Anfahrt: Auf der Brenner-Autobahn bis Ausfahrt Klausen, von hier der Beschilderung „Grödner Tal“ folgen und über St. Ulrich nach St. Christina. Im Ort rechts über die „Strada pana“ hinab zum Sessellift. Ein kleiner Parkplatz befindet sich daneben. Beim Kauf des Tagesskipasses am besten gleich darauf hinweisen, dass man zwei Nächte stehen bleibt.
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit dem Zug über den Brenner bis nach Brixen (
www.bahn.de) und von dort direkt mit Bussen (ca. 1 Std.,
www.sii.bz.it) ins Grödnertal bis St. Christina. Jeden Samstag gibt es einen Bus vom Hauptbahnhof München nach St. Ulrich im Grödnertal für 66 Euro (Stand 2013) hin und zurück: Firma Silbernagl, Telefon: +39/0471/70 66 33.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: St. Christina (1420 m) im Grödnertal, Via Pana - (St. Christina ist auch der Endpunkt dieser Skitouren-Runde.)
Route: Erster Tag: Von St. Christina über Col Mesdi – Langkofelscharte – Pian Frataces – Pordoispitze – Forcula Pordoi - Val Mezdi nach Colfosco (Kolfuschg).
Zunächst geht es mit Liftbenutzung (Lift 15 "Monte Pana" und Lift 23 "Monte Sëura - siehe auch unter Bergbahn) zur Bergstation des Mont de Sëura hinauf. Hier hält man sich Richtung Südwesten und steigt zunächst flach, dann ansteigend zur kleinen Kuppe des Col de Mesdi (2114 m) hinauf. Auf dessen Rückseite folgt man einem Kamm ein kurzes Stück nach Westen und fährt dann nach links einen steilen Hang in eine Mulde hinab. Man steht nun am Beginn eines riesigen, mit lichtem Wald bewachsenen Nordwesthangs. Ist keine Spur vorhanden, dann ist die Orientierung hier etwas unübersichtlich. Grundsätzlich quert man in immer derselben Höhe (parallel des etwas oberhalb befindlichen Sommerwegs) in Richtung Südwesten, um zuletzt in leichtem Auf und Ab das große, zwischen Langkofel und Plattkofel eingelagerte Kar zu erreichen. Nun ist die Orientierung deutlich leichter: Man folgt dem Tal einfach nach Südosten bergan, bis es sich hinter der rechts, oberhalb sichtbaren Langkofel Hütte teilt. Man hält sich halblinks (steigt also nicht zur Langkofel Hütte) und steigt das linke Tal, nun zwischen beeindruckenden Felswänden empor. Zuletzt muss eine Steilstufe überwunden werden (je nach Schneehöhe und Schneeart u.U. auch zu Fuß), um schließlich zur Langkofelscharte mit der Demetzhütte zu gelangen. Der dortige Lift ist im Winter nicht in Betrieb, so dass man die anfangs steile, legendäre Südabfahrt für sich allein hat. Am Fuße des großen Hanges muss man ein Stück flach nach Süden queren, um die Skipisten zu erreichen. Man folgt diesen hinab zum Pian Frataces, von wo man mit den Bahnen 105 und 107 zum Aussichtsgipfel „Belvedere“ gelangt. Von hier fährt man nach Norden hinab und quert östlich des markanten Sas Bece zur Talstation der Pordoi Seilbahn und fährt mit dieser zur Pordoispitze hinauf. Oben angekommen, wird man so gut wie immer Spuren folgen können, die in Richtung Val Mezdi (Mittagstal) ziehen, da diese Abfahrt auch bei Freeridern beliebt ist: Zunächst geht es nach Nordosten in die Forcula Pordoi (wo die gleichnamige Hütte steht) hinab. Hinter der Hütte wird angefellt und es geht zunächst flach nach Osten, dann kurz nach Nordosten ansteigend auf die weite Hochfläche am West-Fuß des rechts aufragenden Piz Boè hinauf. Nun immer flach nach Norden, unter dem felsigen Piz Boè hindurchquerend, kommt man am Rifugio Boè vorbei und steht auch schon kurz danach an der Einfahrt ins Val Mezdi. Zunächst recht steil geht es zwischen riesigen Felswänden nach Norden hinab. Man gelangt schließlich wieder in Waldgelände und sieht dann bald auch schon die Pisten die zum Ort Colfosco (Deutsch: Kolfuschg) führen, wo man sich eine Unterkunft sucht.
Zweiter Tag: Colfosco - Forcela Ciampei - Puez Hütte - Piz Puez - Forcula Puez – Campill.Vom Ortszentrum aus folgt man der Piste Nr. 45 zur Edelweiß Hütte und dahinter der Piste 49 weiter in das riesige, zwischen Sas Ciampei und Sassongher gelegene Kar. Man verlässt das Skigebiet, das Gelände wird steiler und man hält sich nun etwas nach links, um nach einer Geländestufe einen großen Bergkessel zu erreichen. Zuerst flach, dann wieder steiler nach Nordwesten ansteigend hält man nun auf die Forcela Ciampei (2366 m) zu, die man zuletzt nach rechts, jetzt steiler ansteigend, erreicht. Am dortigen Wegweiser hält man sich rechts, umgeht einen Felsabsatz und steigt eine Rinne bergan, die auf die gewaltigen Hochflächen der Puez Gruppe führt. Hier oben ist entweder eine gute Sicht, oder bei Nebel eine bereits vorhandene Spur sehr entscheidend! Parallel zu den rechterhand abstürzenden Felswänden geht es in einer sehr langen, flachen Querung zunächst direkt nach Norden, dann nach Nordwesten weiter, um zur Puez Hütte (2475 m) zu gelangen. Dahinter spurt man weiter nach Norden, angenehm ansteigend, auf einen Bergrücken hinauf. Die Grundrichtung beibehaltend, umgeht man den Puezkofel an dessen Ostseite. Dahinter wird links der beeindruckende, im Westen aufragende Piz Puez sichtbar. Direkt vor einem liegt die Forcula Puez. Achtung, diesen direkten Sommerweg-Einstieg nimmt man aber für die spätere Abfahrt nach Campill nicht (s.u.)! Zunächst darf man sich den Piz Puez nicht entgehen lassen. Indem man sich nach links wendet, quert man den nordseitigen Hangfuß des Puezkofel und muss dann eine kurz steilere Geländestufe meistern, um schließlich wieder flach auf den großartigen, riesigen Osthang des Piz Puez zuzugehen. Über diesen geht es in vielen Spitzkehren zunächst nach Westen und zuletzt nach rechts ansteigend zum Gipfelkreuz (2913 m) hinauf. Nachdem man u.a. den Blick auf die zurückliegende Sellagruppe genossen hat, fährt man wieder zum nordseitigen Fuß des Puezkofel hinab und muss nun gut aufpassen. Man wendet sich nun nicht wieder zurück nach Südosten, sondern fährt nach Osten in einen Nordhang hinein, den man weiter nach Osten quert, um eine seitliche Einfahrt in die Puez Rinne zu erreichen. (Diese Einfahrt ist nicht identisch mit dem Sommerweg; hier findet man öfter Spuren, da der Piz Puez auch als Tagestour gemacht wird.) Hat man die Rinne (oft kurz zu Fuß) erreicht, ist die Orientierung leicht. Es geht steil zwischen Felswänden nach Norden ins Antersasc Tal hinab. Man folgt immer dem Talverlauf, kommt an der Antersasc Alm (Deutsch Zwischenkofelalm) vorbei und gelangt bald in Waldgelände. Dort muss man wieder aufpassen: Nach einer Weile zweigt vom Hauptweg ein schmalerer Sommerweg nach links ab, der direkt nach Campill führt (kleines Holzschild). Nun immer diesem Weg folgend (Markierungen an Bäumen) erreicht man schließlich eine Forststraße. Dieser folgt man nur ein kurzes Stück nach links, um sie nach rechts wieder zu verlassen und über mehr oder weniger freie Wiesen immer in nördliche Richtung zu fahren, bzw. ohne vorhandene Spur zu schieben. Man erreicht wieder die Forststraße, kommt an einem Wanderparkplatz vorbei und folgt der Straße weiter bis hinunter nach Campill.
Dritter Tag: Campill - Funtanatscha Alm – Roa Scharte - Regensburger Hütte - St. Christina.Zunächst folgt man der Straße vom Vortag wieder nach Süden. Dort wo diese sich gabelt, hält man sich aber rechts und geht bis zum Wanderparkplatz weiter. Dahinter folgt man - weiter geradeaus - nun immer der breiten Fahrstraße, die das Tal entlang nach Südwesten führt. Erst nach etwas mehr als drei Kilometern zweigt man von dieser ab, in dem man weiter geradeaus geht. Immer in derselben Richtung wandert man weiter durch den meist tief verschneiten Wald und dann auf freie Almwiesen zu, auf denen die urigen Hütten der Funtanatscha Alm stehen. Dahinter geht es noch einmal durch den Wald. Dann wird das Gelände lichter und man sieht den großen Bergkessel des Talschlusses bereits vor sich. Bevor man diesen erreicht, wendet man sich, sobald man links oberhalb die markante Roa Scharte sieht, nach links. Über einen zunächst sehr breiten und mäßig steilen Hang geht es zuletzt immer steiler und schmäler durch eine Rinne zur Roa Scharte (2617 m) hinauf. In der Regel ist der Anstieg aber gut mit Ski machbar. Von der Scharte aus geht es ein kurzes Stück recht steil nach Osten hinab. Dann folgt man immer dem Roa Tal, das zuerst nach Süden hinabzieht, um sich später nach Westen zu wenden und ins breite Cisles Tal einzumünden. Hat man dieses erreicht, hält man sich leicht rechts, um fast eben und zuletzt sogar leicht ansteigend die Regensburger Hütte zu erreichen. Von dort quert man weiter nach rechts Richtung Südwesten, um die Pisten des Skigebietes zu erreichen, über die es problemlos nach St. Christina zurück geht.
Zusatzgipfel: Wenn man noch genug Zeit hat, kann man optional am ersten Tag den Piz Boè (3152 m) über dessen Südwestseite, und am dritten Tag von der Roa Scharte aus zu Fuß die Kleine Kanzel (2756 m) besteigen.
Charakter/Schwierigkeit: Dreitägige, landschaftlich äußerst beeindruckende Dolomiten-Skitouren-Runde. Technisch überwiegend mittelschwer, nur teilweise anspruchsvoll. Für die teils steileren Abfahrtshänge ist eine gute Skitechnik erforderlich. Auf der zweiten Etappe braucht man eine gute Kondition; zudem ist die sollten auf der weiten Puez-Hochfläche gute Sichtverhältnisse herrschen.
Lawinengefahr: Hoch. In der Regel sollte man die Rundtour nur bei sicheren Firnverhältnissen machen. Sie wird aber bei sehr günstiger Lawinenlage auch im Hochwinter gemacht.
Exposition: Alle Expositionen
Aufstiegszeit: 1. Tag: 6 Stunden; 2. Tag: 5 Stunden; 3. Tag: 4,5 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1. Tag: 800 Höhenmeter. (Optional mit Piz Boè 300 Hm)
2. Tag: 1000 Höhenmeter
3. Tag: 1230 Höhenmeter (Optionaler Gipfelanstieg Kleine Kanzel 140 Hm)
Beste Jahreszeit: Februar und März
Stützpunkt: Alle auf dem Weg gelegenen Hütten sind im Winter geschlossen und haben keine Winterräume!
Unterkunft: In Kolfuschg gibt es eine große Auswahl an Hotels und Pensionen. In Campill: Hotel Sanvi, I-39030 Campill, Tel. 0039/0474/590104.
Ausrüstung: Normale Skitourenausrüstung
Bergbahn: Hier finden Sie einen Pistenplan mit den
Liftanlagen von St. Christina.
Karte: Tabacco Karte Nr 05 „Grödnertal – Seiseralm“, 1:25.000; sowie Kompass Karte 59 „Sellagruppe“ 1: 50.000. Erhältlich in unserem
Karten-Shop.
Autor: Michael Pröttel