Anfahrt: Über die Inntalautobahn A 12 (oder auch über den Achensee) bis zur Ausfahrt Wiesing. Hier ins Zillertal und über Zell am Ziller nach Mayrhofen. Kurz danach biegt man ab ins Zemmtal Richtung Schlegeisspeicher und fährt nach Ginzling. Genau 3,4 km nach der Lawinenschranke von Ginzling findet man an einer Hütte (Igentalm) rechts der Straße eine sehr kleine Parkmöglichkeit und damit den Ausgangspunkt.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Igentalm (ca. 1130 m) im Zemmtal, 3,4 km nach der Lawinenschranke von Ginzling
Route: Links, südlich der Straße, geht es über die Almwiese entlang von spärlichen Trittspuren empor. Oben am Waldrand findet man dann einen etwas deutlich ausgeprägteren Pfad. Über einen holprigen, schmalen und nicht markierten Steig geht es nun über Stock und Stein durch den Wald hinauf. Tendenziell geht es dabei nach Osten. Man quert einen Bachlauf bei einem kleinen Wasserfall und setzt auf der anderen Seite den Anstieg über den Steig fort. Die Grundrichtung behält die Route dabei bei. Auf ca. 1650 m überquert man auf einer kleinen Brücke den Igentkarbach und steigt in der Folge links, parallel zum Bach empor. Der Steig ist in diesem Bereich wieder weniger ausgeprägt. Man kommt an einem Unterstand vorbei und die Bäume werden nun weniger; Buschwerk säumt die Route entlang des Baches. Auf ca. 1850 m betritt man dann freies Gelände. Im Igentkar hält man sich eher etwas rechts, lässt jedoch genügend Abstand zu den lawinenbedrohten Ostflanken. Über herrliches, kupiertes Gelände bis zu einem querlaufenden, felsigen Steilaufschwung, dem man rechts durch eine kleine, ziemlich steile Mulde ausweichen kann. (Sicherer - da weniger steil - könnte man auch links herum ausweichen. Die ist aber ein ziemlicher Umweg und wird meist nur in der Abfahrt gemacht.) Oberhalb des Absatzes dann am besten über einen sanften Geländerücken und am Ende durch eine steile Mulde hinauf in die Scharte zwischen Großem und Kleinem Igent. Am Kamm nach links und soweit wie möglich mit Ski empor. Dann zu Fuß über den meist gut eingeschneiten Blockgrat (I bis II UIAA), in der Regel unschwierig, zum höchsten Punkt.
Abfahrt: Entlang des Aufstieges. Wobei man dem Steilabsatz auch rechtsherum (im Abfahrtssinn) ausweichen kann. Dies ist erstens weniger steil und zweitens bekommen diese Abschnitte erst etwas später Sonne ab. Auf knapp 2000 m kann man bei günstigen Verhältnissen auch links des Baches (im Abfahrtssinn) bleiben und ziemlich steil den mit Sträuchern durchsetzten Hang evtl. bis zur Brücke abfahren. Man sollte diese Route jedoch vorher gut in Augenschein nehmen!
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle Skitour mit sehr langem und hakeligem Waldzustieg, über mäßig steiles und kurzzeitig auch steiles Gelände sowie einem Gipfelanstieg über einen Blockgrat (I bis II UIAA). Ruhige, dafür aber anstrengende und sehr mühsame Skitour – nur etwas für Individualisten. Die technischen Schwierigkeiten halten sich in Grenzen, dennoch ist bezüglich der Einschätzung der Route, dem Gespür fürs Gelände und der Orientierung unbedingt alpine Erfahrung notwendig! Die Tour wird daher als schwer eingestuft. In der Regel werden die Ski zuerst 1,5 bis 2 Stunden über einen mühevollen Jägersteig getragen; erst dann beginnt das großartige Kar mit ideal geneigten Abschnitten und eher kurzen Steilpassagen bis ca. 40 Grad. Der Gipfelgrat ist ab Skidepot in der Regel ohne größere Schwierigkeiten zu begehen. Unbedingt früh aufbrechen, da die ostseitigen Flanken des Kares recht früh Sonne abbekommen. Großartige Aussicht auf die restlichen Zillertaler Berge, vor allem auf den Möseler.
Lawinengefahr: hoch
Exposition: Nord
Aufstiegszeit: 4,5 bis 5,5 Stunden (Abstieg ab Waldgrenze eine gute Stunde)
Tourdaten: 1800 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: etwa Ende April bis Ende Mai (manchmal bis Anfang Juni)
Stützpunkt: -
Info: Die Tour ist in der Regel erst möglich, wenn die Route bis zur Brücke auf ca. 1650 m aper ist. Abgesehen von der Lawinengefahr ist im steilen und sehr holprigen Waldbereich Skifahren nur bei günstigsten Verhältnissen vorstellbar. Liegt Schnee ist der Pfad zudem für Nicht-Ortskundige kaum zu finden.
Karte: Kompass Blatt 37, Zillertaler Alpen, 1:50.000.
Autor: Bernhard Ziegler