Anfahrt: Von Innsbruck über die Brennerautobahn A13 und A22 bis zur Ausfahrt Bruneck / Pustertal. Dann folgt man der Straße ins Pustertal bis Toblach. Dort rechts ab Richtung Cortina d’Ampezzo. In Cortina der Beschilderung „Passo di Falzarego“ folgen. Einige Kilometer hinter Cortina zweigt auf dem Weg zum Falzarego-Pass links die Straße zum Giau-Pass ab. Auf ihr fährt man bis zu der Stelle, von der aus die Passhöhe noch 6,5 Kilometer entfernt ist (Schilder am Straßenrand informieren stets darüber, wie weit es noch bis zur Passhöhe ist).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkmöglichkeiten entlang der Straße zum Giau-Pass. Genau 6,5 Kilometer vor der Passhöhe (von Cortina kommend) beginnt links auf einer Höhe von gut 1700m der markierte Wanderweg mit der Nummer 437 (der Weg auf der anderen Seite der Straße, also nach rechts, führt zu den fünf Türmen, den Cinque Torri).
Route: Man folgt dem Weg 437 nach links einige Meter bergab, quert einen Bach und steigt dann schließlich durch schönen, lichten Nadelwald leicht bergauf bis man nach rund 40 Minuten zu einer Wegkreuzung kommt. Geradeaus ginge es auf direktem Weg zur Rifugio Croda da Lago, auch Rif. Palmieri genannt. Doch ist es nicht sinnvoller, die Hütte erst auf dem Rückweg anzusteuern? Deshalb sollte man an dieser Kreuzung rechts den Weg Nummer 435 Richtung „Val Formin“ nehmen. Dieser Pfad führt einen nach einiger Zeit aus dem Wald heraus. Im Rücken wird das Tofana-Massiv sichtbar, beim Blick voraus lässt sich frühzeitig erahnen, wo’s hingeht: nämlich zur Forcella de Formin, dem Sattel, der mit 2462 Metern die höchste Stelle dieser Tour markiert. Der Weg dorthin ist steinig – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Markierungen leiten den Wanderer durch ein weites Tal mit einer wilden Ansammlung riesiger Felsblöcke. Rund zweieinhalb Stunden nachdem man das Auto verlassen hat, steht man an der Forcella de Formin. Hat man sich dort am gegenüber liegenden Monte Pelmo satt gesehen, dann steigt man etwas ab, geht über schöne Wiesen weiter südöstlich und erreicht so nach einem kurzen Gegenanstieg einen weiteren Sattel, die Forcella Ambrizzola, ebenfalls ein hübscher Aussichtspunkt.
Nun hat man mehr als die Hälfte der Wegstrecke hinter sich und darüber hinaus geht’s von jetzt an fast nur noch bergab. Die Richtung ändert sich abrupt. Ging man soeben noch in südöstlicher Richtung, so zielt man nun auf deutlich breiterem Weg geradewegs nach Norden. Der Weg hat inzwischen die Nummer 434. Eine halbe Stunde, dann hat man die Croda da Lago Hütte erreicht. Das Rifugio sieht man bereits von der Forcella Ambrizzola aus. Es ist direkt an einem Bergsee gelegen, dem Lago Federa. Nach einer Einkehr folgt man dem weiteren Verlauf des Weges zwischen Hütte und See. Man hält sich noch einige Zeit auf dieser Höhe, ehe der Pfad deutlich steiler als beim Aufstieg nach unten leitet. Schließlich erreicht man eine erste Wegkreuzung, bei der man sich links hält, um so kurze Zeit später wieder die Stelle zu erreichen, bei der man im Aufstieg Richtung Val Formin abgezweigt ist. Auf gleichem Weg wie beim Anstieg geht es auf dem Pfad Nummer 437 zurück zum Ausgangspunkt.
Charakter/Schwierigkeit: Die Tour weist keine technischen Schwierigkeiten auf und ist auch mit größeren Kindern zu machen. Diese werden vor allem am Fels durchsetzten Gelände im Val Formin ihren Spaß haben. Hier ist Trittsicherheit zumindest angenehm und man muss auch etwas konzentrierter auf die Markierungen achten, da der Wegverlauf nicht immer sofort zu erkennen ist. Insgesamt eine herrliche, unschwierige Bergwanderung!
Gehezeit: Für die hier beschriebene Rundtour insgesamt etwa 5 Stunden. Parkplatz - Forcella de Formin (mit 2462m höchster Punkt) 2,5 Std.; Forcella de Formin – Rif. Croda da Lago 1 Std.; Rif. Croda da Lago – Parkplatz 1,5 Std.
Tourdaten: Inklusive kleinerer Gegenanstiege rund 800 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Mitte Juni bis Ende September
Stützpunkt: Rifugio Croda da Lago (2046m), auch Rif. Palmieri Gianni genannt, 45 Schlafplätze, geöffnet von Mitte Juni bis Ende September, Telefon 0039 / 0436 / 862085.
Tipp: Die Rundtour in der hier vorgestellten Form zu machen, hat auf jeden Fall den Vorteil, dass man quasi erst auf dem Rückweg an der Hütte vorbei kommt. Man sollte aber bedenken, dass die Hütte im Osten des Gebirgszuges Croda da Lago und damit am späteren Nachmittag im Schatten liegt. Das heißt, wer spät dran ist, ist unter Umständen besser beraten, die Rundtour in der entgegengesetzten Richtung zu machen, um die Sonne auf der Hüttenterrasse genießen zu können. Vielleicht ein ganz nützlicher Hinweis: Anfang September war die Hütte ab 15:40 Uhr im Schatten!
Karte: Kompass-Karte Nr. 617 (Cortina d’Ampezzo); 1:25.000.
Autor: Manfred Wöll