Anfahrt: 1. Von Norden über Bad Tölz / Lenggries oder über Tegernsee / Achenpaß zum Achensee. Hier weiter bis Maurach am Südende des Sees. Im Ort von der Hauptstraße dann nach links zur ausgeschilderten Rofanseilbahn.
2. Von Süden: Inntalautobahn A 12 Ausfahrt Wiesing / Zillertal; weiter über Eben nach Maurach. Dann rechts zur Seilbahn.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Rofanseilbahn in Maurach (975 m) am Achensee
Route: 1. Vom Parkplatz links oberhalb der Seilbahn auf ausgeschildertem Weg, über die Buchauer Alm, dann über Serpentinen empor und weiter zur Erfurter Hütte (Bergstation der Seilbahn / 1834 m). Ca. 2 Stunden.
2. Per Seilbahn zur Bergstation. Anschließend auf breitem Weg, an der AV-Hütte vorbei, in die Senke hinein. Die Abzweigung zur Dalfazer Alm lässt man links liegen und folgt dem ausgeschilderten Weg zum Hochiss. Schon bald auf kleinem Steig rechts unterm auffälligen Gschöllkopf hindurch und zu einem Sattel. Dahinter befindet sich ein schöner Kessel, an dessen rechter Seite der Weg zum sog. Gamshals, einer Einsattelung zwischen Hochiss (li.) und Spieljoch (re.), entlang führt. Unter den Südabstürzen des Gipfels quert man hinüber und gewinnt anschließend über Schrofen und ganz leichte Felsen (einige Seile) den Kamm (Wegweiser). Nach rechts ginge es nun über den Kamm zum Hochiss, der sich in einigen Minuten ersteigen lässt. (Sollte man tun, sehr schöne Aussicht!).
Wer die Dalfazer Wände überschreiten möchte, wendet sich am Kamm nach links (Westen) und wandert geradeaus Richtung Dalfaz Alm / Streichkopfgatterl. Über eine steile, aber kurze, seilgesicherte Felsrinne (Rotes Klamml) geht es abwärts und hinüber zum Streichkopfgatterl, wo der Dalfazer Kamm ansetzt und sich Richtung Süden zieht. Hier folgt man dem Pfad auf Kammhöhe südwärts, orientiert sich an Steinmandln und Trittspuren. Jeder der Graterhebung kann bestiegen oder sogar überschritten werden; die ersten können aber auch – deutlich einfacher – jeweils rechts umgangen werden. Für die Besteigung oder Überschreitung der ersten Gipfelchen (das Dalfazer Joch, 2233m, ziert nur ein Steinmandl) ist absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit Pflicht! Bei dem mit einem Minigipfelkreuz geschmückten Steinrigen Mannl sollte man auch einen IIer (UIAA) beherrschen. Diesen brüchigen Felsturm besteigt man am besten von seiner Südseite her, denn dort findet man mit einer kaminartigen Rinne, die wohl einfachste Anstiegsmöglichkeit. Vor dem Dalfazer Rosskopf (2143m) geht es in ein kleine Scharte hinein und auf der anderen Seite mit Hilfe eines Seiles über eine steile Felsstufe empor. Nur ein paar Meter sind so zu bewältigen, dann hat man wieder Gehgelände unter den Füßen und erreicht problemlos den Gipfel mit einer Wetterstation. Weiter Richtung Süden über einen Wiesenhang und durch eine Latschengasse zum nächsten Gipfel, der Rotspitze. Unterm Gipfel zweigt man nach links ab und kann so auch diesen fantastischen Aussichtspunkt mit Kreuz relativ einfach besteigen. Zurück zum Anstiegsweg, dann aber links. Gleich danach findet man eine Verzweigung mit zwei Möglichkeiten. Nun kann man entweder (1.) geradeaus über Serpentinen, durch Latschen, zum Verbindungsweg „Dalfaz Alm-Bergstation“ absteigen und hier nach links (mit etwas Gegenanstieg) zur Bergstation wandern. Wer ins Tal will, zweigt hier nochmals zur Buchaueralm ab! (2.) Etwas interessanter und anspruchsvoller ist es jedoch sich bei der Verzweigung nach links zu wenden und auf schmalem Pfad die Südseite der Rotspitze zu queren. Dann auf dem Latschenkamm entlang bis zu einer leicht zu übersehende Abzweigung nach links hinunter (Achtung, es führen auch Spuren geradeaus weiter!). An einem Seil steil abwärts und entlang von Pfadspuren nach Osten zum künstlich angelegten See. Dann über einen breiten Weg in wenigen Minuten zur Bergstation hinauf. (Möglichkeit 2 nur bei Rückkehr zur Bergstation!)
Charakter/Schwierigkeit: Leichte bis mittelschwere Bergtour; je nachdem ob man die Gipfel des Dalfazer Kammes alle besteigt, oder sogar überschreitet ist die Tour mehr oder weniger anspruchsvoll. Trittsicher und schwindelfrei sollte man für diese herrliche und aussichtsreiche Überschreitung in jedem Fall sein. Die Besteigung des Steinrigen Mannl ist kurz, aber anspruchsvoll (brüchig und UIAA II.). Auf den Dalfazer Wänden geht es deutlich ruhiger zu als am Hochiss. Und wer Spaß hat an kurzen, etwas anspruchsvolleren Passagen, wird hier die großartige Landschaft und den faszinierenden Tiefblick auf den Achensee genießen.
Gehezeit: Rundtour mit Überschreitung der Dalfazer Wände ab Bergstation insgesamt ca. 4 Stunden. Rundtour mit Talanstieg und –abstieg insgesamt ca. 7 bis 8 Stunden.
Tourdaten: ca. 700 bis 800 Höhenmeter bei der Rundtour ab Bergstation (je nachdem wie viele Gipfel man mitnimmt); ca. 1400 bis 1500 Hm ab Maurach.
Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis zum Wintereinbruch
Stützpunkt: 1. Erfurter Hütte (1834m) der DAV Sektion Ettlingen, geöffnet von Pfingsten bis Mitte Oktober und von 26. Dezember bis Ende März, 70 Übernachtungsplätze, Telefon: +43 / 5243 / 5517.
2. Das Alm Stüberl und die Mauritz Alm (beide nahe der Bergstation) sind private Einkehrmöglichkeiten und orientieren sich mit ihren Öffnungszeiten meist an den Betriebszeiten der Seilbahn.
Wissenswertes: Das
Rofan gehört zu den Brandenberger Alpen. Früher war der Name Sonnwendgebirge geläufiger, doch dann setzte sich eigenartigerweise wieder die alte, rätoromanische Bezeichnung durch. Sie kommt von Rova, was Mure bedeutet.
Bergbahn: Preise und Fahrzeiten der
Rofanseilbahn.
Karte: Kompass Blatt 027, Achensee, 1:35.000. Oder WK 321 von Freytag & Berndt 1:50.000; sowie AV-Karte Nr. 6, Rofan, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler