Anfahrt: Über den Brenner und Bozen Richtung Trento bis zur Ausfahrt Mezzolombardo. Auf der SS42 durch das Val di Sole. Auf Höhe von Ossana zweigt man nach Peio ab. Man bleibt im Val dela Mare, fährt also am Ort Peio vorbei, bis zum Parkplatz unterhalb der Malga Mare. Die Zufahrt von Cogolo erfolgt auf teils einspuriger Straße.
Navi-Adresse: I-38024 Peio, Località Malga Mare
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Malga Mare (1940 m) im Val dela Mare bei Peio
Route: Vom Parkplatz auf breitem Weg zur Malga Mare (2031 m) und auf schönem Waldweg zur traumhaften Ebene Pian Venezia mit den ersten Gletscherschliffen. Weiter auf dem Weg 102 in das Val Venezia, in dem mächtige Moränen beeindrucken. Im steten Bergauf die Hänge querend zum bereits sichtbaren Rifugio Cevedale Guido Larcher. Auf dem Weg 104 kurz bergauf, dann mit etwas Höhenverlust unterhalb des Lago Marmotta vorbei (kurzer Abstecher) und entlang einer Wasserleitung, die alle Abflüsse sammelt und zum nahen Lago del Careser leitet, flach zu einer Wegkreuzung. Die Wegmarkierung 104 zweigt links ab und führt als kleiner Steig hinauf zu einem Absatz, hinter dem ein paar kleine Seen auftauchen („Le Pozze). Hier verlässt man den Steig und wendet sich Richtung Nord. Anfangs noch auf deutlichen Wegspuren, dann über gut zu gehende Geröllfelder mit dem Abfluss eines kleinen Sees taleinwärts. Kleine Steinmänner helfen bei der Orientierung, doch auch so findet man mit etwas Gespür für das Gelände schnell die logische Route in nordwestlicher Grundrichtung. Anfangs eher im Talboden, dann eher etwas links davon Richtung Nordwest und über Geröll, Blockwerk und kurze Aufschwünge auf den breiten Gratkamm, den man etwas oberhalb des Hochfernerjochs erreicht. Ab hier folgt man den wieder deutlicher zu sehenden Trittspuren Richtung Köllkuppe (Cima Marmotta), wobei man anfangs dem Kamm folgt, dann nach etwas Höhenverlust einen Aufschwung besser rechts (westseitig) umgeht, und schließlich vor einem größeren Felsaufschwung steht. Hier weicht man besser links auf den Gletscher aus, um hinter dem Felskopf wieder den Grat zu erreichen. Unschwierig im Blockgelände über einen Vorgipfel auf die Köllkuppe.
Abstieg: 1. Wie Aufstieg.
2. Oder deutlich spannender über den Südostrücken. Dabei biegt man bei den Steinmännern kurz unter dem Gipfel ab und steigt anfangs etwas mühsam und komplett weglos über teils lockere Blöcke ab. Sobald das Gelände flacher wird, entdeckt man erste kleine Steinmänner. Immer entlang des Kammes weiter, dann mit kurzem Gegenanstieg auf eine Kuppe und weiter in die Bocchetta di Lago Lungo (3149 m). Hier und da ist die Wegfindung auf den ersten Blick nicht eindeutig, doch mit etwas Gespür und kurzem Zupacken (leichte Kletterstellen, maximal im Schwierigkeitsgrad I) sind die Abschnitte gut zu meistern. Ab der Bocchetta auf deutlichem Steig hinunter (Weg 104) zur Wasserleitung und dort kurz Richtung Rifugio Cevedale Guido Larcher. Bei einer Wegkreuzung links und auf dem Weg 148 zum Lago Lungo. An traumhaften Gletscherschliffen vorbei, dann steil hinunter zum Pian Venezia und auf bereits bekannten Weg zurück zum Ausgangspunkt.
Charakter/Schwierigkeit: Auf der Anstiegsroute eine mäßig schwierige alpine Hochgebirgsbergtour (S4), die konditionell sehr anspruchsvoll ist und zudem Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Und natürlich ein Gespür für die richtige Route, denn hier bewegt man sich im alpinen Gelände und muss auch mal kurz die Hände zu Hilfe nehmen. Wer im Blockgelände unsicher ist, hat bei dieser Tour keinen Spaß und verliert auch viel Zeit; alle anderen werden vor allem beim Anstieg zum Hochfernerjoch ihre Freude haben. Die Abstiegsvariante (2.) ist dann deutlich anspruchsvoller, die Blöcke eine ganze Nummer fordernder als beim Anstieg – hier muss jeder Schritt sitzen. Für die kurze Gletscherquerung können Leichtsteigeisen hilfreich sein. Weil die Route sehr lange ist, empfiehlt es sich für weniger starker Bergsteiger die Unternehmung mit einer Hüttenübernachtung aufzuteilen und eine Zweitagestour zu machen.
Gehezeit: Insgesamt 8 bis 9 Stunden; Aufstieg 4 bis 5 Stunden, Abstieg 3 bis 4 Std..
Tourdaten: Höhendifferenz: 1700 Höhenmeter, Distanz: 18 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Anfang Juli bis September
Stützpunkt: Rifugio Cevedale Guido Larcher (2608 m), Mitte Juni bis Mitte September bewirtschaftet. Kontakt: Tel. +390463753028, Internet: www.rifugiocevedale.it
Ausrüstung: Wanderausrüstung. Wer allerdings nicht aufgrund eines hartgefrorenen Schneefeldes umkehren möchte, der benötigt unbedingt feste Schuhe und Leichtsteigeisen.
Karte: Tabacco Blatt 08, Ortlergebiet, 1:25.000.
Autor: Stefan Herbke