Anfahrt: Auf der A 22 (Brennerautobahn) bis zur Ausfahrt Garda Süd / Affi. Hier an Albare und Costermano vorbei nach San Zeno di Montagna und weiter über die Bergstraße hinauf nach Prada zum ehemaligen Liftgebiet Costabella. Kommt man vom nördlichen Teil des Sees, fährt man bei Castello (Comune di Brenzone, südlich von Malcesine) über die kleine, steile Bergstraße nach Prada. Vom südlichen Teil des Sees erreicht man Prada über Garda und Costermano (weiter wie schon oben beschrieben).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Prada (1050 m) am Fuße des Monte Baldo. Man parkt am besten bei der Talstation der stillgelegten Seilbahn.
Route: Der landschaftlich reizvollste Weg beginnt unmittelbar bei der Talstation der Seilbahn. Links davon geht es über eine kleine Asphaltstraße (Schild „Rifugio Fiori del Baldo“), am Hotel Genziana vorbei, bergan. Man bleibt immer auf dem Weg. Er führt anfangs entlang der Skipiste und quert alsbald nach rechts hinüber. Bei einer Steinhütte mit einem kleinen Rundturm (siehe Bild 3) verlässt man dann aber den breiten Weg. Hier nun nach links nur noch Trittspuren und einigen Steinmandln folgend, erst direkt hinauf, dann nach links hinüber querend bis zu einem Zaun. Jetzt wendet man sich nach rechts und steigt über einen bewaldeten Rücken geradewegs hinauf. Die anschließende Wiese überquert man linkshaltend und über das folgende frei Gelände nun gerade hinauf. Hinter einem künstlich geschaffenen Tümpel vorbei bis zu einem Weg. Auf ihm nach links über die Steinmauer. Man quert weiter auf dem Weg hinüber ins ehemalige Pistengebiet und folgt ihm (oder über Abkürzungen hinauf) zum Rifugio Fiori del Baldo (1850 m / 2 Stunden). Es ist übrigens nicht die große, von weit unten sichtbare Hütte (Rifugio Chierego, 1911 m), sondern eine kleinere, etwas rechts unterhalb gelegene Hütte. Auf dem breiten Wanderweg geht es nun links unterhalb des Kammes Richtung Norden. Dann wechselt der Weg die Seite und man wandert rechts des Kammes weiter. Am Ende kann man entweder links (auf einem Steig, der etwas Trittsicherheit erfordert), oder weiter auf dem Wanderweg bis unter den Gipfel des Telegrafo weiterqueren. Nun von der einen oder anderen Seite, am Rifugio Barana al Telegrafo (2147 m) vorbei, in wenigen Minuten zum Gipfel mit fantastischer Aussicht.
Abstieg: Wie Aufstieg. Wobei man aus dem Skigebiet auch auf einem breiten Wirtschaftsweg nach Prada zurückkehren kann, was zwar bequem, aber landschaftlich nicht ganz so reizvoll ist wie die Anstiegsroute.
Alternative: Ebenfalls sehr schön ist die
Ostroute auf die Cima Telegrafo.
Charakter/Schwierigkeit: Einfache Wandertour in großartiger, südlicher Vorgebirgslandschaft. Die Ausblicke auf den Gardasee und die hohen Schneeberge im Norden sind bei klarer Sicht beinahe unbeschreiblich schön. Wer der hier empfohlenen, landschaftlich sehr reizvollen Route folgt, sollte allerdings etwas Orientierungssinn mitbringen, da der Weg im unteren Teil nicht markiert oder beschildert ist und stellenweise nur Trittspuren oder spärlichen Steinmandln folgt. Außerdem ist die Route mit fast 18 km Gesamtlänge alles andere als kurz und so ist auch Ausdauer und Kondition gefragt.
Tipp: Schon beim Aufstieg sollte man sich bei den kritischen Stellen umdrehen, um sich die Route für den Abstieg einzuprägen.
Gehezeit: Aufstieg: 3 bis 3,5 Stunden; Abstieg: 2,5 Stunden.
Tourdaten: Höhendifferenz: 1150 Höhenmeter; Distanz: 9 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Ab Ende Mai und Juni, sowie ab Mitte September bis zum ersten Schneefall. Im Hochsommer ist es nicht nur recht heiß, sondern auch meist viel zu diesig, um die fantastische Aussicht genießen zu können. Sogar im Frühjahr setzt zum Teil schon recht früh Quellbewölkung ein, so dass ein früher Aufbruch auch zu dieser Jahreszeit empfehlenswert ist.
Stützpunkt: Rifugio Fiori del Baldo (1850 m), privat bewirtschaftet und ganzjährig geöffnet. Übernachtung ist nach vorheriger Anmeldung möglich. Telefon: 0039 / 045 / 686 2477.
Die beiden große Schutzhütten, das Rifugio Chierego (1911 m) und das Rifugio Barana al Telegrafo sind nur im Sommer geöffnet.
Tipp: Klettersteig: Wer Lust hat auf eine kleine, aber nicht ganz einfache Klettersteigeinlage, kann am Drahtseil der Vetta delle Buse rund 100 Höhenmeter durch zwei Kamine turnen. Dazu wandert man in eine Scharte nördlich der Vetta delle Buse und steigt hier (Schild „Ferrata delle Taccole) steil in ein schattiges Kar ab. Links unten findet man dann den senkrechten Einstieg zum Klettersteig. Klettersteig-Ausrüstung mitnehmen!
Wissenswertes: Früher war der übliche Name nicht Telegrafo, sondern Monte Maggiore. Erst in der Zeit der napoleonischen Kriege entstand die heute gängige Bezeichnung. Ursprung dafür soll ein napoleonischer Beobachtungsposten auf dem Berg gewesen sein. Mit einem „optischen Telegrafen“ sollten Blink- oder Feuerzeichen gegeben werden, um den Franzosen die Bewegungen des Feindes zu funken.
Karte: Kompass Blatt 102, Gardasee / Monte Baldo, 1:50.000.
Autor: Bernhard Ziegler