Anfahrt: Von München über die A95 bis Oberau und über Linderhof nach Reutte. Wer weiter westlich startet, fährt über Füssen nach Reutte. Dann folgt man dem Lechtal bis Elmen, wo man evtl. ein Zweitauto am Endpunkt der Tour stehen lässt. Nach links zum Hahntennjoch, dem Ausgangspunkt der Tour.
Von Süden empfiehlt sich eine Anreise über Imst zum Hahntennjoch.
Hinweis: Erstmals seit 2012 verkehrt (von Ende Juni bis Ende September) auch ein Linienbus zwischen Elmen, dem Hahntennjoch und Imst. Hier finden Sie den
Busfahrplan.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Hahntennjoch (an der Passhöhe - 1894 m) – Verbindungsstraße zwischen Imst und Elmen.
Endpunkt: Elmen (976 m) – ca. 15 km vom Ausgangspunkt entfernt
Route: 1. Tag: Vom Hahntennjoch aus folgt man dem unübersehbaren Steig, der durch leicht bewachsenes Latschengelände in angenehmer Steigung nach Ostnordosten hin ansteigt. Man gelangt in einen kleine Bergkessel, wo man sich dem Wegweiser entsprechend nach Norden wendet und zuletzt ein wenig steiler zum Steinjöchl (2198 m) hinauf wandert. Hier bietet sich eine kleine Pause an, um danach noch den Falschen Kogel (2388 m) in Angriff zu nehmen. (Den Rucksack kann man am Steinjöchl deponieren, da man hier wieder zurück kommt.) Zum Gipfel geht es vom Steinjöchl zunächst entlang eines Bergrückens nach Westen auf die Ostflanke des Falschen Kogels zu. Bald wird das Gelände steiler und der Anstieg erfolgt über teilweise wegloses Gelände, das Trittsicherheit erfordert. Immer den roten Markierungen folgend, gewinnt man schnell an Höhe, um schließlich über einen flacheren, unschwierigen Grat das Gipfelkreuz des Falschen Kogels (2388 m) zu erreichen. Von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf den gegenüberliegenden Maldongrat und die im grünen Bergkessel nördlich davon liegende Anhalter Hütte. Dann auf selben Weg zum Steinjöchl zurück.
Von hier führt ein breiterer Weg mit Drahtseilgeländer nach Norden hinab, quert um einen Ausläufer des Madlongrats herum und schon sieht man die sehr nette Anhalter Hütte (2038 m) vor sich liegen.
2.Tag: Von der Anhalter Hütte (2038 m) folgt man den Wegweisern Richtung „Namloser Wetterspitze“ nach Norden und ignoriert dabei zwei Gabelungen (erst nach rechts, dann nach links) um angenehm absteigend zum Imster Gruebigjöchl (auch als Punkt 1831 m verzeichnet) zu gelangen. Hier wendet man sich nach links und steigt nun steiler zum schließlich flachen und breiten Bergrücken des Grubigjochs (2185 m) auf. Indem man nach Westen weiter wandert, kommt man bei einem Aufschwung zu einer Gabelung. Hier geht man links (Wegweiser „Bschlabs, bzw. Anhalter Höhenweg“) und quert somit den großen, steilen Südhang der Namloser Wetterspitze nach Nordwesten, um dann kurz leicht absteigend (hier war der Weg im Frühsommer 2012 wegen Lawinen fast unkenntlich gemacht), dann leicht ansteigend zum Sommerbergjoch (ca. 2080 m - etwas nördlich vom Putzenjoch). An der dortigen Wegkreuzung folgt man dem Wegweiser Richtung Anhalter Höhenweg nach links, steigt kurz in Richtung eines Tälchens ab, um sich bei der nächsten Gabelung (Wegweiser „Anhalter Höhenweg“) gleich wieder rechts zu halten. Man überquert einen kleinen Bach, um weiter nach Westen absteigend auf die Nordseite vom Ortkopf zu gelangen. Dort müssen im Frühsommer meist noch Schneefelder und später, wenn diese geschmolzen sind, Schuttreißen gequert werden. Der Weg wird nun zunehmend undeutlicher, aber es gibt immer wieder Markierungsstangen. Wieder steiler ansteigend, wendet sich der schmale Wiesenpfad nach Südwesten, um in die Scharte, das sog. Sattele (2043 m), zu gelangen. Nun geht es zumeist weglos, aber ohne Orientierungsprobleme nach Nordwesten die anfangs steile Südostflanke des Egger Muttekopfs hinauf. Nutzt man die teils deutlichen, kleinen Trittflächen des Wiesenhangs aus, dann ist der Anstieg gar nicht einmal so unangenehm. Man kommt schließlich zum Kamm des Muttekopfs, wo ein wieder deutlicherer Pfad zum höchsten Punkt vom Egger Muttekopf (2311 m) hinauf leitet. Von dort führt der Pfad nach Westen zur Bortigscharte (2089 m) hinab, wobei zwei schmale und etwas ausgesetzte, jedoch mit Drahtseil gesicherte Passagen zu meistern sind. An der Scharte beginnt nun ein letzter längerer Aufstieg, der immer dem Südostkamm der Bschlaber Kreuzspitze folgt und somit zum Gipfelkreuz (2462 m) derselben hinauf führt. Teilweise ist dabei der Weg zunächst kaum zu sehen, dann ist er wieder ganz deutlich. Nun folgt der krönende Abschluss der ausgedehnten Unternehmung: Fast immer der Kammlinie folgend, geht es nach Norden zur Mittleren Kreuzspitze (2496 m). Dahinter wird ein Gratstück links umgangen, bevor man wieder dem Kamm folgt; so erreicht man absteigend und wieder ansteigend die Elmer Kreuzspitze (2480 m). Hier sollte man ausgiebig die großartige Aussicht genießen, denn es folgt nun noch ein steiler Abstieg nach Elmen. Dieser wird aber viel häufiger begangen, weswegen der Steig auch viel deutlicher ist. Zunächst steigt man in leicht felsigem Gelände nach Nordwesten hinab, um dem Nordwestkamm der Kreuzspitze zu folgen. Der Steig wird flacher, umgeht einen Felsaufschwung an dessen Südseite und kommt zu einem kleinen Absatz. Von hier führt ein steiler, teils erodierter Weg steile Wiesenhänge hinab. Nach einer Jagdhütte (1907 m) wird es etwas flacher und man gelangt in den Wald. An einer Gabelung geht man rechts, steigt leicht kurz an und überquert in einem weiten Bogen zwei Bergbäche. Noch einmal geht es kurz bergan, dann wieder flach über eine Lichtung, bevor der Weg im Wald wieder ganz deutlich wird. Ohne Orientierungsschwierigkeiten gelangt man zur Jausenstation Stablalpe, wo man sich eine Erfrischung mehr als verdient hat. Man folgt kurz nach links der Fahrstraße, um sie sogleich wieder zu verlassen (Wegweiser „Fußweg nach Elmen“). Der deutliche Weg teilt sich manchmal auf, die Varianten kommen aber immer wieder zusammen. Zuletzt geht es noch einmal steiler zum Talboden hinab, wo man an einem tollen Wasserfall vorbeikommt und über eine Teerstraße das nahe Ortszentrum von Elmen (976 m) erreicht.
Alternative: Ergänzend zur hier beschriebenen klassischen Route könnte von absolut konditionsstarken Bergwanderern auch noch die
Namloser Wetterspitze in die Tour eingebaut werden. Die Route quert nämlich den Südhang dieses Gipfels. Von Süd her könnte man zum nördlich gelegenen Gipfel aufsteigen und über einen Pfad nach Südwesten zum Sommerbergjoch absteigen.
Bike: Konditionsstarke Sportler können die Strecke zwischen Endpunkt und Ausgangspunkt auch mit einem Fahrrad zurücklegen - 15 km, 1000 Hm, gut 2 Stunden.
Charakter/Schwierigkeit: Bei dieser langen und einsamen Zweitagestour handelt es sich um eine anspruchsvolle Bergwanderung, denn am zweiten Tag sind eine gute Kondition, Trittsicherheit und abschnittsweise auch Orientierungssinn gefragt. Zum Teil ist der Weg auch zugewachsen! Die Bergkämme geben den Weg aber logisch vor. Nicht bei Nässe, also nur bei stabilem Bergwetter.
Gehezeit: 1 Tag: 3 Stunden; 2. Tag: 9 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1. Tag 550 Höhenmeter; 2. Tag 1500 Höhenmeter; Distanz: 19 km Gesamtlänge (davon 4 km am ersten Tag)
Beste Jahreszeit: Ende Juni bis Ende September
Stützpunkt: Anhalter Hütte (2038 m) der DAV Sektion Oberer Neckar. Geöffnet von Mitte Juni bis Ende September, Telefon +43/664/4618993, Internet:
www.anhalterhuette.at Ausrüstung: Normale Bergwanderausrüstung. Wanderstöcke sehr empfehlenswert. Ausreichend Getränke mitnehmen!
Karte: Alpenvereinskarte Nr. 3/4, Lechtaler Alpen-Heiterwand, 1:25.000; Oder: Kompass Karte 24, Lechtaler Alpen, 1:50.000.
Autor: Michael Pröttel