Anfahrt: Über die A 8 München – Salzburg zum Inntaldreieck und weiter über die A 93 bis zur Ausfahrt Kufstein-Süd. Nun, immer der Beschilderung „Felbertauern“ folgend, über Kitzbühel, den Pass Thurn und Mittersill zum Felbertauerntunnel (einfache Pkw-Durchfahrt: 10 Euro / Stand 2008). Weiter auf der Bundesstraße 108 bis nach Matrei. Durch den Ort hindurch und hinein ins Virgental bis zur Ortschaft Hinterbichl. Etwa einen Kilometer nach dem Ortsende zweigt scharf rechts ein Sträßchen ab (Ausschilderung „Venediger-Taxi“), das zu einem gebührenpflichtigen Wanderparkplatz am Wiesenkreuz führt.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplatz am Wiesenkreuz (1480m) nahe Hinterbichl bei Prägraten im Virgental.
Route: Hüttenanstieg: Rechts vom Bach führt der Weg ins Dorfer Tal in Richtung Johannishütte, quert
einmal kurz die Almstraße, führt an einem mächtigen Steinbruch vorbei und trifft
beim Gumbachkreuz (1991m) wieder auf die Fahrstraße. Auf dieser nun kaum noch
ansteigend zur Johannishütte (ca. 2 Stunden; bis hierher auch Auf- oder Abfahrt
mit dem „Venediger-Taxi“ möglich). Direkt hinter der Hütte beginnt der Steig zum
Defregger Haus. Man bleibt auf dem Steig; dort wo Wegspuren in die Irre führen
könnten, geben gelbe Pfeilschilder die Richtung vor. Nach weiteren 2 Stunden (ab
Johannishütte) wird das Defregger Haus erreicht, das in der Regel als erstes
Etappenziel und Ausgangspunkt für die Gipfelbesteigung am zweiten Tag dient.
Gipfelanstieg: Rechts am Defregger Haus vorbei leiten Steinmandl auf einem Pfad über
plattige Felsen (Vorsicht, am linken Rand brechen sie zum Gletscher hin
senkrecht ab!) zum Anseilpunkt in 3100m Höhe (letztmals Beschilderung, „Mullwitz
Aderl Einstieg“) auf dem Mullwitzaderl, der felsigen Scheide zwischen Innerem
und Äußerem Mullwitzkees. Nach ein paar Metern bergab beginnt die
Gletscherpassage: Die Route quert, zunächst nur sanft ansteigend, nach
Nordnordwest übers Innere Mullwitzkees aufs Rainerhorn zu und an dessen felsiger
Südwestflanke vorbei. Hat man eine sehr spaltenreiche Zone passiert, geht es in
Zickzack-Serpentinen hinauf zum Rainertörl (3421m) und nun in nordwestlicher
Richtung über den Oberen Keesboden zur scharfen Gipfelschneide des
Großvenediger. Auf diesen letzten Metern im hier nur fußspurbreiten Trittschnee
– links und rechts geht es gleichermaßen steil hinab – ist noch mal besondere
Konzentration ratsam, ehe man den höchsten Punkt und das Gipfelkreuz erreicht. (2,5 Stunden ab Defregger Haus).
Abstieg: auf dem Anstiegsweg
Charakter/Schwierigkeit: Technisch einfache Gletschertour, die wegen der teils mächtigen Spalten aber nicht unterschätzt werden darf (entsprechende Erfahrung/Ausbildung sowie Ausrüstung mit Seil, Pickel und Steigeisen unabdingbar). Bei schlechter Sicht ist die Orientierung auf den weiten Gletscherflächen problematisch. Reizvoller Hüttenanstieg, vor allem zwischen Johannishütte und Defregger Haus, wo man sich mit etwas Gespür den vielen Murmeltieren bis auf wenige Meter nähern kann. Mit dem Hüttentaxi (Auffahrt 10 Euro, Talfahrt 9 Euro) lässt sich der Weg zur Johannishütte oder von dort zurück ins Tal schweißfrei erledigen. Telefonische Anmeldung ratsam (Venedigertaxi, Familie Kratzer, +43/(0)4877/5369),
www.huettentaxi.at.
Gehezeit: Aufstieg gesamt: 7,5 Stunden (2 Std. zur Johannishütte, 2 Std. zum Defregger Haus, 2,5 Std. zum Gipfel) – Abstieg gesamt: 5,5 Stunden.
Tourdaten: 2190 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Juli bis September
Stützpunkt: 1. Johannishütte (2121m), Tel. 0043 / (0)4877 / 5150, bewirtschaftet von Mitte Juni bis Anfang Oktober (sowie zur Skitourensaison von Anfang März bis Ende April).
2. Defregger Haus (2962 m) des ÖTK, Tel. 0043 / (0)676 / 9439145, 30 Betten und 42 Matratzenlager, bewirtschaftet von 1. Juni bis 30. September sowie zu Ostern und Pfingsten.
Karte: AV-Kartenblatt 36 (Venedigergruppe, 1:25.000); Kompass-Karte Nr. 46 (Matrei in Osttirol, 1:50.000)
Autor: Martin Becker