Anfahrt: A8 München-Salzburg, Inntaldreieck-Kufstein, Kitzbühel, Paß Thurn, Felbertauerntunnel, Matreier Tauernhaus.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Matreier Tauernhaus, gleich hinter dem Felbertauerntunnel.
Route: Vom Matreier Tauernhaus (1512m) geht es (immer rechts des Baches) auf dem Wanderweg nach Außergschlöß (1680m) und weiter nach Innergschlöß zum Venedigerhaus (1691m). Der Wegabschnitt zwischen Außer- und Innergschlöß ist von rechts her lawinenbedroht. Sind die südseitigen Hänge der sogenannten Weißen Wand noch nicht aper, sollte man hier besondere Vorsicht walten lassen und diesen Abschnitt bei Erwärmung meiden. Nun weiter genau nach Westen bis - nahe der Einmündung des Kärlesbaches in den Gschlößbach - zwei Brücken über den Gschlößbach führen. Über den Bach. Dann geht es links (siehe Bild 2 und 3) über eine Art Schneise zwischen Latschen und über eine Art Rampe steil hinauf zum Gletscher. Jetzt überquert man den Gletscher flach von seinem Tor am linken Ende bis hinüber zu seinem rechten Ufer. Auf etwa 2000 Meter verläßt man das flache Gletscherbecken und steigt über steile Hänge, unter dem Hinteren Kesselkopf durch (und damit unter der Hütte hindurch), auf den Kamm des Niederen Zaun zu. In einem weiten Rechtsbogen, an Punkt 2754m vorbei, erreicht man die Neue Prager Hütte (2796m).
Gipfelanstieg: Der Weiterweg zum Gipfel ist bei guter Sicht einfach und kurz. Man kann sich dabei an der im Sommer üblichen Route orientieren (siehe AV-Karte). In einem Linksbogen quert man hinüber in die Hänge des Niederen Zaun und steigt auf zum Punkt (2993m) Er markiert das linke Ende des Kammes und den Beginn des spaltigen Gletschers. Nun quert man südwestlich, am Stickler Schnee vorbei und durch den Ersten und Zweiten Keesboden. Auf ca. 3340m zielt man direkt Richtung West auf den Großvenediger zu, dessen Gipfelaufbau man von links her erreicht. Skidepot. Über einen Wächtengrat etwas luftig zum höchsten Punkt.
Abfahrt: Wegen der Spalten ziemlich genau entlang der Aufstiegsspur.
Charakter/Schwierigkeit: Hochalpine Frühjahrs-Skitour in stark vergletschertem Gelände, mit langem und flachem Zustieg durchs Tal und einer Steilstufe zur Hütte und schmalem Gipfelgrat. Der Talhatscher ist landschaftlich überaus reizvoll, das Gipfelpanorama gigantisch! Die technisch nicht allzu schwierige Tour darf wegen der Spaltengefahr (Anseilen!) in den Keesböden, der Höhe und der sehr schwierigen Orientierung bei Schlechtwetter nicht unterschätzt werden. Der Talanstieg stellt auch einige Ansprüche an die Kondition. Als Tagestour nur etwas für Konditions-Riesen.
Lawinengefahr: Gering bis mittel (bei richtiger Spurwahl und zur richtigen Jahreszeit, wenn die Südhänge im Hüttenanstieg sich bereits von ihrer Last befreit haben!). Zu beachten ist vor allem der erwähnte Abschnitt zwischen Außer- und Innergschlöß, der bei Erwärmung gefährdet ist.
Exposition: Ost
Aufstiegszeit: 4 bis 5 Stunden für den Hüttenanstieg; 2 bis 3 Stunden für den Weiterweg zum Gipfel.
Tourdaten: 1300 Höhenmeter beim Hüttenanstieg; Hütte – Gipfel: 850 Höhenmeter.
Beste Jahreszeit: Ende März bis Ende Mai.
Stützpunkt: Neue Prager Hütte (2796 m), insg. 98 Lager und Betten, Telefon: +43/4875/8840. Geöffnet während der Skitourenzeit von Mitte März bis Ende April.
Karte: Kompass Blatt 38, Venedigergruppe, 1:50.000. Oder AV-Karte Venedigergruppe, Blatt 36, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler