Anfahrt: Von Norden: Auf der A8 München-Salzburg bis Holzkirchen; weiter auf B318 am Tegernsee vorbei und auf B307 Richtung Achenpass bis Wildbad Kreuth. Hierher auch von Süden über den Achenpass. Beim Schild „Wildbad Kreuth“ biegt man von der Bundesstraße links ab und fährt zum gebührenpflichtigen Wanderparkplatz (3 Euro / Tag – Stand 2019) oder bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz beim ehemaligen Kurhaus.
Navi-Adresse: D-83708 Kreuth, Wildbad Kreuth 2
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wildbad Kreuth (817 m)
Route: Vom Wanderparkplatz auf der Straße zum Gasthaus Altes Bad und auf dem breiten Weg weiter Richtung Süden durch den Wald nach nach Siebenhütten (836 m). Hier folgt man der Beschilderung zur Wolfsschlucht, überquert eine Brücke und wandert auf dem Forstweg nach links. Bei der gleich darauf folgenden Gabelung geht es nach rechts oben (Ww. Blaubergalm, Wolfsschlucht, Halserspitze, Schildenstein) und über den Forstweg zur Oberhofer Weißach-Alm (911 m). Über die Almwiese, an der Königsalm links vorbei ins Tal der Felsweißach. Wildromantisch führt der Steig nun entlang des Baches und durch das Bachbett taleinwärts. Bei der beschilderten Gabelung geradeaus weiter Richtung Große Wolfsschlucht. (Durch die Kleine Wolfsschlucht führt kein Anstieg, hier kann man nur einen schönen Wasserfall besichtigen.) Am Ende der Großen Wolfsschlucht geht es auf gut markiertem und stellenweise mit Drahtseilen gesicherten Steig steil durch die Wand hinauf zum Kamm. Dabei müssen einige Felsstufen sowie auch sandige oder schottrige Steilhänge passiert werden. Am Ende erreicht man den Kamm über flacheres, beinahe liebliches Gelände mit lichtem Wald. Am breiten Rücken findet man dann einen Wegweiser. Hier hält man sich links Richtung „Halserspitze / Guffert Hütte über Blauberg-Kamm“. Entlang des anfangs breiten Rückens, am sog. Predigtstuhl (Punkt 1562 m) vorbei, bis zu einem Almsattel oberhalb der Blaubergalm. Hier führt ein Irrweg geradewegs (auf Kammhöhe) in die Latschen; der richtige und markierte Steig weicht aber hier nach rechts aus, ehe er dann wieder die Kammhöhe erreicht. Nun immer entlang des Kammes in Auf und Ab, über mehrere kreuzlose Gipfel (Wichtlplatte, Blaubergschneid, Blaubergkopf, Karspitze) zur Halserspitze, dem höchsten Punkt im Grat mit großem Kreuz. Die Abzweigung nach Wildbad Kreuth kurz vor dem Gipfel lässt man dabei links liegen.
Abstieg: Um eine Rundtour zu machen, steigt man vom Gipfel wenige Minuten auf dem Anstiegsweg ab bis zur Abzweigung mit Wegweiser nach Wildbad Kreuth / Siebenhütten. Hier rechts (im Abstiegssinn – also nach Norden) und über einige steile Felsstufen hinunter, dann quert der schmale Steig die steile Nordwestflanke der Halserspitz hinüber zum Nordgrat. Über diesen noch einmal steil über einige Felsstufen und schottrige Passagen abwärts, dann erreicht man die Abzweigung zur Gufferthütte. Diese lässt man rechts liegen und geht geradewegs entlang des Kammes über moderateres Gelände nach Norden. Bald erreicht man lichten Wald und wandert nun völlig entspannt immer entlang des nun breiten Rückens abwärts zur Wenigberg-Hütte (1298 m). Nach einer Senke folgt ein kurzer Gegenanstieg von gut 50 Hm, dann geht es durch teilweise flaches Waldgelände zum Zwieselgraben. In Serpentinen wandert man über den Steilhang hinunter, am Ende wird es wieder flacher und man erreicht das Hohlensteintal. Hier links talauswärts bis zu einer beschilderten Abzweigung. Nach rechts leitet einen Route über eine Forststraße; der schönere Weg führt geradeaus weiter talauswärts nach Siebenhütten, wo man auf bekanntem Weg zurück zum Ausgangspunkt wandert.
Alternative: Etwas einfacher und kürzer ist der Normalweg auf die Halserspitze, also nicht durch die Wolfsschlucht, sondern durch das Hohlensteintal, den Zwieselgraben und die Wenigberghütte. Die Routen finden Sie hier unter
Normalweg Halserspitze. Sie ist übrigens identisch mit der hier empfohlenen Abstiegsroute.
Charakter/Schwierigkeit: Technisch anspruchsvolle Bergwanderung bis stellenweise sogar leicht alpine Bergtour (
S3 bis S4), bei der Trittsicherheit und Schwindelfreiheit in steilem Absturzgelände absolut erforderlich sind. Dies gilt für die landschaftlich grandiose und wilde Wolfsschlucht ebenso, wie für Teile des Abstiegs. Zudem ist diese fantastische Rundtour mit Gratüberschreitung sehr lange (18 km) und daher konditionell ziemlich fordernd. Der Ausblick auf die Bayerischen Voralpen und den Guffert ist bei dieser Kammwanderung berauschend, der Blick auf die Hohen Tauern bei klarer Sicht ein Traum! Im Sommer, bei schönem Wetter, ist früher Aufbruch und die Mitnahme von reichlich Getränken angeraten, weil einem die Sonne auf dem exponierten Grat und in den Latschen arg zusetzten kann. Da eine Übernachtung auf der Blaubergalm möglich ist, kann man die lange Unternehmung auch als Zweitagestour durchführen.
Gehezeit: Insgesamt ca. 7 Stunden. Aufstieg durch die Wolfsschlucht zur Halserspitze: 4 bis 4,5 Stunden; Abstieg über die Wenigberghütte 3 Stunden.
Tourdaten: Höhendifferenz: gut 1300 Höhenmeter (inkl. Gegenanstiege); Distanz: 18 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Am schönsten ist die Tour im Herbst. Im Hochsommer kann die lange Gratüberschreitung in der prallen Sonne zur Tortur werden.
Stützpunkt: 1. Blaubergalm (1540 m), private Alm-Wirtschaft mit Übernachtungsmöglichkeit für ca. 20 Personen. Verkauf von Produkten aus biologischer Landwirtschaft, geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober. Telefon: 0043/664/2306719, oder über 0043/5242/67516.
2. Siebenhütten (836 m), geöffnet von Mai bis Mitte Oktober. Telefon +49/8029/ 9975983.
Hinweis: Selbstverständlich kann man die Runde auch in umgekehrter Richtung machen. Allerdings sind die Schwierigkeiten in der oft feuchten Wolfsschlucht etwas anhaltender. Daher ist es in der Regel angenehmer durch die Wolfsschlucht aufzusteigen.
Karte: Kompass Blatt 08, Tegernsee / Schliersee, 1:50.000. Oder Mangfallgebirge, bzw. auch Tegernsee / Schliersee und Umgebung, beide vom Bayerischen Landesvermessungsamt. Empfehlenswert ist auch die Alpenvereinskarte BY14, Mangfallgebirge Süd, 1:25.000. Alle erhältlich in unserem
Wanderkarten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler