Anfahrt: A95 München-Garmisch und weiter auf der B2 bis Oberau. Nun entweder hier rechts über Ettal und Linderhof nach Reutte. Oder geradeaus weiter nach Garmisch und erst hier Richtung Fernpaß / Reutte. Bei Ehrwald dann rechts nach Reutte. Aus dem Allgäu fährt man über Füssen nach Reutte. Von Reutte dann immer der Beschilderung Tannheimer Tal folgend und über Weißenbach am Lech, sowie über den Gaichtpaß nach Nesselwängle. Gleich nach der Kirche biegt man rechts ab zum Hotel Berghof.
Navi-Adresse: A-6672 Nesselwängle, Nesselwängle 59
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Nesselwängle (1140 m), sehr kleiner Parkplatz links unterhalb vom Hotel Berghof. (Auf dem Parkplatz des Hotels ist das Abstellen von PKW ausschließlich Gästen erlaubt! Am westlichen Ortsrand von Nesselwängle findet man einen großen Parkplatz. Auch hier ist der Weg zum Gimpelhaus ausgeschildert.)
Route: Der ausgeschilderte Wanderweg beginnt dann rechts unterhalb des Hotels. Hier findet man auch eine große Infotafel und entsprechende Wegweiser (Rote Flüh/Kellespitze/Gimpelhaus). Über eine Wiese zu einem breiten Weg. Auf ihm nach links und gleich wieder nach rechts bis nahe des trockenen Bachbettes der steile, serpentinenreiche Bergsteig zur Gimpelhütte beginnt. Über diesen durch Wald und kahlgeschlagene Flächen zum großen, schindelverkleideten Haus (1659 m). Nun rechts an der Hütte vorbei und ein ganz kurzes Stück eben bis zu einer Gabelung. Hier nimmt man den linken, oberen Weg, wandert also nicht zur Tannheimer Hütte hinüber, sondern ins Gimpelkar. Man erreicht eine Gedenkstätte mit tibetischen Fahnen. Nun hat man die Rote Flüh (links), die Judenscharte (Mitte) und den Gimpel (rechts) vor sich. Auf dem unteren Weg (der obere ist dem Steinschlag ausgesetzt) hinein ins Kar. Bei einem Felsblock mit Schild dreht man nach rechts auf den Gimpel zu und quert über Schotter zur steilen Südflanke, rechts neben dem felsigen Gimpel, hinüber. Hier geht es hinauf. Zuerst noch über eine Felsstufe, dann immer mehr durch schrofen-, und grasdurchsetztes Gelände, entlang spärlicher roter Markierungen, steil hinauf zum Ostgrat. Man erreicht ihn bei einem markanten Felszacken. Nach links, entlang des Grates, hinauf zum höchsten Punkt.
Abstieg: Für den Abstieg empfehlen wir folgende Möglichkeit: zurück ins Kar
wie beim Anstieg. Dann jedoch nicht zurück zur Gimpel-, sondern
geradeaus zur Tannheimer Hütte (1713 m). Direkt unterhalb der Hütte nach
links. Mit etwas Auf und Ab, über einen landschaftlich schönen Steig, zu
einem kleinen Doppelhütterl. Hier wendet man sich nach rechts und
steigt so nach Nesselwängle ab. Kurz oberhalb des Ortes erreicht man
einen Wanderweg (Nr. 415). Auf ihm nach rechts zurück zum Ausgangspunkt.
Charakter/Schwierigkeit: Leichte bis mittelschwere alpine Bergtour (
S4 im Gipfelanstieg). Die kurze, jedoch interessante Route durch die Südflanke und über den Ostgrat zum Gipfel erfordert absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Sie bewegt sich über längeren Zeitraum im Schwierigkeitsgrad I UIAA (überwiegend Gehgelände, bei dem man auch Hand am Fels anlegen muss) und ist nur spärlich mit roten Streifen, bzw. gelben Dreiecken markiert. Für Geübte stellt sie also keine große Schwierigkeit dar. Bei Nässe ist von der Tour dringend abzuraten. Der exponierte und imposante Gipfel bietet einen tollen Blick auf die benachbarten Ziele (Rote Flüh / Kellespitze) und die Lechtaler Alpen. Da die Tour nicht sehr lang ist, lässt sich eine Besteigung der Roten Flüh, oder der Kellespitze gut anhängen.
Gehezeit: Aufstieg: 2,5 bis 3 Stunden; Abstieg: 2 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1100 Höhenmeter (inkl. kleiner Gegenanstiege), Distanz: 9 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis zum ersten Schneefall
Stützpunkt: 1. Gimpelhaus (1659 m), privat bewirtschaftet, Übernachtung möglich, geöffnet von 1. Mai bis 1. November, Telefon: +43/5675/8251.
2. Tannheimer Hütte (1713 m), DAV Allgäu-Kempten, Übernachtungsplätze 22, geöffnet von Mai bis Oktober, Telefon: +43/5675/20101.
Ausrüstung: Da die Route bezüglich Steinschlag nicht ungefährlich ist, empfehlen wir einen Steinschlaghelm zu benutzen.
Tipp: 1. Die Tour lässt sich sehr gut mit der zur
Roten Flüh verbinden.
2. Die Tannheimer Berge, speziell der Gimpel ist ein Kletterdorado. Hier gibt es sehr schöne Routen, wie beispielsweise die über den Westgrat.
Karte: WK 352 von freytag & berndt, Ehrwald, Lermoos-Reutte, Tannheimer Tal, 1:50.000.
Autor: Bernhard Ziegler