Anfahrt: Von Norden über den Reschenpaß nach Meran und weiter über den Gampenpaß ins Val di Sole. Dieses entlang bis Dimaro und links hinauf nach Madonna di Campiglio. Oder über die Brennerautobahn, Brixen, Bozen bis Autobahnausfahrt Trento Centro. Nun folgt man der Beschilderung Madonna di Campiglio bis Sarche. Hier zweigt man wiederum nach M. di Campiglio ab und fährt über Tione di Trento, Vigo Rendena und Pinzolo nach Madonna di Campiglio.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Rifugio Vallesinella (1513m). Diese Hütte ist von Madonna di Campiglio auf einem schmalen, ca. 5 Kilometer langen Sträßchen zu erreichen, indem man in der Ortsmitte der Beschilderung folgt (von Norden kommend, biegt man links ab).
Route: Vom Parkplatz neben der Hütte steigt man entlang eines gut ausgebauten Wanderweges durch dichten Wald hinauf zum Rifugio Casinei (1825m). Nun leicht links haltend über zunehmend freies Gelände, stets in ostsüdöstlicher Richtung zu der schon von weitem sichtbaren Tucketthütte hinauf. Sie liegt auf einem kleine Felsriegel links oberhalb des Talgrundes. Von der Hütte steigt man noch wenige Meter empor, bis man leicht fallend über steile Südhänge hinab zum Talgrund queren kann. Stets in dem von wilden Felsbergen umrahmten Talgrund in Richtung Bocca del Tuckett hinauf, bis man sich in Falllinie des Gipfels der Cima Brenta befindet. Hier erblickt man eine, von eindrucksvollen Felsen begrenzte, konkave Schneeflanke, die sich bis zum Gipfel der Cima Brenta hinaufzieht. Durch diese rinnenartige Flanke zunehmend steiler empor. Bald wird man die Ski an den Rucksack schnallen und mit Steigeisen und Pickel weitersteigen. Zum Schluss sehr steil, (knapp 50 Grad) hinauf zum Gipfelgrat, den man links (östlich) vom höchsten Punkt erreicht. Ohne weitere Schwierigkeiten über die scharfe Firnschneide zum Gipfel.
Abfahrt: Wie Aufstieg. Natürlich sollten nur wirklich gute Skifahrer bei besten Bedingungen die Ski mit auf den Gipfel nehmen, um von dort abzufahren. Bei hartem Schnee lässt man die Ski an der Aufstiegsroute zurück und besteigt den Gipfel zu Fuß. Dabei kann besonders im Abstieg ein zweites Eisgerät hilfreich sein.
Charakter/Schwierigkeit: Sehr anspruchsvolle Skitour, oder auch leichte Eistour im Herzen der Brentagruppe über eine bis zu 50 Grad steile Firnrinne. Neben der normalen Skitourenausrüstung werden auf jeden Fall Pickel und Steigeisen und eventuell ein zweites Eisgerät benötigt. Die Tour ist als Tagestour möglich, besser ist es jedoch im Winterraum der Tucketthütte zu übernachten. Der Gletscher namens Vedretta di Brenta inferiore ist fast zur Gänze dem Schwund zum Opfer gefallen und erfordert keine auf Gletschern üblichen Vorsichtsmaßnahmen. Wenn man im Mai die besten Bedingungen in der Nordflanke erwarten kann, wird man die Ski meist schon bis zum Rifugio Casinei tragen müssen. Bei schlechten Verhältnissen bietet sich von der Tucketthütte die wesentlich leichtere Cima Sella (2919m) als Ausweichziel an. Aber auch sie erfordert immer noch den erfahrenen Skibergsteiger!
Lawinengefahr: hoch
Exposition: West und Nord
Aufstiegszeit: Etwa 2 Stunden von Rifugio Vallesinella zur Tucketthütte und je nach Verhältnissen ca. 3 bis 4 Stunden auf die Cima Brenta.
Tourdaten: ca. 1650 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Mai
Stützpunkt: Rifugio Tuckett e Sella (2272m) des CAI. Nur im Sommer bewirtschaftet. Die Hütte hat einen offenen und ordentlichen Winterraum. Allerdings steht kein Ofen zur Verfügung. Telefon Hütte: 0039 / 0465 / 441226; Telefon Hüttenwirt: 0039 / 0465 / 507287.
Ausrüstung: Helm, Pickel, Steigeisen, zweites Eisgerät empfohlen.
Karte: Alpenvereinskarte Blatt Nr. 51 Brentagruppe 1:25.000.
Autor: Kristian Rath; Bilder: Rath & kippis #28613370 Adobe Stock