Anfahrt: Auf der Autobahn A1 bis zur Anschlussstelle Mondsee. Weiter auf der B154 am Mondsee-Westufer entlang bis zur Abzweigung nach St. Lorenz. Hier rechts nach St. Lorenz und weiter zum ausgeschilderten Gasthof Drachenwand.
Navi-Adresse: A-5310 Sankt Lorenz, St. Lorenz 46
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: St. Lorenz am Mondsee, großer Wanderparkplatz kurz vor dem Gasthof Drachenwand (490 m)
Route: Vom Parkplatz auf der Straße am Gasthof Drachenwand vorbei, dann zweigt rechts der beschilderte Wanderweg zum Klettersteig ab. An den letzten Häusern vorbei in den Wald und zur Thekla-Kapelle. Hinter dem Kirchlein weiter und auf holprigem Steig über Stock und Stein durch den Wald zum markierten Anseilplatz. Hier sollte man sich für den Klettersteig fertig machen und den Helm aufsetzen, ehe man nach links zur Einstiegsstelle (675 m) wandert.
Klettersteig: (Abschnitt 1 - Einstiegsleiter) - Von links nach rechts oben erreicht man also die Passage mit den senkrechten Leitern (B). Nun leicht rechts (B) in eine Art Scharte – es ist ein Bacheinschnitt, der während der Tau- und Regenphasen durchaus Wasser führt, sonst aber eher trocken ist (Abschnitt 2 - Wasserfall). Über glatt-polierten Fels nach rechts und über mäßig steile, gut gestufte Felsen (B) empor (Abschnitt 3 – Michis Rast). Über eine steile Stufe (B/C- Abschnitt 4 – Steiler Zahn) erreicht man das Gehgelände am flachen Grat mit der Gams (Abschnitt 5 – Gamserl Garten). Um einen kleinen Turm herum (A/B) geht es zum Energie Wieserl (Abschnitt 6). Über Alterweiberroas (B - Abschnitt 7) und die Weiße Verschneidung (C – Abschnitt 8) geht es zum Götterquergang (C – Abschnitt 9), eine der schönsten Passagen mit traumhaftem Blick auf den Mondsee. Die Route folgt mehr oder weniger immer dem Grat und führt über die Abschnitte 10, 11 und 12 (S’Nußkipferl, Graue Platte und Latschenquerung) in den Schwierigkeiten B und C zur Franzosenschanze (Abschnitt 13). Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Rechts, über einfache, gut gestufte Felsen (B) zur sehr luftigen Hängebrücke. Oder schwieriger!, links herum über die Pfeilerwand (steile, plattige Wand – C/D) und die Pfeiler-Querung (Abschnitte 14 und 15). Jetzt wieder flacher und einfacher über den gestuften Grat (A/B – Abschnitt 16 – Zackengrat) zu einem wunderbaren Ausblick (Abschnitt 17 – Tiefblick). Es folgt die steile Gipfelwand (C - Abschnitt 18). Und der Schlussanstieg (Abschnitte 19 und 20 – Steigbuch und Gipfelgrat) im Schwierigkeitsgrad (B und B/C). Die letzten Meter dann ganz einfach (A) über den breiten, schrofigen Gipfelrücken zum Kreuz.
Abstieg: Man überschreitet den Gipfel auf Steigspuren nach Westen und wandert am sog. Drachenloch vorbei. Das ist ein wunderbares, sagenumwobenes Felsenfenster mit Blick zum Mondsee. Nach einer steilen Querung wird der Weg (12 a) deutlicher, dreht nach Süden ein und führt in den Klausbachgraben hinunter. Nach der Bachüberquerung folgt ein etwas lästiger Gegenanstieg. Immer auf dem steilen Steig bleibend erreicht man am Ende den Zustieg zum Klettersteig. Auf bekanntem Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Charakter/Schwierigkeit: Mittelschwerer, sehr schöner und äußerst beliebter Klettersteig, der zum Teil recht luftig über den genuss- und aussichtsreichen Südostgrat zum Gipfel führt. Dabei sind ca. 60% B-Stellen und 40% C-Stellen zu bewältigen. Die Herausforderungen erscheinen – bis auf kurze Strecken im Gehgelände – recht homogen. Auf der ursprünglichen Variante (links herum) erreicht die Schwierigkeit auch kurz D – dafür ist die völlig unschwierige Alternative mit der Hängebrücke sehr luftig, also mit einem atemberaubend schönen Tiefblick. Absolute Schwindelfreiheit und eine gute Kondition sind jedoch so oder so eine zwingende Voraussetzung für diesen Klettersteig. Die Länge des Klettersteiges darf auf keinen Fall unterschätzt werden: 400 Hm klingen wenig, sind aber beim Klettern durchaus eine respektable Distanz. Die Tour vorzeitig zu beenden, ist nicht möglich. Es gibt keinen Notausstieg! Auch der steile, nur zum Teil gesicherte alpine Abstieg erfordert Trittsicherheit.
Exposition: Ost und Südost am Klettersteig
Gehezeit: Aufstieg: 2 bis 2,5 Stunden (davon ca. 30 Minuten Zustieg); Abstieg: 1,5 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 650 Höhenmeter (inkl. Gegenanstieg), davon 400 Höhenmeter Klettersteig; Distanz: ca. 5 km (gesamt)
Beste Jahreszeit: Mitte April bis Ende Oktober. Seit 2023 gibt es eine offizielle Wintersperre für den Klettersteig wie auch für den recht alpinen Weg 12 a. Gesperrt ist in der von 1. November bis 1. Mai.
Stützpunkt: Auf Tour keine Einkehrmöglichkeit. Am Ausgangspunkt wartet das Gasthaus Drachenwand, eine gute Salzburger Gaststätte in einem 500 Jahre alten, traditionsreichen Gebäude.
Hinweis: Führt der Wasserfall nach einer Regen- oder Tauperiode viel Wasser, sollte man nicht in den Klettersteig einsteigen. Dies gilt natürlich auch für allgemeine Nässe und Glätte.
Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung. Die Gemeinde hat für diesen Klettersteig Helmpflicht angeordnet.
Wissenswertes: 1. Die Drachenwand hat ihren Namen einer Sage zu verdanken. Danach hat die Köchin eines Pfarrers heimlich den Rahm von der Milch abgeschöpft und dem Geistlichen nur verwässerte Milch untergejubelt. Zur Strafe holte sie der Teufel. Die Köchin beschwerte sich aber lautstark über die harte Strafe und begann fürchterlich zu zetern und zu schreien. Derart irritiert, kam der Teufel vom Kurs ab und krachte mitten durch den Berg. Dabei riss er ein Loch in die Felswand, das sogenannte Drachenloch. Dieses wunderbare Felsenfenster kann man beim Abstieg begutachten.
2. Der Drachenwandklettersteig wurde auf Initiative des örtlichen Bergführers Hans Gaßner erbaut. Er hat diese Via Ferrata erdacht und 2008 mit viel Eigeninitiative und sogar zum Teil Eigenkapital realisiert. Hans Gaßner bietet auch geführte Touren über den Klettersteig an. Auf seiner Homepage findet man seine Kontaktdaten und aktuelle Infos zum Klettersteig. Siehe hier.
Karte: Kompass Blatt 018, Wolfgangsee, Fuschlsee, Mondsee, 1:25.000.
Erhältlich in unserem Kompass-Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler