Anfahrt: Über die Brennerautobahn A22 oder die Landstraße SP 90 bis Avio im Etschtal. Man fährt in den Ort ein und folgt der Beschilderung zum Monte Baldo. Durch ein eindrucksvolles Tal (Valle dei Molini) geht es über eine Bergstraße (SP 208) empor bis zu einer Weggabelung kurz vor dem Stausee (Pra de la Stua). Hier links auf der SP 230 nach Madonna della Neve. Bei einer beschilderten Abzweigung nach links unten und über eine schmale Bergstraße nach Madonna della Neve. Nun gibt es zwei Möglichkeiten die Tour zu beginnen: Entweder man parkt bereits bei der Wallfahrtskirche, oder man fährt beim Wegweiser (Gerardo Sega) nicht nach links zur Kirche, sondern auf dem Wirtschaftsweg weiter abwärts. An einem großen Anwesen vorbei geht es weiter nun auf einer Schotterstraße durch den Wald zu einer Wiese und hinunter zu einer Furt, hinter der man eine Parkmöglichkeit am Waldrand findet.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: 1. Madonna della Neve (1082 m), oberhalb von Avio im Etschtal
2. Parkmöglichkeit /Wegweiser nahe Ponte della Balanzà (980 m)
Hinweis: Letztendlich ist es egal, wo man die Tour beginnt. Bei Variante (1) startet man höher und muss daher länger zum Einstieg absteigen. Bei Variante (2) verkürzt sich der Zustieg, jedoch muss man am Ende noch etwa 15 Min. zum Auto absteigen.
Route: Bei Variante (1) wandert man auf der asphaltierten Straße zurück zum Wegweiser (Gerardo Sega) und folgt ihm auf der Bergstraße abwärts. Nach einem größeren Anwesen wird die Straße schottrig. Kurz danach zweigt links ein kleiner Wanderweg (652) ab, über den man in 5 Min. zur Ponte della Balanzà (980 m) absteigt. Hierher auch vom Ausgangspunkt (2), indem man – dem Wegweiser „Ponte d. Balanzà“ folgend - auf einem breiten Wirtschaftsweg in wenigen Minuten flach zur Weggabelung bei der Brücke wandert. Hier folgt man dem Ww. „Preafessa – bivio via ferrata Gerardo Sega“ (Achtung, die Zeitangabe bezieht sich nur auf die Entfernung zur nächsten Abzweigung!) und wandert zunächst auf einem breiten Karrenweg (652) durch ein schluchtähnliches Tälchen hinunter. Der Weg wird schmäler und führt in Kehren weiter abwärts zur Abzweigung bei Preafessa (750 m). Hier zweigt man links ab und wandert auf einem kleinen Steig (Weg 685) durch urwaldähnliche Landschaft und in einer Bachüberquerung mit Seilbrücke zum beeindruckenden Wasserfall (Cascata Preafessa). In einer Rechtskurve geht es an ihm vorbei und nun auf ganz kleinem Steig durch den Wald hinauf zum Beginn des Klettersteiges. Der Einstieg befindet sich am Fuße einer riesigen, überhängenden Felswand, die sich wie eine halbe Apsis, wie die Kuppel eines Domes über einem aufschwingt. Bereits die letzten Meter des Zustieges – über ein Schotterband - sind steinschlaggefährdet, also Helm aufsetzen!
Klettersteig: Zu Beginn einige Meter ungesichert (IIer-Gelände) hinauf zu einer Leiter und über sie empor. Dann führt einen das Drahtseil nach links und man traversiert sehr ausgesetzt und spektakulär auf einem schmalen Band die Wand (A). Anschließend klettert man über leichte Felsen (B) im Wald senkrecht nach oben. Dann quert man erneut die Wand – diesmal von links nach rechts. Sobald die Querung auf ein breites Band führt, enden die Sicherungen. Doch die Traverse sieht aus der Entfernung kritischer aus als sie ist, denn das schottrige Band durch die Felswand ist durchgehend breit, wenn auch ausgesetzt (Gehgelände). Auf einem erdigen Pfad geht es erneut in den Wald und schon bald wieder gesichert über Felsstufen (B) empor. Dann folgt ein steiles, erdiges Tälchen durch den Wald, durch das es zu einer Gratschulter (Aussichtspunkt) geht. Nun nach rechts hinaus und über einige sehr schöne Felsstufen (B/C) zum Ausstieg. Bei einem mit Büschen bestanden Rücken endet der Klettersteig. Ein Pfad führt zu einer Forststraße. Auf ihm nach links in den Wald und anschließend – immer auf dem Weg bleibend – über herrliche Almwiesen zurück nach Madonna della Neve.
Charakter/Schwierigkeit: Leichter bis maximal mittelschwerer Klettersteig; die schwierigsten Stellen werden mit B/C bewertet. Die atemberaubende, luftige Querung auf einem schmalen Felsband weist gesichertes Gehgelände auf, ist jedoch sehr ausgesetzt und erfordert absolute Schwindelfreiheit. Noch einfacher ist die ungesicherte Traverse, sie führt auf einem breiten Felsband auf spektakuläre Weise durch die Wand. Auch hier Gehgelände für Schindelfreie! Beindruckend sind aber auch Zustieg und Rückweg: durch wilde, ursprüngliche Landschaft geht es zum Klettersteig hinunter und am Ende der Tour über liebliches Almgelände zurück zum Ausgangspunkt. Die letzten Meter des Zustieges und der erste Teil des Klettersteiges sind steinschlaggefährdet, ein Helm ist obligatorisch!
Gehezeit: Zustieg: 1,5 bis 2 Stunden; Klettersteig: 2 Stunden; Rückweg: 1 Stunde – insgesamt ca. 5 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 560 Höhenmeter, wobei der Klettersteig ca. 350 Hm überwindet; Distanz: ca. 8,5 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Ende April bis zum Wintereinbruch (also oft bis Ende November)
Stützpunkt: Auf Tour keine Einkehrmöglichkeit. Unweit vom Ausgangspunkt findet man zwei Stützpunkte.
1. Rifugio Monte Baldo (1113 m), Berggasthof mit Übernachtungsmöglichkeit, geöffnet von Ende März bis Mitte November, Telefon: +39/0464/391553 oder +39/328/0951024. Internet:
www.rifugiomontebaldo.it2. Albergo Alpino (1110 m), Berggasthof mit Übernachtungsmöglichkeit, geöffnet von April bis Oktober. Telefon: +39/ 0464/391569 oder +39/347/6017349. Internet:
www.albergoalpino.tn.it Ausrüstung: Volle Klettersteigausrüstung mit Gurt, Set und Helm - auf einen Steinschlaghelm darf man hier nicht verzichten!
Karte: Kompass Karte 102, Lago di Garda/Monte Baldo, 1:50.000.
Erhältlich in unserem
Kompass-Wanderkarten-Shop Autor: Bernhard Ziegler