Anfahrt: Von der Garmischer Autobahn kommend (Ausfahrt Sindelsdorf) auf der B 472 über Bad Heilbrunn bis unmittelbar vor die Isarbrücke bei Bad Tölz. Oder (von der anderen Seite kommend) von Bad Tölz auf der B 472 Richtung Garmischer Autobahn / Bad Heilbrunn bis unmittelbar nach der Isarbrücke. Hier zweigt man Richtung Arzbach / Wackersberg ab. An Wackersberg vorbei bis in den Ort Arzbach, dort direkt an der Kirche nach rechts (in Richtung Blaika, Untermberg) einbiegen. Durch Weideflächen bis zum Waldrand (dort befindet sich ein erster Wanderparkplatz), über die Brücke hinweg und noch ca. 1,3 Km durch den Wald zum Wanderparkplatz Kirchsteinhütte.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Kirchsteinhütte (790m) bei Arzbach im Isartal nahe Lenggries.
Route: Auf dem Wanderweg 466, einer teils steilen Almstraße, zunächst bis zum Abzweig Kirchsteinhütte. Dort geradeaus weiter, nach einem Waldstück lässt man zunächst den Abzweig zur Lexen-Alm rechts und den zur Neulandhütte links liegen. Erst etwa 500 Meter weiter (Flachstück) folgt man an zwei Almhütten links dem Weg in Richtung Tutzinger Hütte (ausgeschildert). In einer knackigen Steigung wird eine Jagdhütte an der ehemaligen Sattelalm erreicht, wo sich eine Wegkreuzung befindet. Geradeaus weiter leicht bergab, wo sich nach wenigen Metern der Weg zweimal gabelt; richtig ist die mittlere Variante (Wanderweg 460, in Richtung Tutzinger Hütte, ausgeschildert). Nun geht es etwa 70 Höhenmeter hinunter, ehe zwei Bäche überquert werden und anschließend der Weg wieder ansteigt. An einem Jägerstand rückt erstmals die felsig-schroffe Nordseite des Hennenkopfs ins Blickfeld. Auf breitem Weg problemlos bis zur Tiefentalalm am Fuß des Hennenkopfs. Von der Tiefentalalm aus ist gut eine breite Scharte rechts des Hennenkopfs erkennbar; dorthin (in südwestlicher Richtung) auf einem teils felsigen, teils matschigen und generell recht unbequemen Steig. Nun ein Stück links bis zu den Hinweisschildern in Richtung Benediktenwand / Tutzinger Hütte. Man folgt aber nicht diesem (nach rechts abzweigenden) Pfad, sondern hält geradeaus – oberhalb einer kleinen Mulde – auf die Felsen des Hennenkopfs zu. Die Pfadspuren verlieren sich bald; in dem weglosen Wiesengelände ist es am besten, sich links zu halten, denn in Nähe der Felsen tauchen wieder Pfadspuren auf. Auf diesen über Schrofengelände und zwischen Latschen empor, bis sich plötzlich eine kleine Ebene ausbreitet mit einem Mini-Gebirge darauf: dem Gipfelbereich des Hennenkopfs. Den Steigspuren bis zu den Felsen folgen und am besten über die erste Verschneidung, anfangs senkrecht, in griffigem Kalkgestein zum Gipfel klettern (Schwierigkeitsgrad II). Die Varianten weiter rechts, in der Falllinie des Gipfelkreuzes, führen durch eine Mixtur aus Schrofen und Fels – heikles Absturzgelände!
Abstieg: Über die Kletterpassage zunächst wieder hinab auf die Wiese unterhalb der Gipfelfelsen. Nun ostwärts unter den Felsen entlang über ein Geröllfeld bis in die Scharte zwischen Hennenkopf und Probstenwand; das Gipfelkreuz der von Wanderern selten besuchten Probstenwand (ihre 400 Meter hohen senkrechten Abbrüche ins Längental fordern den Extremkletterer) ist von der Scharte aus in 5 Minuten unschwierig erreichbar und lohnt, weil sich der Hennenkopf aus einer ganz anderen Perspektive – nämlich wie eine Felsnadel – präsentiert. Ansonsten: Aus der Scharte steil hinab über Geröll, Blockfelsen und (oft bis Anfang Juni) auch Schnee. Am Ende der breiten Rinne links hinüber zu einem grasigen Kamm, durch Wald auf Pfadspuren kurz auf die linke Seite vom Kamm und dann wieder auf diesen hinauf zu einer Kuppe (Punkt 1422m). Nun nach Norden hinab, rechts an einem Jägerstand vorbei und danach an pinkfarbenen Markierungspunkten wieder eher links in meist weglosem Gelände durch einen relativ steilen Mischwald bis zur sumpfigen Wiese bei der Längenbergalm. Auf einem Hügel steht ein Gedenkstein, dahinter liegt links die Neulandhütte; zurück zum Ausgangspunkt gelangt man aber geradeaus auf dem Almfahrweg, der in den vom Aufstieg her bekannten Wanderweg 466 mündet.
Alternative: Das Tiefental ist auch von Benediktbeuren aus erreichbar (Wanderwege 456 und 457). Im Abstieg gibt es zwei Alternativen: vom Hennenkopf direkt nach Süden zur – gut sichtbaren – Probstenalm und von dort ins Längental über die Kirchsteinhütte zurück; oder man nimmt an der sumpfigen Wiese bei der Längenbergalm rechts am Waldrand den Weg zur Hinteren Längentalalm und wandert von dort über die Kirchsteinhütte zurück zum Ausgangspunkt.
Bike: Bike & Hike - Wegen der Almstraßen zu Beginn eignet sich bei dieser Tour der Einsatz des Mountainbikes prima. Idealerweise stelle man das Rad an der oben beschriebenen Wegkreuzung bei der ehemaligen Sattelalm ab. Im Abstieg zur Neulandhütte gehen und unmittelbar davor links in den Wald hinein – nach etwa 150 Metern wird ein breiter Weg erreicht, der in 20 Minuten wieder zum Radl führt.
Charakter/Schwierigkeit: In einem Gipfelbucheintrag steht, der Hennenkopf sei in keiner Karte verzeichnet und der Weg dorthin habe nur im Kopf eines Bergkameraden existiert. Das stimmt zwar nicht ganz (denn die Kompass-Wanderkarte ist, im Gegensatz zu anderen Karten, hier recht präzise), aber generell werden Hennenkopf und Probstenwand relativ selten begangen. Dies hat zur Folge, dass die Wege oberhalb der Almen zum Teil kaum noch existieren, bzw. nicht ganz einfach zu finden sind. Genau das aber macht den Reiz dieser Tour aus: nicht auf ausgelatschten Trampelpfaden unterwegs zu sein, sondern Spürsinn beweisen zu müssen. Dazu das traumhafte Gipfelpanorama: Zum Greifen nah wirkt die wuchtige Nordseite der Benediktenwand, Kochelsee und Starnberger See schimmern in der Ferne, im Nordosten breiten sich Isarwinkel und Bad Tölz aus. Die Almstraßen bis zur Tiefentalalm und zur Neulandhütte weisen keinerlei Schwierigkeiten auf; oberhalb davon sind neben einem Gespür für die richtige Wegfindung auch Trittsicherheit und das Begehen wegloser Passagen, sowie im Gipfelbereich kurzzeitig Felskletterei im II. Schwierigkeitsgrad gefordert. In Anbetracht der gut ausgebauten Almstraßen erscheint die Kombination „Bike & Hike“ äußerst sinnvoll.
Gehezeit: Aufstieg: 3 1/2 Stunden; Abstieg: 2 1/4 Stunden
Tourdaten: 820 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Ende Mai bis Anfang Oktober
Stützpunkt: 1. Neulandhütte (1235m), nicht bewirtschaftete Selbstversorgerhütte der DAV-Sektion Neuland. Infos zur Reservierung bei Werner Schanz, Tel. +49 / (0)8856 /802939 oder per
E-Mail .
2. Eventuell
bei Abstieg übers Längental Kirchsteinhütte (1007 m), ganzjährig bewirtschaftet (Dienstag und Mittwoch Ruhetag), 40 Schlafplätze, Hüttentelefon +49 / (0)172 / 8527795.
Karte: Kompass-Wanderkarte 182 (Isarwinkel, 1:50.000)
Autor: Martin Becker