Anfahrt: Über die Inntalautobahn bis zur Ausfahrt Kirchbichl (eine Ausfahrt nach Kufstein-Süd). Dann links Richtung Kirchbichl / Bad Häring fahren. In Bad Häring zunächst links Richtung Schwoich, nach wenigen Metern unmittelbar vor der Kirche wieder rechts. Man folgt der kleinen Teerstraße bergauf zum Ortsteil Burg. Aus der Straße wird irgendwann eine Sackgasse. Nach dem Sackgassen-Schild noch ein paar 100 Meter weiter fahren und dann im Bereich einer scharfen Linkskehre parken. Am besten man fährt dort rechts über die kleine Brücke und lässt den Wagen auf der anderen Seite des Baches stehen.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Bad Häring / Ortsteil Burg (ca. 800m)
Route: Man folgt den Wegweisern am Ausgangspunkt Richtung Großer Pölven bzw. Juffinger Jöchl. Eine halbe Stunde geht’s auf dieser Forststraße dahin, ehe links der beschilderte und markierte Steig zum Pölven abzweigt. Von jetzt an sollte man wirklich peinlich genau auf die Markierungen achten, denn der Pfad ist an manchen Stellen nicht ganz eindeutig zu erkennen. Auf jeden Fall geht es nun etwa 40 Minuten lang sehr steil durch den Wald bergauf bis man an den Fuß einer gewaltigen Felswand kommt, wo auch ein Bankerl zu einer ersten kleinen Rast einlädt. Ein bisschen Durchschnaufen muss schon sein, denn jetzt kommt das anspruchsvollste Stück dieser Tour (Prof.-Sinwel-Klettersteig). Auf einem schmalen, seilversicherten Band quert man nach links hinüber. Man steigt dann einige Schritte über steiles, Gras bewachsenes Schrofengelände hinauf und erreicht schließlich eine Eisenleiter. Auf ihr empor, dann – stets mit Seilversicherung – quert man die Schrofen nach links, überwindet eine leichte Kletterstelle und hat nun im Schutze eines kräftigen Baumes vielleicht das erste Mal die Muße, die Aussicht zu genießen. Aber weiter oben ist’s noch viel gemütlicher! Deshalb: Noch ein paar Schritte hinauf und man hat ein Aussichtsbankerl par excellence vor sich! Kitzbüheler Alpen und Hohe Tauern mit dem Großvenediger als Blickfang breiten sich vor einem aus!
Auf einem gemütlichen Wanderpfad durch lichten Baumbestand geht es nun weiter. Nur wenige Minuten nach Verlassen des hübschen Aussichtsplatzes kommt man an Wegweisern vorbei, wo es sich lohnt, einen Abstecher nach links zum Westgipfel des Großen Pölven (1477m) zu machen - mit schöner Sicht auf Inntal und Brandenberger Alpen. Aber auch das ist noch nicht der höchste Punkt! Ein hübscher Wanderweg führt an einem Picknickplatz vorbei, an dem man sich rechts hält und schließlich erreicht man den Mittagskogel, eine weitere Aussichtsloge auf 1595 Metern Höhe.
Abstieg: Man folgt den Markierungen und der Beschilderung Richtung Söll weiter und erreicht so schließlich nach einer guten halben Stunde den Sattel zwischen Großem und Kleinem Pölven. Nun den steilen Waldpfad rechts hinunter. Serpentinen leiten schließlich aus dem dichten Wald hinaus. Jetzt sieht man schon die Reiteralm, an der man vorbeigeht (nur Kühe, kein Weißbier!!!). Ab hier geht’s wieder auf der Forststraße entlang – und zwar 340 Höhenmeter bergab (zwischendurch nicht dem Schild „Abkürzung Söll“ folgen, weil dieser Weg zu weit nach Osten abdriftet). Unten hält man sich dann rechts Richtung Lengauer Kapelle. An einem Hof vorbei leitet einen der Höhenweg schließlich bergauf zur hübschen Kapelle. Danach passiert man noch einmal ein sehr altes, schon etwas schief stehendes Haus, bekommt noch mal schöne Ausblicke auf die Südwand des Pölven gestattet und erreicht schließlich den Punkt, an dem man im Aufstieg die Forststraße verlassen hat. Von hier in knapp 20 Minuten zum Auto.
Charakter/Schwierigkeit: Im Anstieg ist auf gut 100 Höhenmeter eine kurze aber ausgesetzte Klettersteigpassage zu überwinden. Die exponierten Stellen des Prof.-Sinwel-Klettersteigs sind gut gesichert, einige Meter überwindet man auf einer Eisenleiter. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind notwendig, für Kinder oder Ungeübte evtl. auch Klettersteigset. Der Anstieg bis zum Klettersteig verläuft auf sehr steilen Pfaden, ebenso der Abstieg Richtung Söll. Bei Nässe ist von der Tour abzuraten. Wichtig ist es, jederzeit genau auf die Markierungen zu achten. Der Pölven hat sehr abschüssige Flanken, daher sollte man auf keinen Fall versuchen, sich seinen eigenen Weg zu suchen. Es handelt sich um eine ruhige Tour auf einen wenig begangenen Berg, der zwar wegen seines Baumbewuchses nicht allzu viele, dafür umso schönere Aussichtsplätze hat. Mit viel Liebe wurden die Bänke an den schönsten Stellen platziert.
Gehezeit: Aufstieg: 2,5 Stunden bis zum Mittagskogel; Abstieg ab Mittagskogel über Reiteralm 2,5 bis 3 Stunden
Tourdaten: Aufstieg: 790m; Abstieg: 930m plus 140 Höhenmeter Gegenanstieg
Beste Jahreszeit: Mai bis Oktober
Stützpunkt: -
Karte: Kompass-Karte Nr. 9 (Kaisergebirge), 1:50.000
Autor: Manfred Wöll