Anfahrt: Vom Norden kommend entweder über Lindau / Bregenz und auf der Schweizer Autobahn (N13) zum San Bernardino (Pass) nach Mailand; oder über die Brennerautobahn (A22). Von Mailand auf der Autobahn (A4) nach Turin und weiter nach Westen über Susa in Richtung „Tunnel du Frejus“ bis zur Ausfahrt Oulx. Über eine gut ausgebaute, aber kurvenreiche Landstraße fährt man hinauf nach Montgenevre (Grenze) und auf der französischen Seite hinunter nach Briançon. Nun nach Süden auf der N94 in Richtung Gap / Sisteron bis nach L’Argentière-la Bessée weiterfahren. In L’Argentiere-la Bessée biegt man dann rechts ab und folgt der Ausschilderung “Vallouise – Ailefroide” bis nach „Le Sarret“. Am Ortsausgang (in Richtung Ailefroide) biegt man rechts in eine schmale asphaltierte Straße (Hinweisschild: L’Eychauda) ab und fährt bis zum Parkplatz am Ende der Straße beim „Chambran Chalets“ hinauf.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Chambran Chalets (1.715m) im Parc National des Écrins
Route: Vom Ausgangspunkt zieht ein Karrenweg mit wenig Höhengewinn in das anfangs breite Tal „Vallon de Chambran“ (siehe Bild 2) hinein (nördl. Richtung). Schon bald passiert man eine beschilderte Wegverzweigung. Hier folgt man dem Wegweiser „Lac de l’Eychauda“ und schlendert weiterhin auf dem gemütlichen Weg taleinwärts. Die Route wendet sich allmählich etwas nach links (Westen) und man überquert schließlich auf einer massiven Holzbrücke einen sprudelnden Bergbach. Weiter oben erspäht man eine in Fels gemauerte Schäferhütte (1.861m). Bei der Hütte endet der Karrenweg, geht nahtlos in einen brauchbaren Wanderpfad über und führt leicht ansteigend in einen breiten Talkessel hinein. Auf dem ausgetretenen Pfad quert man die steilen Geröllfelder der „Coste du Laou“ und zieht nach rechts bergauf bis oberhalb eines Felsriegels steile, felsdurchsetzte Wiesenhänge erreicht sind (siehe Bild 3). Ein homogener aber schotteriger Weg windet sich in einigen Kehren die Hänge empor. Auf einmal erweitert sich der Horizont und das „blaue Seeauge“ blickt einen von unten herauf frech ins Gesicht. Einen schöneren Pausenplatz kann man sich kaum vorstellen (siehe Bild 4).
Noch oberhalb des Sees wendet man sich nach rechts (Norden) und folgt leicht ansteigend Steinmännern und Trittspuren, die über Granitplatten und Flechten aufwärts leiten (siehe Bild 6). In der Folge fällt der Steig kurzzeitig etwas ab und man quert, gleich darauf wieder ansteigend, ein breites Geröllfeld. Danach geht’s in einigen Serpentinen auf schotterigem, steilem Steig zum Pass im zackigen Kamm hinauf.
Abstieg: Wie Aufstieg
Charakter/Schwierigkeit: Eine im oberen Abschnitt mittelschwere Wanderung inmitten einer ursprünglichen Hochgebirgslandschaft im Nationalpark des Ecrins. Im Hochsommer ist ein frühzeitiger Aufbruch empfehlenswert, da der gesamte Anstieg rein südseitig ist. Anfangs verläuft die Tour auf einem Karrenweg durch ein zauberhaftes breites Talbecken. Im Juni blühen an den Hängen ganze Felder von weißen, wilden Narzissen (siehe Bild 1) und das Tal ist erfüllt von ihrem betörenden Duft. Beidseitig stürzen rauschende Wasserfälle in den Talboden herab und unzählige Murmeltiere sausen laut pfeifend hin und her. Nachdem Talkessel schlängelt sich ein homogen angelegter Weg in vielen Serpentinen über einen sehr steilen Hang zum „Lac de l’Eychauda“ hinauf. Der Weg ist oft mit losen (auch größeren) Steinen bedeckt, die nachfolgende Wanderer gefährden könnten. Man sollte deshalb entsprechend umsichtig aufsteigen und auch trittsicher sein. Der Weiterweg vom See zum „Col des Grangettes“ empor ist nur noch eine kurze Dreingabe. Man genießt von dort oben aber ein herbes Hochgebirgspanorama, einen tollen Blick auf den See und die Reste des „Glacier de Séguret Foran“. Die letzten Höhenmeter zum „Col“ hinauf ist der Weg ein wenig undeutlich und es sind nur noch Trittspuren im Schotter vorhanden. Vorsicht vor Steinschlag aus den brüchigen Flanken des „Roc de la Montagnolle“.
Gehezeit: Vom Parkplatz zum Lac de l’Eychauda ca. 2:15 Stunden, (Die Zeitangabe auf dem Wegweiser am Ausgangspunkt zum Lac de l’Eychauda ist mit 3 Std. sehr großzügig bemessen). Vom See bis zum Col des Grangettes ca. 0:30 Std.. Abstieg ins Tal gute 2 Std., insgesamt 5 Std.
Tourdaten: 970 Höhenmeter. Parkplatz - Lac de l’Eychauda 800 Hm; Lac de l’Eychauda – Col des Grangettes 170 Hm
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober (im Juni blühen die herrlichen Narzissenfelder, allerdings ist der See in diesem Monat noch nicht völlig schnee- und eisfrei)
Stützpunkt: Während der Tour muss man aus dem Rucksack leben. In Vallouise und le Sarret haben wir jedoch einige Restaurants gesichtet. Wer Zeit und Lust hat, sollte noch die paar km nach Ailefroide hinauffahren. Hier ist der Ausgangspunkt für einige „ernste“ Hochgebirgstouren. Zugleich kann man im Schatten des „Pelvoux“ einen Kaffee schlürfen, im Hotel „Engilberge“ (Tel: 0033 (0) 4 92 23 32 05) oder auf dem Campingplatz (Tel: 0033 (0) 4 92 23 32 00, 15. Juni – 15. Sept.) übernachten.
Karte: Topographische Karten 1:25.000 des Institut Geographique National, Blatt 3436 ET, Meije Pelvoux.
Autor: Doris & Thomas Neumayr