Anfahrt: Über den Sylvensteinstausee, an Fall und Vorderriß vorbei Richtung Eng. 3 km nach Vorderriß findet man einen gebührenpflichtigen Wanderparkplatz (3 Euro / 6 Stunden - Stand 2022) auf der linken Seite der Straße. Hier weisen Schilder zur Tölzer Hütte, zum Schafreuter und zum Wiesbauernhochleger.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Risstal, Wanderparkplatz (812 m – Schild Schafreuter / Tölzer Hütte, Wiesbauernhochleger), 3 km hinter Vorderriß
Route: Am Parkplatz ist zwar nicht der Gipfel, jedoch mit dem Wiesbauernhochleger ein Etappenziel der Tour ausgeschildert. Den Wegweisern folgend geht es vom nördlichen Rand des Parkplatzes auf einen schmalen Waldweg und schon bald über einen noch schmäleren Steig durch den Wald. Dabei wird ein Bachgraben überwunden und nach einigem Zickzack auch ein Bach auf einer Brücke. Dann landet man auf einer Forststraße. Ihr folgt man nur ganz kurz, dann kürzt der sog. Reitsteig die Straße einige Male ab, bis man bei einem Funkmast landet. Kurz davor zweigt der schmale Reitsteig rechts ab (Ww. Tölzer Hütte / Schafreuter). Der Reitsteig leitet in den beeindruckenden Stuhlbachgraben, quert hier sehr steile Hänge und führt über eine Brücke auf die andere Hangseite. Nun geht es in vielen Kehren, aber immer in sehr angenehmer Steilheit hinauf. Dabei traversiert der Weg sukzessive nach Osten und am Ende dieser langen schattigen Waldpassagen geht es auf einer Brücke wieder über den Bach auf die andere Hangseite. Hier leitet der Steig im Zickzack hinauf ins freie Almgelände beim Wies(en)bauern Hochleger. Über die mühevoll errichteten Stege geht es über Feuchtwiesen zum Almsattel mit Wegweiser (ca. 1440 m). Man folgt der Beschilderung „über Grammersberg nach Fall – Weg 237“ nach Norden zur Hütte des Wiesbauern Hochleger (1481 m) und wandert an ihm vorbei in den Wald. Nun geht es auf einem Waldweg entlang der Ostseite des Grünlahnecks; unsere Route führt also zunächst einmal um den halben Berg herum, ehe man den Gipfelanstieg in Angriff nimmt. Der Steig knickt dabei nach links ab, passiert ausgesetzte, aber sehr gut zu gehende Fels- und Schotter-Passagen, dann landet man an der latschenbewachsenen Pürschschneid. Hier muss man ein wenig aufpassen, dass man den eigentlich deutlichen, aber unmarkierten Abzweig in spitzem Winkel nach Südwesten nicht verpasst. Der Steig ist in der Folge sogar markiert und führt über einige steile Schrofen hinauf zum Gipfel.
Abstieg: 1. Wie Aufstieg.
2. Wer eine größere Runde machen möchte, kann beim Wegweiser vom Wiesbauern Hochleger zur Mosen Alm wandern und hier zur Oswaldhütte absteigen. Dann muss man jedoch entlang der Straße ca. 1,5 km zurück zum Ausgangspunkt wandern.
3. Über die Grammersberg-Route (ist ausgeschildert) nach Fall. Diese Variante kommt wohl nur in Frage, wenn man unabhängig vom Auto ist oder sich ein Fahrrad bereitgestellt hat.
Charakter/Schwierigkeit: Insgesamt mäßig schwierige bis höchstens anspruchsvolle Bergwanderung (S2 bis maximal S3). Überwiegend handelt es sich nämlich hier um eine technisch leichte Unternehmung, wobei der schmale Steig immer wieder recht ausgesetzte Passagen quert, so dass man trittsicher sein muss und sich dort keinen Stolperer erlauben darf. Beim Gipfelanstieg geht es teilweise ziemlich steil über einige Schrofen; hier wird es ganz kurz mal an einigen Stufen etwas anspruchsvoller. Geübte Wanderer sind das gewöhnt. Der Gipfel ist nirgends ausgeschildert, die Route aber durchgehend markiert. Die Tour bietet meist viel Bergeinsamkeit, einen beschaulichen Waldanstieg, eine beeindruckende Schlucht und einen tollen Gipfelblick auf die Karwendelprominenz wie auf den Sylvensteinstausee und die Benediktenwand.
Gehezeit: Insgesamt knapp 5 Stunden; Aufstieg: 2:30 bis 3 Stunden; Abstieg: 2 Stunden.
Tourdaten: Höhendifferenz: 950 Höhenmeter; Distanz: 6,8 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Juni bis zum Wintereinbruch; jedoch nie bei Glätte!
Stützpunkt: Kein Stützpunkt in der Nähe.
Hinweis: Die Route führt über den sogenannten Reitsteig. Der wahrscheinlich einst für aristokratische Jagdgesellschaften angelegte Weg scheint mit dem Winkelmesser gezogen worden zu sein. In idealer Steilheit lässt er im Auf und Ab auch für den Wanderer ein recht flüssiges oder zügiges Gehen zu. Weil der Steig aber auf größere Steigungen verzichtet, macht man im Gegenzug ganz schön Strecke.
Karte: AV-Karte Karwendelgebirge Nord Schafreiter, BY12, 1:25.000 und Topografische Karte vom Bayerischen Landesvermessungsamt (Karwendel). Erhältlich in unsrem Wanderkarten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler