Anfahrt: Über Bad Tölz und anschließend auf der B 13 nach Lenggries. Nach der Ausfahrt links über den Bahnübergang in Richtung Ortszentrum, nun stets der Vorfahrtsstraße folgend erst nach rechts (Schützenstraße), dann am Bahnhof nach links (Bahnhofstraße) und beim Rathaus (Touristeninformation) wieder nach rechts in die Karwendelstraße zum großen Parkplatz (nach 100 Metern auf der linken Seite).
Öffentliche Verkehrsmittel: Gute Bahnverbindung nach Lenggries; der Bahnhof befindet sich unweit des Ausgangspunktes.
Navi-Adresse: D-83661 Lenggries, Karwendelstraße 11
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Lenggries (679 m), großer, gebührenfreier Parkplatz an der Karwendelstraße; dort befinden sich auch zwei Supermärkte, in denen Kurzentschlossene noch ihre Brotzeit einkaufen können.
Route: Am südlichen Ende des Parkplatzes in den Großherzogin-Maria-Anna-Weg (Schilder in Richtung Hohenburg) bis zum Ludwig-Thoma-Weg. Diesen links hinauf, bis rechts ein Fußweg in den Wald zum Schlossweiher abzweigt. Am Schlossweiher (bis dahin ca. 15 Min.) nach links – und nach etwa 50 Metern beginnt, abermals links, mit dem „Maximiliansweg E 4“ (Schilder) die eigentliche Tour. In anfangs sanft geschwungenen, später enger werdenden Kehren anhaltend steil durch einen Mischwald, auf dessen Bäumen unzählige orange-farbene Punkte keine Zweifel in puncto Orientierung aufkommen lassen. Auf 930 Meter Höhe zweigt der Steig nach links ab (Holzschild), wird nun etwas alpiner und quert einen steilen Hang. Danach wieder ostwärts und bald ein kurzes Stück hinab. Nun wieder auf steilem Pfad und öfters direkt am Kamm empor. Auf dem Vorsprung einer senkrechten Felswand, die rechts umgangen wird, befindet sich auf 1260 Meter Höhe ein luftiger Aussichtsbalkon von außerordentlicher Güte. Die beiden kleinen Holzbänke laden zu einer Rast ein, um Kräfte zu sammeln für das phasenweise sehr steile, manchmal ausgesetzte Finale im felsigen Gipfelbereich.
Abstieg: Vom Gipfelkreuz weiter auf dem schmalen Gipfelgrat nach Osten in Richtung Fockenstein, der nun ins Blickfeld rückt, und dann links hinab über nordseitig exponiertes Wiesengelände und durch Wald zu einer beschilderten Weggabelung (20 Min. ab Gipfel). Nach links auf dem anfangs gut ausgebauten Wanderweg 610 in Richtung Lenggries - zunächst auf der Höhe bleibend und später deutlich steiler hinab zum Reitenbach. Am Bach hat man die Wahl, ihn entweder zu überqueren und den Wirtschaftsweg zu nehmen oder (landschaftlich schöner) zuvor links einen kleinen Pfad entlang von Kuhweiden einzuschlagen. Beide Varianten treffen sich nach 10 Minuten, auf breitem Fahrweg nun aussichtsreich durch Wiesen zurück nach Lenggries.
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle Bergwanderung (S3). Durchgängig steile und daher trotz der Kürze etwas anstrengende Bergwanderung, die im oberen Teil kurze ausgesetzte Felspassagen aufweist. Das Gros der Route führt durch einen angenehm schattigen Mischwald – ideal für heiße Tage! Im Aufstieg befindet sich auf 1260 Meter Höhe eine ungemein spektakuläre Aussichtskanzel, die Schwindelfreie für eine Brotzeitpause nicht auslassen werden. Trotz der relativ geringen Höhe bemerkenswert gute Rundumschau am Gipfel aufs gegenüberliegende Brauneck, das benachbarte Seekarkreuz, das Karwendel im Süden sowie auf die in der Ferne schimmernde Zugspitze. Wem die als Halbtagesprogramm geeignete Rundtour nicht ausreicht, der kann den Geigerstein auch mit dem Übergang zum Fockenstein (1564 m) und der Rückkehr nach Lenggries über den Hirschtalsattel verbinden (Gesamtgehzeit für diese Variante: 6 bis 7 Stunden).
Gehezeit: Aufstieg: 2:15 Stunden; Abstieg: 1:40 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 810 Höhenmeter; Distanz: 9 km (gesamte Rundtour)
Beste Jahreszeit: Mitte Mai bis Ende Oktober
Stützpunkt: Auf Tour keine Einkehrmöglichkeit. Diverse Gasthäuser in Lenggries.
Wissenswertes: 2 Sagen - Einer der beiden Sagen nach lebte einst ein Einsiedler in einer Höhle am Geigerstein. Eine Quelle in der Nähe und Beeren aus dem Wald dienten als Grundnahrung. Was er sonst noch zum Leben brauchte, das trugen ihm die Bauern aus dem Tal herauf. Sie klagten dem Einsiedler dann ihre Sorgen in Hof und Stall, und er half Menschen und Tieren, wo er konnte. Wenn die Abenddämmerung hereinbrach, holte der Einsiedler seine Geige hervor und spielte so schön, dass die Vöglein angeflogen kamen, Hasen umherhoppelten und Rehe am Eingang zum bescheidenen Lager andächtig unter den Tannen lauschten. Eines Tages aber kam ein mächtiger Adler, packte den alten Mann und kratzte ihm die Augen aus – daran starb der Einsiedler. Diese Sage führte dazu, dass der Geigerstein bisweilen auch als Geierstein bezeichnet wird.
Die andere Geschichte erzählt von einer armen Witwe aus Lenggries, deren einziger Sohn unbedingt Geiger werden wollte. Sie konnte es ihm nicht ausreden und ließ dem Bub seinen Willen, der daraufhin auf Wanderschaft ging und in Italien zu einem berühmten Geigenspieler reifte. Zurück im heimischen Isarwinkel, stieg er auf den Berg hinter dem Dorf und spielte von einer hohen Felswand ein Lied, das hinunter zu seiner Mutter tönte. Plötzlich packte ihn ein Windstoß und stürzte den Sohn über die Wand hinab. Bauern fanden den zerschmetterten Körper und daneben die Geige – so entstand dieser Sage zufolge der Name „Geigerstein“.
Karte: Kompass-Wanderkarte 182 (Isarwinkel), 1:50.000.
Autor: Martin Becker (Autor und Vorschaubild); Bilder: Denise Lichtig