Anfahrt: Es gibt mehrere Anfahrtsmöglichkeiten zur Bondone-Hochebene. Von Trient (Trento) führt eine Bergstraße (SP85) über die Orte Sardagna, Candriai und Norge mit extrem vielen Serpentinen direkt zu ihr empor.
Deutlich angenehmer ist die Anreise von Westen her: Von Trento fährt man über die SS45bis nach Vezzano – hierher auch vom Gardasee Nord über Arco, Dro und Sarche. Bei Vezzano zweigt man auf die SP84 nach Lasino ab. Dort biegt man auf die SP85 nach Lagolo ein. Auf der Straße bleibend fährt man durch Lagolo hindurch und hinauf zur Bondone-Hochebene. Dann zweigt man auf die SP25 Richtung Garniga ab. Gleich nach der Abzweigung steht rechts der Straße die Capanna Viote. Man fährt noch knapp 500 Meter weiter, dann findet man rechts eine kleine Parkbucht und damit den Ausgangspunkt der Tour.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Kleine Parkbucht (1565 m) an der SP25, ca. 500 m südöstlich der Capanna Viote. (Achtung, es gibt auch ein Rifugio Viote auf der Bondone-Hochebene!)
Route: An einer Schranke vorbei geht es über einen Wirtschaftsweg nach Westen. Nach etwa 700 m findet man im freien Almgelände einen Wegweiser. Hier verlässt man den breiten Wirtschaftsweg nach links (Süden) und wandert weglos, entlang von Markierungen (Weg 607) auf den breiten Wiesenrücken zu. Über ihn empor und anschließend auf dem licht bewaldeten Rücken (Costa dei Cavai) weiter. Nach einer Latschenzone erreicht man freies Gelände und eine aussichtsreiche Schulter im Kamm (Punkt 1940 m). Über den Kamm Richtung Süden auf den Cornetto zu. Der Weg führt unter einer rötlichen Felsrippe vorbei zum Gipfelaufbau. Der Steig leitet nun auf die Südwestseite des Gipfels; von dort führen mehrere kleine Steige durch steile Schrofen zum höchsten Punkt des Monte Cornetto.
Abstieg: 1. Wie Aufstieg.
2. Beliebt ist es auch, den Dosso d’Abramo in die Tour miteinzubauen; wer will kann sogar mit der Cima Verde noch einen dritten Gipfel machen. Dazu geht es vom Cornetto auf dem Anstiegsweg zurück auf die Nordseite des Gipfelaufbaus. Hier dreht man nach rechts (Osten) ein, und wandert über den Verbindungsgrat zum Dosso d’Abramo hinüber. Dabei kommt man einer herrlichen Quellfassung vorbei. Den Gipfelbereich erklimmt man nun über zwei harmlose, kurze, gut gesicherte Steilstufen (Drahtseil und Eisenbügel). Über einen etwas schottrigen Steig erreicht man anschließend ein Art Plateau mit Latschenbewuchs. Mit leichtem Höhenverlust geht es hinüber zum Kreuz. Wer noch die Cima Verde mitnehmen will, kann vom Gipfel über einen steilen gesicherten Felskanal (Achtung, nicht über den sehr schwierigen Klettersteig!) nach Osten absteigen. Eine leichtere Alternative zur Cima Verde führt auf dem Anstiegsweg zurück und nördlich auf einem guten Steig unter dem Abramo hindurch. Beide Varianten führen anschließend über den Grat zur Cima Verde (2102 m). Hier weiter nach Norden auf dem Steig 636 abwärts. Dann nach Westen eindrehend durch den Wald hinunter ins Val del Merlo. Hier folgt man dem Weg nach Norden. Eine Abzweigung nach rechts ignoriert man, sondern wandert geradeaus über die Wiese, bis man einen Durchlass im Weidezaun findet. Hier links auf dem Pfad zurück zur Anstiegsroute, die man beinahe am Ausgangspunkt erreicht.
3. Eine wilde, unmarkierte Abstiegsvariante führt vom Fuße des Dosso d’Abramo ins Val Mana / Val del Merlo. Über einen kleinen Steig geht es hinunter ins Kar, wo man nach wenigen Höhenmetern eine Abzweigung nach links (im Abstiegssinn) erkennen kann. Hier links weiter, dann in der Folge in Serpentinen durchs Kar hinunter. Nun folgt man immer den Steigspuren talauswärts – vereinzelt findet man dabei auch Steinmandl. Über einen teilweise stark eingewachsenen Pfad, durch sehr wilde Vegetation nach Norden, bis man auf den Weg 636 zur Cima Verde trifft. Hier folgt man dem Weg nach Norden. Eine Abzweigung nach rechts ignoriert man, sondern wandert geradeaus über die Wiese, bis man einen Durchlass im Wiedezaun findet. Hier links auf dem Pfad zurück zur Anstiegsroute, die man beinahe am Ausgangspunkt erreicht.
Charakter/Schwierigkeit: Die Zustiege zu den beiden Gipfeln sind höchstens mittelschwere Bergwanderungen. Die Gipfelanstiege zum Cornetto wie auch zum Dosso d’Abramo sind dagegen auf ganz kurzen Passagen eine Spur anspruchsvoller. Der Cornetto erfordert über wenige Meter im steilen Schrofengelände, bzw. auf zum Teil schottrigen Untergrund Trittsicherheit. Wogegen der Dosso d’Abramo eine sehr gut gesicherte, recht einfache senkrechte Felsstufe aufweist, bei der man ein wenig Kraxeln muss. Daher kann man die Tour als mittelschwere bis anspruchsvolle Bergwanderung einstufen. Wer die Abstiegsvariante (3) wählt, sollte auch ein wenig Orientierungssinn mitbringen. Landschaftlich ist diese Tour großartig, ganz egal welche Variante man wählt: das Gelände ist sehr abwechslungs- und kontrastreich. An klaren Tagen hat man zudem einen fantastischen Ausblick auf Brenta und die vergletscherten Adamello-Berge.
Gehezeit: Aufstieg: knapp 2 Stunden zum Cornetto; Abstieg: 1,5 Stunden. In weiteren knapp 30 Minuten erreicht man den Dosso d’Abramo. Wer die komplette Überschreitung der 3 Gipfel macht, benötigt für den Rückweg ab Cornetto ca. 2,5 Stunden.
Tourdaten: Höhendifferenz: 650 Höhenmeter zum Cornetto, für den Abramo plus 150 Hm, für die Cima Verde plus 100 Hm; Distanz: 4,3 km zum Cornetto
Beste Jahreszeit: Juni bis zum Wintereinbruch
Stützpunkt: Auf Tour gibt es keine Einkehrmöglichkeit. 1. Unweit des Ausgangspunktes wartet die Capanna Viote, Bar und Restaurant. Sie ist fast ganzjährig geöffnet und bietet zum Teil hausgemachte Pasta. Keine Übernachtung. Telefon +39/0461/948093. Internet: www.capannaviote.it
2. Das Rifugio Viote liegt etwas weiter nördlich; in dieser Hütte kann man auch übernachten. Sie ist ganzjährig geöffnet bis auf November und einen Monat nach Ostern. In der Nebensaison ist Montag Ruhetag. Telefon: +39/0461/948033, Internet: www.rifugioviote.it
Hinweis: Es existieren unterschiedliche Schreibweisen für die Bondone-Gipfel. Der Cornetto wird sowohl Monte Cornetto wie auch Cornicella genannt. Der Dosso d’Abramo wird auf machen Karten auch Dos d’Abramo geschrieben.
Ausrüstung: Der sehr einfache Mini-Mini-Klettersteig auf dem Normalweg zum Dosso d’Abramo kann von Geübten ohne Weiteres ohne Klettersteig-Set begangen werden. Wer ungeübt ist, sollte sich sichern.
Karte: Kompass Karten Blatt 687 Monte Bondone, 1:25.000; oder Blatt 73 Brenta, 1:50.000. Die Karten sind erhältlich in unserem Kompass-Wanderkarten-Shop
Autor: Bernhard Ziegler