Anfahrt: Von Norden: über den Fernpaß, Imst, Richtung Landeck/Reschenpaß, bei der Ausfahrt Reschenpaß/St. Moritz durch den neuen Tunnel und über Martina ins Engadin. Bei Zernez Richtung St. Moritz. Bei Samedan Richtung St. Moritz, Silvaplana, beim Rondell links nach Surlej, zur Corvatsch-Seilbahn.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Corvatsch-Seilbahn bei Silvaplana, Ortsteil Surlej.
Route: Mit der Corvatsch-Seilbahn zur Bergstation. Jetzt fährt man zuerst einmal ein Stück auf der Piste ab. Auf einer Höhe von ca. 3200 Meter (Markierung) verläßt man das gesicherte Pistengelände findet einen Durchschlupf durch felsige Gratausläufer. Richtung Süden quert man ein Firnfeld hinüber zu den nächsten Felsen. Auch diese Scharte ist meist mit einer Stange gekennzeichnet. Dann quert man noch ein kurzes Stück südlich bis man über einen schönen, steilen Hang endlich nach Osten abfahren kann. Auf ca. 2700m setzt man die Querung nach Süden fort. In einem Linksbogen würde es jetzt zur Chamanna Coaz (2610m) gehen.
Zum Kapuziner (Chapütschin) traversiert man noch weiter nach Süden bis zu einer steilen Mulde unter dem Piz dal Lej Alv. Über diese Mulde hinauf bis zu einer Scharte (3172m). Dann geht es auf der Rückseite einige Meter nach unten zum flachen Chapütschin-Gletscher. Über diesen bis unter den Gipfelaufbau. Das Skidepot errichtet man an seinem linken Ende auf ca. 3300m. Je nach Verhältnissen über Firn, oder leichte Felsen des Rückens erst steil, dann oben ganz flach, zum Gipfel mit großem Steinmann und traumhafter Sicht.
Abfahrt: 1. Über den Gletscher in nordwestlicher Richtung hinunter. (Nicht zurück zur Einsattelung, die man beim Aufstieg benutzt hat, sondern weiter hinunter.) Über eine Scharte und steile Hänge erreicht man den Lej Alv (2639m). Über ein Flachstück zum Lej Sgrschus (2618m). Vom See zu Punkt 2606m und dann eng und steil in einem Bachbett bis 2450m. Achtung: nicht weiter – Höhenmesser beachten! Die verlockenden Hänge führen in felsige Steilhänge oberhalb des Fextales. Richtigerweise traversiert man hier zu einer deutlichen Ebene. An deren Ende steigt man auf zu einem Durchschlupf zwischen den Felsen. Über die nun sichtbaren Pisten zurück nach Sils Maria und mit dem Bus zurück nach Surlej bei Silvaplana.
2. Abfahrt zur Coazhütte, bzw. nach Pontresina (ist nicht der Ausgangspunkt): Dann hält man sich an den Aufstieg bis auf Höhe der Coaz-Hütte. Hinunter ins Rosegtal zum Hotel Roseg. Dann schiebt oder trägt man hinaus (sehr weit) nach Pontresina. Oder man nimmt den teuren Pferdeschlitten in Anspruch.
Charakter/Schwierigkeit: Großartige, nicht allzu schwierige Rundtour auf einen aussichtsreichen Berninagipfel in mächtiger Hochgebirgslandschaft. Die Orientierung ist allerdings ohne Spuren gerade bei der hier empfohlenen Abfahrtsmöglichkeit nach Sils Maria nicht ganz einfach. Meist sind auf dieser beliebten Route jedoch Spuren vorhanden. Die Spaltengefahr auf dem Gletscher ist eher als gering einzustufen. Der Gipfelanstieg ist nicht schwierig, erfordert aber ein wenig Trittsicherheit und bei ungünstigen Verhältnissen sind Steigeisen angebracht.
Lawinengefahr: Mittel
Exposition: Nordwest (auf der hier empfohlenen Abfahrtsroute)
Aufstiegszeit: 2,5 bis 3 Stunden (von der Bergstation aus)
Tourdaten: 700 Höhenmeter
Beste Jahreszeit: Februar bis Mai
Stützpunkt: Coaz Hütte (2610m) des SAC, Sektion Rätia, Telefon: 0041/81/842 62 78, bewirschaftet: März bis Mitte Mai und Mitte Juni bis Mitte Oktober, 80 Plätze.
Wissenswertes: Wer einmal den Chapütschin vom Rosegtal aus gesehen hat, weiß, warum er der Kapuziner genannt wird. Die Formen des Berges erinnern absolut an ein Mönchsgesicht mit Kapuze.
Karte: Schweizer Landeskarte 1277, Bernina, 1:50.000; oder LK 268, Julierpaß, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler; Bilder: Ziegler & Adobe Stock