Anfahrt: Über den Tegernsee nach Rottach Egern. Nun links ab nach Enterrottach (Schild „Bergbahn Sutten“). Über die Mautstraße zur Monialm und auf gleicher Straße weiter Richtung Forsthaus Valepp. Etwa einen Kilometer davor (also ca. 8,5 km nach der Mautstelle) findet man einen kleinen Parkplatz gegenüber einer Bushaltestelle. (Hinweisschild: Schinder)
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Besagter Parkplatz (920 m) etwa einen Kilometer vor dem Forsthaus Valepp. Achtung– nicht verwechseln mit dem Ausgangspunkt unmittelbar am Zusammenfluss von Roter und Weißer Valepp (ebenfalls Schild Schinder).
Route: Man nimmt den Almweg direkt über dem Parkplatz zur Schlagalm. Etwa 50 Meter dahinter folgt man dem Weg durch eine Kurve nach links und gleich wieder nach rechts. Immer den Schildern zum Schinder folgend, wandert man durch den Wald in den Karboden. Zuerst noch links im Boden, dann aber zieht sich der Steig mehr durch die Mitte. Durch ein ganz kleines schluchtähnliches Tälchen geht es nun steiler bergan, dann steigt man rechts hinauf auf die Rippe. Immer weiter auf dem mit roten Punkten markierten Steig, steil empor durch Latschen und über Schutt, direkt auf das aufschießende Kar zu. Im eigentlichen Kar angekommen, sollte man sich nicht von den „Abfahrtsspuren“ im Schutt leiten lassen, sondern weiter auf dem Steig bleiben, der über den grünen Streifen hinaufzieht. (Hier geht es sich wesentlich besser als im Schutt!) Oben angekommen, quert man das nun sehr steile Kar über schuttbedeckte Felsen auf Steigspuren hinüber zum Durchschlupf, dem sogenannten Schindertor. Eine große Stufe in diesem kleinen Felstunnel überwindet man über Eisenstifte und mit Hilfe von Seilen. Über bröselige Felsen steigt man danach den roten Punkten und dem Drahtseil hinterher bis in die Scharte. Hier nach rechts und kurz leicht abwärts. (Auch wenn das Schild oben am Grat angebracht ist, es geht nicht direkt über den Grat!) Der schmale Pfad traversiert die Südseite nach Westen, dann geht es aber schon bald wieder auf steilem, schottrigen Steig empor - teilweise über ein paar kleine leichte Felsstufen - durch eine Latschenzone, wobei die Latschengassen stellenweise recht eng sind. Dann erreicht man eine kleine Scharte im Grat. Nach rechts geht es zum eigentlichen Gipfel, nach links führt ein Steig auf ein Köpferl mit Kreuz – ein ebenfalls schöner Punkt zum Fotografieren.
Abstieg: 1. Wie Aufstieg.
2. Wer genug Kondition hat, nimmt den Österreichischen Schinder noch mit und kann dann den Gipfel überschreitend über die Trausnitzalm absteigen. Diese Rundtour ist unter
Österreichischer Schinder beschrieben.
Charakter/Schwierigkeit: Eher kurze, ziemlich interessanten Route, die unbedingt Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert und sich über kurze Stellen im Ier-Fels-Gelände bewegt. Der bröselige, schuttbedeckte, steile Felssteig im obersten Kar ist etwas unangenehm und mühsam zu gehen. Für geübte Bergsteiger stellt die Tour jedoch keinerlei Schwierigkeiten dar. Insgesamt eher einfache Bergtour; im Vergleich zu anderen Bayerischen Voralpen-Zielen (meist Wandergipfel) ist der Schinder jedoch eine relativ anspruchsvolle Tour! Dies gilt vor allem für den Abstieg durchs Kar.
Gehezeit: Aufstieg: 2,5 Stunden; Abstieg: 2 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 900 Höhenmeter; Distanz: 4,5 km (einfach)
Beste Jahreszeit: Ende Juni bis zum ersten Schneefall. Wegen der nordseitigen Lage des Kars sollte man die Tour (wegen Schneeresten) lieber erst im Sommer unternehmen.
Stützpunkt: -
Ausrüstung: Für den Abstieg durchs Kar sind Wanderstöcke angenehm.
Karte: AV-Karte BY15, Mangfallgebirge Mitte, 1:25.000. Oder Kompass Blatt 8, Tegernsee, 1:50.000. Oder Tegernsee / Schliersee und Umgebung des Bayerischen Landesvermessungsamtes, 1:25 000.
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Autor: Bernhard Ziegler