Anfahrt: Über Bad Tölz nach Lenggries und dort zur Talstation der Brauneck-Bergbahn (großer Parkplatz).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Lenggries, Talstation der Brauneck-Bergbahn (720 m)
Route: Die ersten 750 Höhenmeter werden bequem mit der Brauneck-Bergbahn absolviert; wer komplett auf Muskelkraft setzen möchte, kann natürlich auch vom Tal aus in rund zwei Stunden aufs Brauneck aufsteigen. An der Bergstation (1493 m) geht man zu Fuß zunächst wenige Höhenmeter Meter hinauf bis zum Ziehweg an der Bergstation des Garland-Sessellifts. Hier werden die Ski angeschnallt – in fast ebener Schussfahrt und am Schluss mit ein paar Skatingschritten rutscht man zur Tölzer Hütte, nimmt dort die rechte (bergseitige) Piste und schwingt am Zirkus-Schlepplift vorbei zur Strasser-Alm. Hier wird angefellt. Auf dem Ziehweg steigt man, am Gamskopf (im Sommer ein beliebter Kletterfels) vorbei zur Stie-Alm, rutscht vorsichtig am linken Pistenrand ein Stück hinunter und spurt am besten südlich des Idealhang-Kessels durchs Gelände hinauf zur Bergstation des Schlepplifts. Hier, neben der Feichteckwand, endet das gesicherte Pistengelände. Nun folgt, in minimalem Auf und Ab, die südseitige Querung des Latschenkopfs, die mitunter lawinengefährdet sein kann. An einem Sattel mit diversen Wegweisern (links beginnt hier der teils drahtseilgesicherte und im Sommer übliche Steig über die Achselköpfe) zieht man die Felle ab und fährt auf der schattigen Nordseite in Richtung Westen in den Talboden bei der Probstenalm ab. Nun wird abermals angefellt, die Spur zieht das weitläufige Probstenkar hinauf zum Rothörltsattel. Hier beginnt die technisch schwierigste Passage dieser Skitour, denn der Aufschwung vom Rothörlsattel zum vorgelagerten Gipfelplateau ist ziemlich steil und mit Drahtseilen versichert. Je nach Verhältnissen kann man die Ski auf den Rucksack schnallen und sich am Drahtseil hinaufhangeln oder aber es wenige Meter weiter links in steilen Spitzkehren mit Ski unter den Füßen probieren. Absolute Konzentration ist hier in jedem Fall geboten, denn an einigen Stellen würde man im Fall eines Abrutschens über Felssporne gespült. Ist das Steilstück überwunden, eröffnet sich ein sanft geschwungenes Plateau, an dessen höchstem Punkt (1760 m) Skibergsteiger in der Regel Brotzeit machen und sich für den Rückweg vorbereiten werden. Der Weiterweg zum 600 Meter (Luftlinie) entfernten Gipfelkreuz des Hauptgipfels lohnt im Winter nur bedingt, da eine kleine Senke dazwischen liegt, die unangenehm sein kann und skifahrerisch zudem uninteressant ist.
Abfahrt: Auf der Anstiegsroute zum Rothörtlsattel und weiter in den Probstalmkessel, dort neuerlicher Aufstieg zum Wegweiser östlich der Achselköpfe. Felle abziehen und die Querung zum Idealhang hinüberrutschen. Via Idealhang Abfahrt zur Stie-Alm und weiter zur Strasser Alm (kurzer Gegenanstieg - der Tellerlift an der Stie-Alm kann kostenlos benutzt werden), dann Abfahrt in den Finstermünzkessel bis zu den Flori-Schleppliften. Wer über eine Punktekarte verfügt, kann den Florilift nutzen und sich ein paar Höhenmeter hinaufziehen lassen; ansonsten wird hier abermals angefellt und via Florihütte zum Sattel westlich des Kotigen Steins aufgestiegen. Hier stößt man auf die Brauneck-Aufstiegsroute von Wegscheid aus und steigt auf dieser hinauf zur Bergstation der Brauneck-Bergbahn. Nun finale Talabfahrt über den Garlandhang und vorbei am Speichersee zur Talstation beim Streidlhang.
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle bis schwierige Skitour mit sehr steilen (über 40°), felsdurchsetzten Hangpassagen, die absolut sichere Geh- bzw. Skitechnik erfordern. Auch mit Seilbahnbenutzung eine ausgedehnte Tagestour, die wegen ihrer Länge und mehrmaligen An- und Abfellens nicht übermäßig stark frequentiert wird. Im schattigen Probstalmkessel hält sich oft schöner Pulverschnee. Landschaftlich sehr schöne Tour mit Fernsicht ins Karwendelgebirge, zur Zugspitze und bis nach München. Den Reiz macht besonders die etwas wilde Gegend im Probstenkessel rund um die schroffen Felswände von Vorderem und Hinterem Kirchstein aus. Die Abfahrt führt nur kurz über freies Skitouren-Gelände, zum Großteil über die Piste.
Lawinengefahr: Diese Tour erfordert im freien Gelände westlich des Idealhangs zwingend sichere Verhältnisse. Lawinengefahr besteht sowohl an der Querung unterhalb des Latschenkopfs sowie bei den Abfahrten in den Probstalmkessel und auf dem Steilstück am Rothörlsattel.
Exposition: Im freien Gelände (westlich vom Idealhang) zunächst Süd, dann Nordwest und Nordost. Im Pistengebiet meist Süd, Garlandabfahrt Ost.
Aufstiegszeit: 3,5 bis 4 Stunden von der Bergstation zum Skigipfel, 2,5 bis 3 Stunden für den Rückweg (inklusive Talabfahrt)
Tourdaten: Höhendifferenz: 1200 Höhenmeter im Aufstieg, 1950 Höhenmeter in der Abfahrt; Distanz insgesamt 16 km (komplette Runde); davon 5,8 km von der Brauneck-Bergstation zum Skigipfel der Benediktenwand.
Beste Jahreszeit: Ganzer Winter (sofern die Schneelage ausreicht)
Stützpunkt: Brauneck-Gipfelhaus der DAV-Sektion „Alpiner Ski-Club München“, Übernachtung möglich. Telefon: +49/(0)8042/8786, Dienstag Ruhetag. Weitere Infos und Öffnungszeiten unter
www.brauneckgipfelhaus.de Bergbahn: Infos und Preise der Brauneck-Bergbahn finden Sie
hier.
Karte: Kompass Blatt 182 (Isarwinkel) oder Alpenvereinskarte BY11, Isarwinkel - Benediketenwand, 1:25.000.
Beide erhältlich in unserem
Karten-Shop.
Autor: Martin Becker