Anfahrt: A 95 Richtung Garmisch-Partenkirchen und über B2 Oberau nach Garmisch. Weiter Richtung Scharnitz bis Mittenwald. In Höhe Mittenwald vorerst noch auf der Bundesstraße bleiben und diese erst beim Schild „Mittenwald/Leutasch“ verlassen. Nun einige Kilometer der Beschilderung Richtung Leutasch folgen bis noch vor dem Gasthof zur Mühle ein Schild rechts nach Schanz weist. An der Abzweigung ist auch eine kleine Holzhütte mit Informationstafeln. Dahinter gibt es ein paar Parkmöglichkeiten.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Leutaschtal; Informationsstand an der Abzweigung nach Schanz (ca. 1020m)
Route: Man überquert zunächst auf einer Brücke die Leutascher Ache und folgt der Straße
bis hinter das letzte Haus von Schanz. Dort am Fuß des Berges dem Wegweiser
„Franzosensteig“ folgen, also praktisch geradewegs bergauf. Im Wald gewinnt man
recht schnell an Höhe und nach etwa 20 Minuten sieht man von einer Lichtung mit
Jägerstand aus auf der anderen Seite des Leutascher Tals die Arnspitzgruppe. Den
Blick sollte man genießen, denn in der nächsten Stunde tut sich von der Aussicht
her recht wenig. Der Weg führt nämlich in der Mitte eines bewaldeten
Bergeinschnitts nach oben – und zwar ziemlich kerzengerade. Nach etwa einer
Stunde erreicht man den Sattel (1450m) zwischen dem Grünkopf und den
Wettersteinspitzen. Ein bisschen geht’s auf der nördlichen Seite leicht bergab,
ehe man beim Schild „Achtung Staatsgrenze“ auf eine Wegverzweigung stößt. Links
ginge es über Ferchen- und Lautersee nach Mittenwald. Wir halten uns aber rechts
Richtung Grünkopf und folgen einer Schneise bergauf, in der sich bis in den Mai
hinein meist noch einige Schneefelder halten. Eine gute halbe Stunde nach der
Wegkreuzung hat man sein Ziel erreicht. Oben warten zwei aussichtsreiche Bankerl
und ein hölzernes Gipfelkreuz des Mittenwalder Ziegenzuchtvereins auf den
Wanderer. Am schönsten ist vom Grünkopf der Blick Richtung Osten zum Karwendel.
Wer ein Fernglas dabei hat, kann mal schauen, ob gegenüber Klettersteiggeher auf
dem Mittenwalder Höhenweg zu erspähen sind.
Abstieg: Man verlässt den Grünkopf Richtung Osten. Ein Wanderpfad führt unterhalb des südlicher gelegenen Bankerls im leichten Bergab zu einer Geländestufe. Von hier in steilen Serpentinen nach unten. Vorsichtig gehen und – im Interesse der Wanderer weiter unten – bitte keine der zahlreich herumliegenden Steine lostreten! Nach knapp 45 Minuten kommt man zu einer Wegverzweigung. Man folgt der Beschilderung „Ederkanzel 15 Min.“. Nach ein paar weiteren Minuten im flachen Gelände kommt noch mal eine kleine Wegkreuzung. Wer gleich zum Auto zurückgehen will, geht rechts Richtung „Leutasch/Ortsteil Schanz“, wer sich noch auf der aussichtsreichen Terrasse stärken will, folgt dem Schild zur Ederkanzel und erreicht das Gasthaus schließlich etwa eine Stunde nach Verlassen des Gipfels. Um zurück zum Auto zu kommen, geht man nach der Einkehr zunächst auf demselben Weg zurück und folgt an der nächsten Wegkreuzung dem Wanderpfad hinunter nach Leutasch. Unten erreicht man die Teerstraße und geht auf ihr rechts noch einige hundert Meter bis zum Ausgangspunkt.
Alternative: Man kann den Grünkopf natürlich auch von Norden aus machen. Man kommt dann an den hübsch gelegenen Lautersee und Ferchensee vorbei. Ausgangspunkt und erster Teil des Anstiegs sind in diesem Fall identisch mit der Tourenbeschreibung auf die
Obere Wettersteinspitze . Dieser Ausgangspunkt ist beim Abstieg auch vom Gasthaus Ederkanzel leicht zu erreichen.
Charakter/Schwierigkeit: Die hier beschriebene Rundtour auf den Grünkopf ist eine der wenigen Wanderungen im Wetterstein, die sich schon im Frühjahr machen lässt. Es gibt keine Schwierigkeiten, allenfalls beim Abstieg ist im Bereich der steileren Geländestufe etwas Trittsicherheit von Vorteil. Der Anstieg verläuft zwar größtenteils im Wald und kann daher nicht gerade als sehr aussichtsreich bezeichnet werden, dafür wird man auf dem breiten Gipfel mit einer herrlichen Sicht entschädigt.
Gehezeit: Aufstieg: 1 3/4 Stunden; Abstieg: ebenfalls 1 3/4 Stunden. Beim Abstecher über das Gasthaus Ederkanzel muss insgesamt 20 Minuten Gehzeit mehr eingerechnet werden.
Tourdaten: 560 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
Stützpunkt: Berggasthaus Ederkanzel (1208m), ganzjährig geöffnet außer zwischen Anfang Nov. und Weihnachten. In den Monaten April, Mai und Oktober Mittwoch Ruhetag, Tel: 0049 / (0)8823 / 1681. In der Urlaubszeit kommen viele Touristen von Mittenwald herauf zur Ederkanzel.
Karte: Kompass-Karte Nr. 5 (Wettersteingebirge), 1:50.000; oder Nr. 07, Werdenfelser Land, 1:35.000. Alpenvereinskarte, Nr. 4 / Blatt 3, 1:25.000
Autor: Manfred Wöll