten Bereich der Tour kann bei Hartschnee heikel sein und erfordert gute Technik und evtl. Harscheisen. Prägend für diese herrliche Skitour ist die freie Riesenflanke mit einer durchgehenden Steilheit von etwa 30 bis 35 Grad. Ein Hochgenuss für konditionsstarke Skitourengeher. Der Gletscher wird in der Regel ohne Seil begangen. Toller Gipfelblick auf den Großglockner.
Lawinengefahr: hoch (reine Frühjahrstour)
Exposition: Vorwiegend Südost und Ost (daher unbedingt früh aufbrechen!)
Aufstiegszeit: 4 bis 5 Stunden
Tourdaten: knapp 1700 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: April und Mai (oft auch noch im Juni)
Stützpunkt: Auf Tour keiner. Am Ausgangspunkt kann man im Naturfreundehaus übernachten und einkehren. Gasthofcharakter. Zimmer und Lager. Geöffnet vom 26. Dezember bis 26. Oktober. Telefon: 0043 / 6544 / 8103. Oder Alpengasthof Ammererhof, Telefon: 0043 / 6544 / 8112.
Karte: Kompass Blatt 39, Glocknergruppe, 1:50.000.
Autor: Bernhard Ziegler