Anfahrt: Von Norden über Kitzbühel, Pass Thurn, Mittersill und den Felbertauerntunnel (Maut: 11 Euro, Stand 2021) an Matrei vorbei Richtung Lienz. Bei Huben biegt man rechts ab ins Defereggental und fährt über St. Jakob zum Staller Sattel.
Navi-Adresse: A-9963 Oberrotte, Stalleralm
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplätze am Endpunkt der geräumten Straße beim Lackenstüberl (1968 m)
Route: Direkt vom Parkplatz über die hindernislosen Südosthänge hinauf, die bis zum Winter 2003/2004 als Skigebiet genutzt wurden. Auf etwa 2180 erreicht man eine Verflachung und spurt über einen steileren Südhang auf den nächsten Absatz (ca. 2400 m). Hier ein Stück Richtung Nordwest, um über den nächsten Steilhang einen weiteren Absatz zu erreichen (ca. 2620 m). Hier folgt man dem zum Großen Mandl ziehenden Rücken und quert schließlich rechts hinüber in eine breite Scharte nördlich des Gipfels. Skidepot. Bei guten Verhältnissen nehmen gute Skitourengeher noch den Gipfel mit (Achtung: Abrutschgefahr, Schwierigkeit: 3).
Abfahrt: 1. Wie Anstieg, wobei die breiten Hänge zig Varianten zulassen.
2. Tipp: Man fährt vom Absatz auf 2400 Meter Höhe über die steilen Südhänge ab zu der noch zu sehenden Talstation des ehemaligen Kühbodenlifts und von dort weiter Richtung Südwest zum Obersee. Die ehemalige Piste des Flächenlifts wächst zwar langsam zu, doch noch ist zwischen den kleinen Zirben mehr als genug Platz, um die Hänge zu genießen. Nach der Einkehr in der Oberseehütte entlang des Ufers erst flach im leichten Auf und Ab, dann in kurzer Abfahrt auf gewalztem Wanderweg zurück zum Parkplatz.
Charakter/Schwierigkeit: Bis auf den Gipfel im Grunde eine einfache Skitour, die lediglich bei hartgefrorenem Schnee aufgrund zweier Steilhänge etwas Können verlangt. Für den Gipfel ist Trittsicherheit erforderlich, Steigeisen sind bei hartem Schnee sicher kein Luxus. Unsere Bewertung (2) ist ohne Gipfelbesteigung.
Lawinengefahr: Hoch. Bis zum Absatz auf rund 2400 Meter Höhe bei richtiger Spuranlage eher gering. Ansonsten groß, vor allem bei starker Erwärmung und Durchfeuchtung der Schneedecke.
Exposition: Südost, Süd, Südwest
Aufstiegszeit: 2:30 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 855 Höhenmeter; Distanz: 7,6 km
Beste Jahreszeit: Dezember bis Ende April
Stützpunkt: Auf Tour
keiner, bei der Abfahrtsvariante lohnt sich die Einkehr in der Oberseehütte (2020 m, bewirtschaftet von Mitte Dezember bis Mitte April,
alpengasthaus-obersee.com).
Wissenswertes: Die Pläne waren groß. Eine belgische Finanzgesellschaft plante einst einen Skizirkus am Staller Sattel und kaufte für ihr Projekt das komplette Almgebiet. Im Jahr 1973 wurde der Flächenlift von der Oberseehütte in Betrieb genommen. Damals wurde die Straße bis zur Oberseehütte geräumt. Ein Jahr später kamen zwei weitere Lifte hinzu. Mit dem neuen Einstieg am Lackenlift wurde die Straße nur noch bis dorthin geräumt (entspricht dem heutigen Endpunkt der geräumten Straße). Gleichzeitig baute man dort eine Jausenstation, die aber bereits im Jahr 1975 durch eine Lawine zerstört wurde. Dies bedeutete gleichzeitig das Ende der ehrgeizigen Pläne, hier eine Skistation im Stil von Val d’Isère aus dem Boden zu stampfen. Die Lifte waren zwar weiterhin in Betrieb, doch die Besucherzahlen waren überschaubar. Im Winter 2003/2004 liefen die Lifte zum letzten Mal. Überlebt hat nur der Flächenlift, der jetzt im Skigebiet Brunnalm seinen Dienst verrichtet.
Karte: Kompass Blatt 46, Matrei in Osttirol, 1:50.000.
Autor: Stefan Herbke