Anfahrt: Auf der Brenner-Autobahn A22 bis zur Ausfahrt Rovereto-Süd und dann über Mori nach Riva del Garda. In Riva fährt man auf der SS 45 am westl. Gardaseeufer entlang Richtung Brescia bis Gargnano. In Gargnano rechts abbiegen (Schild: Valvestino, Navazzo - SP 9). Nach dem großen Stausee (Lago di Valvestino) rechts abbiegen Richtung Magasa. Kurz vor dem Ort rechts abbiegen und auf einer schmalen Straße Richtung Cima Rest. Dort auf den großen Parkplatz beim Rifugio Cima Rest (die Anfahrt zum Ausgangspunkt ist sehr kurvenreich).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplatz Rifugio Cima Rest (1189 m), nahe Magasa, westlich von Gargnano
Route: Vom Parkplatz beim Rifugio geht man ein kurzes Stück auf der Straße zurück zu einer freistehenden Kapelle. Gegenüber beginnt ein befestigter Wirtschaftsweg. Auf diesem zieht man nordostwärts über Wiesen sanft bergan zu einer Almsiedlung hin (der Gipfel und der Verlauf der Wanderung ist bereits einsehbar). An der Verzweigung unterhalb der Almhütten „Malga Alvezza“ geht’s geradeaus und stramm bergauf. Nach der letzten Hütte leitet der Wirtschaftsweg kurz hinab durch einen schluchtartigen Buchenwald. Nur wenig später wandert man wieder über Weideland und an der nächsten Alm „Malga Casina“ vorbei. Man kommt an eine Wegverzweigung und hält sich rechts (der Wegweiser „Monte Tombea“ zeigt dem Wanderer nur seine Rückseite). Später beim Abstieg (Weg Nr. 67) wird man wieder auf diese Verzweigung treffen. Jetzt im Aufstieg also rechts, bis vor einem Wäldchen ein schmaler Wanderweg nach links abzweigt (Schild: C. Tombea). Der Wanderweg schlängelt sich entlang an steinigen Wiesenhängen, er führt durch lichte Baumgruppen und vorbei an einem kleinen Wasserfall. Oberhalb der Waldgrenze durchstreift man weitläufige Almwiesen. Je nach Jahreszeit kann der Weg kurz etwas undeutlich sein. Man bleibt immer rechts vom eingezäunten Wasserspeicher und steigt aussichtsreich bergan, bis man einen breiten, etwas schottrigen Weg (alter Kriegsweg) kreuzt. Diesem Schotterweg folgt man nach links. Bald taucht die Almhütte „Malga Tombea“ auf, die sich an den steilen, grasigen Gipfelaufschwung der Cima Tombea duckt. Etwa auf Höhe der Hütte leitet ein schmaler steiniger Steig auf den höchsten Punkt hinauf, wo eine prachtvolle Aussicht wartet. Einige der vielen Bergspitzen rund herum lassen sich im gemauerten Rondell auf dem Gipfel mittels Richtungslinien namentlich anpeilen.
Abstieg: Vom Gipfel geht’s zurück zum breiten Weg und zur Malga Tombea. Nun westwärts sanft bergab unterhalb eines langen Kammes. In angenehmer Neigung leitet der Weg zu einer Gabelung in einer Scharte (Schild: „Bocca di Cablone“ 1755 m). Wer mag, kann hier jenseitig der Scharte einen Blick auf den Idrosee einfangen. Der Abstiegsweg knickt jetzt nach links (Südosten). In vielen Serpentinen steigt man panoramareich hinab, vorbei an bizarren Felstürmchen. Nach einem lichten Wald kommt man vor eine Almsiedlung (Pilaster). Kurz vor der Almsiedlung (1300 m) folgt man einem Linksabzweig (Weg Nr. 67), der im 180 Grad-Bogen wie eine Haarnadelkurve brüsk abdreht. Dieser Karrenweg zieht über breite Wiesenflächen dahin und nach einem kurzen Gegenanstieg steht man vor der Verzweigung, die man schon vom Aufstieg her kennt. Auf bekanntem Weg geht’s dann zurück zum Parkplatz.
Charakter/Schwierigkeit: Die leichte, ausreichend markierte Rundwanderung verläuft am Anfang und am Schluss auf Wirtschaftswegen. Dazwischen bewegt man sich auf herrlichen Bergsteigen und auf alten Kriegswegen. Größtenteils führen die Wege über aussichtsreiche, schattenlose Wiesenhänge und Almgelände. Für den Abstieg sollte man wegen seiner Länge etwas mehr Zeit einplanen und vor allem Getränke und Brotzeit gut bemessen. Je nach Wetterverhältnissen genießt man während der ganzen Tour weitreichende Ausblicke (Monte Baldo, Gardasee, Bergamasker Alpen usw.). Pflanzenliebhaber werden reich beschenkt (z. B. Grüne Nieswurz, Steinröschen, Prachtprimel, Dubys Veilchen, Schwarze Königskerzen, uralte Buchen).
Gehezeit: Aufstieg ca. 2 Stunden, Abstieg ca. 2:45 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 810 Höhenmeter; Distanz: 15,3 km für die gesamte Runde.
Beste Jahreszeit: Mitte Mai bis Oktober; im Hochsommer jedoch wegen Schattenmangel sehr heiß.
Stützpunkt: Im bäuerlichen Gasthof „Rifugio Cima Rest“ gibt es während der Almzeit Spezialitäten der Region: Polenta mit verschiedenen Käsesorten, selbst hergestellte Wurst, den Bergkäse „Tombea“, den traditionellen Fleischspieß „Spiedo“. Montag ist Ruhetag, geöffnet von April bis November, Übernachtung nur auf Voranfrage, Tel. 0039/0365/74054.
Tipp: Romantiker übernachten vielleicht gerne in einem der „Fienili“ im Weiler Cima Rest. „Fienili“ sind ausgebaute Heustadel mit für die Region typischem Strohdach. Infos über Vermietung in der Snack Bar Tavagnú (Siedlung Cima Rest) Tel. 0039/0365/74067, www.borgocimarest.it
Wissenswertes: Das Valvestino Tal ist das wilde und ursprüngliche Herz des Brescianer Obergardaseeparks (bestehend aus 9 Gemeinden). In den kleinen, völlig abgelegenen Ortschaften und Weilern scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Trotz schwieriger Lebensumstände pflegt man alte Traditionen und Arbeitsweisen. Um den Menschen auch in den abgelegensten Siedlungen ein Überleben zu ermöglichen und das Bewusstsein der schützenswerten Natur zu wecken, wurde 1989 die Gebirgsgemeinschaft Brescianer Obergardaseepark gegründet. Eine üppige Flora und Fauna zieren das Parkgebiet. Sogar der scheue Braunbär ist zurückgekommen.
Sitten und Gebräuche werden in einem kleinen Volkskundemuseum im Weiler Cima Rest veranschaulicht (nur an bestimmten Tagen geöffnet, Tel. 0039/0365/745007). Das Museum befindet sich in einem der sog. „Fienili“ (Heustadel/Stall).
Karte: Kompass Blatt 102, Lago di Garda, Monte Baldo 1:50 000
Autor: Doris & Thomas Neumayr