Anfahrt: Von Norden: Über die A95 (München - Garmisch-Partenkirchen) und den Fernpass nach Imst. Dann auf der A12 über Landeck Richtung Arlbergpass nach St. Anton.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Talstation der Rendlbahn in St. Anton oder 6 km östlich von St. Anton der kostenlose Parkplatz am Hallenbad von Pettneu. Von diesem Parkplatz aus fährt alle 20 Minuten der Bus zur Talstation der Rendlbahn.
Route: Mit der Rendlbahn hinauf, dann fährt man mit Ski über Piste Nummer 4 zum Sessellift Riffel I ab. Mit diesem Lift hinauf, dann zum Sessellift Riffel II abfahren. Mit diesem hinauf zur Riffelscharte auf 2645 m. Gleich rechts ist der Einstieg zum Arlberger Winterklettersteig.
Die Felsstufe am Einstieg gehört schon zu den anspruchsvolleren Stellen des Klettersteigs. Anschließend geht es immer am Grat entlang, wobei man überwiegend am Drahtseil im Schnee stapft. Einige ausgesetzte Passagen müssen bei höherer Schneelage frei gegangen werden, weil das Stahlseil bisweilen unterm Schnee liegt. An zwei felsigen Stellen, noch vor Erreichen der Vorderen Rendlspitze, muss man ein bisschen überlegen, wo man am besten den Tritt setzt. Vermutlich deswegen ist der Steig mit „D“ eingestuft worden. Es sind aber jeweils nur ganz kurze Passagen. Immer wieder muss man das Stahlseil übersteigen oder darunter durchschlupfen um die Seite zu wechseln. Dies ist mit Ski am Rucksack bisweilen nur mit Hilfe einer akrobatischen Einlage möglich. Nach dem höchsten Punkt, der Vorderen Rendlspitze (2816 m), geht es etwas abwärts in eine Einsattelung, ehe man unschwierig die Mitterkarspitze und damit das Ende des Klettersteigs erreicht.
Abfahrt: Ein paar Meter hinunter zur Rossfallscharte (2732 m) fahren. Links, also östlich, fährt man dann über das Malfontal bis nach Pettneu. Die Abfahrt verläuft zunächst über weite Hänge, macht dann einen Linksknick und später geht es über einen Forstweg bis nach Pettneu. Dort kann man über Wiesen sogar bis wenige Meter an den Parkplatz des Hallenbads heranfahren.
Alternative: Ab der Rossfallscharte rechts über Rossfallalpe in Richtung Moostal und Sankt Anton. Wer will, kann in dieser Richtung aber auch schon nach 15 Minuten auf die präparierte Piste zurückkehren (auch in diesem Fall müssen aber die Lawinenverhältnisse passen).
Charakter/Schwierigkeit: Der Klettersteig ist offiziell mit „D“ (sehr schwierig) angegeben. Diese Einstufung berücksichtigt sicher auch das hochalpine Gelände, in dem man sich bewegt und die Möglichkeit schlechter Bedingungen wie zum Beispiel Vereisung. Die technische Schwierigkeit im Fels ist unserer Auffassung nach maximal mit „C“ zu bewerten. Man bewegt sich überdies ohnehin nur etwa 20 Prozent im Fels, 80 Prozent ist Gehgelände – aber teils ausgesetzt. Die Route ist nur etwas für Bergsteiger mit Klettersteigerfahrung, für Tourengeher, die auch schon mal im hochalpinen Gelände unterwegs waren. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind unbedingt erforderlich. Der Klettersteig ist zwar fast durchgehend gesichert, da aber Seile auch unter Schnee liegen können, müssen Passagen am Grat auch ungesichert bewältigt werden. Die Abfahrt per Ski ins Malfontal ist eher flach und recht einfach, dafür aber im unteren Bereich ziemlich lawinengefährdet (steile Hänge rechts und links vom Tal). Die Abfahrt ins Moostal ist eine Idee steiler aber auch nicht schwierig. Bei dieser Variante etwas höhere Lawinengefahr im oberen Teil.
Lawinengefahr: Beide Abfahrten erfordern sichere Schneeverhältnisse.
Aufstiegszeit: Für den Klettersteig braucht man 1 ½ bis 2 Stunden; Abfahrt: eine bis eineinhalb Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: ab Talstation der Rendlbahn ca. 1500 Höhenmeter; bei Bergbahnbenutzung ab Einstieg Klettersteig 170 Hm. Distanz: Der Klettersteig hat eine Länge von 850 Metern
Beste Jahreszeit: März / April
Stützpunkt: Auf Tour keine Einkehrmöglichkeit.
Hinweis: Der Arlberger Winterklettersteig darf nicht mit dem bekannteren Arlberger Klettersteig verwechselt werden. Der (deutlich schwierigere und längere) Arlberger Klettersteig ist im Bereich der Weißschrofenspitze nördlich von St. Anton, der Winterklettersteig aber ist südlich von St. Anton.
Ausrüstung: Klettersteigset und Helm, sinnvoll ist auch eine ca. 1,5 m lange Bandschlinge mit Karabiner. Damit kann man die Reichweite des Klettersteigsets vergrößern – günstig für die Stellen, wo das Drahtseil zu weit weg ist. Bei Vereisung sind Steigeisen zu empfehlen. Außerdem natürlich Tourenskischuhe, Ski und Stöcke sowie Lawinenausrüstung.
Tipp: Gerade bei dieser Tour ist es wichtig, sich vorher über die aktuellen Bedingungen am Klettersteig und über die Lawinensituation zu informieren. Je höher die Schneelage, desto mehr Stellen müssen ungesichert gegangen werden, weil Drahtseile unterm Schnee liegen. Je weniger Schnee liegt, desto schlechter erreichbar sind aber oft die Drahtseile. Außerdem sollte man erfragen, ob die aktuellen Bedingungen Steigeisen erforderlich machen. Die Infos bekommt man beim Tourismusverband - Telefon: +43/5446/22690.
Info: Die Lawinensituation ist in erster Linie für die Abfahrt entscheidend. Der Klettersteig ist kaum lawinengefährdet, da er fast ausschließlich am Grat verläuft. Bei ungünstiger Lawinenlage oder wenn man keine Lust hat, mit Ski am Rücken zu gehen, könnte man den Klettersteig auch wieder zurückgehen und dann über die Piste abfahren.
Bergbahn: Die Rendlbahn ist bis etwa 20. April in Betrieb, erste Bergfahrt um 8:45 Uhr. Die Auffahrt kostet 15 Euro pro Person (Stand März 2012) zuzüglich 5 Euro Pfand. Wer über’s Malfontal abfährt, kann die Liftkarte auch an der Kasse des Hallenbades von Pettneu zurückgeben. Telefon der Rendl-Bergbahn: 0043/(0)5446/2352100
Karte: DAV-Karte Nr. 28 (Verwallgruppe), 1:50.000; Kompass-Karte Nr. 33 (Arlberg-Verwallgruppe), 1:50.000.
Autor: Manfred Wöll