Anfahrt: Von Deutschland aus über verschiedene Anfahrtswege ins Rhônetal nach Visp. Mit dem Auto von Visp über Stalden (bis hier auch mit der Bahn) ins Saastal nach Saas Grund (1559m; rund 20 km von Visp).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Saas Grund (1559 m) im Saastal.
Route: Hüttenanstieg: Der Zustieg erfolgt entweder mit der Gondelbahn Saas Grund – Hohsaas bis zur Station Kreuzboden (2397m) und von dort in einer knappen Stunde (350 Hm) auf gutem Weg Richtung Nordost zur Weissmieshütte (2728m). Wer sich gründlich akklimatisieren will und/oder die Seilbahnvariante ablehnt, kann auch von Saas Grund (Ortsteil „Unter dem Berg“) zu Fuß über die Triftalp zum Kreuzboden aufsteigen (850 Hm; 2,5 Stunden). Von hier wie oben zur Hütte.
Gipfelroute: Von der Hütte in nördlicher Richtung über den Bach und auf die mächtige (orographisch linke) Moräne des Tälligletschers. Auf dieser bis zu ihrem Ende und kurz hinunter auf den Gletscherboden. Wegen Eisschlaggefahr vom Fletschhorngletscher hält man sich eher am Westrand des Gletschers (Vorsicht vor einigen Spalten) und steigt in Nordnordost- Richtung an. Zum Teil über Geröll auf ein flacheres Gletscherbecken, zum Fuß eines steilen Schneefelds und über dieses hinauf (bei aperen Verhältnissen schwierig; evtl. mit Eisschrauben sichern). Zuletzt kann man nach links hinaus zu den Felsen queren (P. 3527; „Frühstücksplatz“). Vom P. 3527 ein kurzes Stück in nordöstlicher Richtung hinauf, oberhalb 3600m dann die steile und evtl. apere Flanke des Grüebugletschers nach Nordnordosten queren. Im nördlichen Teil Vorsicht vor großen Spalten parallel zur Gehrichtung! Schließlich zieht man zur Einsattelung im Nordwest-Grat des Fletschhorns hinauf (3840m; beeindruckender Tiefblick in die Nordwand) und folgt diesem mitunter recht ausgesetzt zum Gipfel.
Abstieg: wie Aufstieg
Charakter/Schwierigkeit: PD - also im Rahmen einer Hochtour wenig schwierig. Das Fletschhorn verlangt zwar keinerlei Kletterei, wartet jedoch in Firn und Eis je nach Verhältnissen mit einigen anspruchsvollen Passagen auf und sollte daher keinesfalls unterschätzt werden. Sauberes Steigeisengehen über einen längeren Zeitraum (vor allem auch im Abstieg) ist absolute Grundvoraussetzung. Zu beachten ist auch eine mit zunehmender tageszeitlicher Erwärmung ansteigende Steinschlaggefahr bei der Querung des Grüebugletschers. Insgesamt handelt es sich jedoch um eine nicht allzu schwere, schöne und abwechslungsreiche Tour, die vergleichsweise wenig besucht ist.
Gehezeit: Aufstieg von der Hütte aus: 4 Stunden; Abstieg zur Hütte: 3 Stunden.
Tourdaten: 1300 Hm (ab Hütte)
Stützpunkt: Weissmieshütte (2728m), SAC, 150 Lager, bewirtschaftet von Mitte Juli bis Ende September, Tel. 0041 / 27 / 9572554.
Karte: Landeskarte der Schweiz, Blatt 1309 Simplon, 1:25.000.
Autor: Dr. Johannes Landes; Vorschaubild: BasilioV / Adobe Stock