Anfahrt: Auf der A 8 bis Ausfahrt Siegsdorf, dann nach Inzell und von dort auf der Deutschen Alpenstraße nach Schneizlreuth und weiter in Richtung Berchtesgaden/Ramsau. Oberhalb von Unterjettenberg zweigt rechts die Straße nach Oberjettenberg ab. Nach knapp 2 km links ab und bis zum Ende der öffentlichen Straße; dort Wanderparkplatz.
Öffentliche Verkehrsmittel: RVO-Verbindung von Inzell in Richtung Ramsau bis zur Haltestelle „Oberjettenberg“.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Wanderparkplatz in Oberjettenberg (640 m).
Route: Anstieg zur Neuen Traunsteiner Hütte: Vom Parkplatz am Ende der Fahrstraße folgt man der sich dort anschließenden breiten Forststraße in weiten Kehren hinauf zur so genannten Holzstube (Rastnock-Diensthütte). Bei der Wegverzweigung hält man sich links und folgt der bergwärts führenden Forststraße weitere 20 Minuten, bis links der Wanderweg (Wegtafel) abzweigt. Man trifft bald auf den parallel zum Forstweg laufenden alten Bergsteig (der etwas unterhalb auf die Forststraße trifft, im Anstieg aber leicht zu übersehen ist) und wandert dann rechts durch schönen Mischwald weiter bergan. Man passiert eine Trinkwasserstelle, quert unter den Felsen des Wartsteins hindurch und gelangt zur so genannten Schreckwiese, die mittlerweile aber zugewachsen ist. In Serpentinen geht es dann durch das anschließende Kar hinauf zum Schrecksattel (1620 m), der den Durchschlupf durch die hier steil aufragenden Felsen des Reiter-Alm-Massivs bietet. Hier lässt es sich bei einem herrlichem Tiefblick gut rasten, bevor es dann rechts haltend auf gutem Weg über das wellige Hochplateau weiter zur Neuen Traunsteiner Hütte geht. Die großzügig angelegte „Hütte“ – die am oberen, östlichen Rand der weiten Einsenkung liegt, taucht dann erst unmittelbar vor Erreichen vor den Augen auf.
Gipfel-Anstieg auf das Große Häuselhorn: Der Weiterweg beginnt direkt bei der Hütte und strebt zunächst auf das alte Grenzerhüttchen zu (Wegweiser), dann folgt man dem Pfad, der rechts haltend am freien Hang hinüber zur Alten Traunsteiner Hütte führt. Kurz dahinter trifft man auf die Kaser der Reiter Almen. Dort zweigt links der Gipfelweg ab (Weg-Nr. 473). Durch zahlreiche Mulden und über latschenbewachsene Hänge führt der Weg zunächst in die steil ansteigende Rossgasse, an deren flachen Ende der Weg sich verzweigt. Man hält sich nun rechts und steigt steil hinauf in eine weite Geröllmulde und folgt dann den Serpentinen – zuletzt über Schrofengelände – hinauf zur Einschartung zwischen den beiden Häuselhörnern. Links geht es dann hinauf zum Gipfel des Großen Häuselhorn, das steil nach Südwesten abfällt und eine großartige Aussicht bereit hält.
Abstieg: Die Rückkehr erfolgt auf dem Anstiegsweg. Wer allerdings mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, kann ab der Neuen Traunsteiner Hütte die markierte Route über die Saugasse hinab zum „Wachterl“ nehmen. Dort bietet sich die Rückfahrt mit dem RVO-Bus an; da nur wenige Busse fahren, vorher unbedingt die Abfahrtszeiten klären.
Charakter/Schwierigkeit: Lange und - da im Gipfelbereich Trittsicherheit erforderlich ist - eher anspruchsvolle Bergwanderung. Kurz muss man auch mal mit der Hand hinlangen. Ideal als Zweitagestour mit Übernachtung auf der Neuen Traunsteiner Hütte, ansonsten sehr lang. Die Tour eignet sich auch als Familienausflug übers Wochenende. Das Hochplateau der Reiter Alm mit den zahlreichen – leider nicht mehr bewirtschafteten Kasern – bietet sich für kleinere und größere Streifzüge an.
Gehezeit: Aufstieg: zur Neuen Traunsteiner Hütte 3 ½ Stunden, Weiterweg zum Großen Häuselhorn 2 ½ Std.; Abstieg: nach Oberjettenberg 4 ½ Std.
Tourdaten: ca. 1700 m im Anstieg.
Stützpunkt: Neue Traunsteiner Hütte (1560 m), DAV-Sektion Traunstein, von Ostern bis Ende Oktober bewirtschaftet, etwa 170 Schlafplätze. Telefon: 0049 / (0)171 / 437 89 19.
Karte: Kompass Blatt 14, Berchtesgadener Land / Chiemgauer Alpen, 1:50.000. Oder Topographische Karte 1:50.000 „Berchtesgadener Alpen“, herausgegeben vom Bayerischen Landesvermessungsamt.
Autor: Heinrich Bauregger