Anfahrt: Über die A 95 (München – Garmisch) zur Ausfahrt Murnau/Kochel, weiter über Kochel und die Kesselbergstraße zum Walchensee. Dort am Südufer bei Einsiedl in die Mautstraße nach Jachenau einbiegen. Oder über Bad Tölz und Lenggries (B 13) nach Jachenau und dort zur Mautstraße am Walchensee. Am Südufer des Walchensees, nahe der kleinen Siedlung Altlach, findet man an einer Brücke einen Parkplatz und somit den Ausgangspunkt der Tour.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplatz bei einer Brücke am Walchensee-Südufer (ca. 805 m), etwas östlich der Siedlung Altlach.
Route: Vom Parkplatz auf der Straße ca. 300 m nach Westen. Auf der dem Ufer abgewandten Straßenseite findet man bei einer Richard-Wagner-Gedenktafel des König-Ludwig-Clubs München nun den eigentlichen Ausgangspunkt der Berganderung. Hier geht es auf einer Forststraße nach Süden. Nach 600 Metern zieht die Forststraße rechts hinauf, doch geradeaus – und zunächst ohne Steigung – verläuft der Fußweg. Zunächst entlang des Bachs und dann über einige harmlose Stufen empor (gelegentlich blaue Markierungspunkte), bis man in 1200 Metern Höhe wieder auf die Forststraße stößt. Dieser nach links etwas bergab folgend. An einer Linkskurve kürzt ein Pfad (braunes Holzschild) eine Kehre der Forstraße ab, die man kurz darauf wieder erreicht – weiter rechts bergauf bis zu einem beschilderten Abzweig: Nach links verlässt ein schöner Bergpfad die Forststraße und führt in etwa 20 Minuten zur Hochkopfhütte (1299 m), die nach einem Rechtsknick plötzlich auftaucht. Die meisten Wanderer sehen die Hütte, an der sich sogar ein kleines „Gipfelkreuz“ befindet, angesichts der traumhaften Aussicht als Ziel. Wer mag, steigt aber noch bis zum höchsten Punkt des Altlacher Hochkopfs, wo ein kleiner Jägersitz steht: Man folgt wenige Meter dem nach Nordosten (Ausschilderung „Niedernach“) führenden Weg bis zum Hüttenparkplatz und steigt rechts hinauf über einen unmarkierten Pfad zum Gipfel (1328 m, ca. 10 Minuten).
Abstieg: Entweder auf dem Anstiegsweg. Oder nach Nordosten in Richtung Niedernach, bis man in 1100 Metern Höhe links auf die Forststraße stößt. Man folgt der bisweilen aussichtsreichen Forststraße stets bergab und lässt dabei zwei Abzweigungen nach rechts außer Acht. Man erreicht so das Walchensee-Ufer, an dem man 180 m östlich des Ausgangspunkts ankommt. Nach links zurück zum Parkplatz.
Charakter/Schwierigkeit: Sehr einfache Bergwanderung durch überwiegend bewaldetes Gelände, teils auf Forststraßen, die sich sehr gut für „Bike & Hike“ eignen. Zwischendurch schöne Blicke auf die Gipfel rund um den Walchensee (u.a. Jochberg, Herzogstand, Simetsberg), herrliche Aussicht aufs Wettersteingebirge von der Hochkopfhütte aus, die den meisten als Ziel taugt; die letzten Meter zum verwachsenen Gipfel auf unmarkiertem Pfad lohnen sich nicht übermäßig.
Gehezeit: Aufstieg: 1,5 bis 2 Stunden; Abstieg: gut 1 Stunde
Tourdaten: 580 Höhenmeter (mit kurzem Gegenanstieg)
Beste Jahreszeit: April bis zum Wintereinbruch; bei entsprechender Schneelage auch als Winterwanderung oder Schneeschuhtour geeignet.
Stützpunkt: Die nicht bewirtschaftete Hochkopfhütte ist derzeit nur für Mitglieder der DAV-Sektion Vierseenland zugänglich, weitere Informationen unter Tel. +49 / (0)8152 / 70598.
Wissenswertes: Geschichte - Um 1850 herum wurde von König Max II. die Jagdhütte am Altlacher Hopfkopf erbaut und später von König Ludwig II. als Unterkunftshütte genutzt. Dieser stellte seinem Freund Richard Wagner die Hütte zur Verfügung – der Komponist verbrachte 1865 zehn Tage (vom 9. bis 21. August) auf dem Altlacher Hochkopf, arbeitete damals an seinem Stück „Parsival“. Später fiel die mittlerweile unter Denkmalschutz gestellte Hütte den Forstämtern Fall/Vorderriss, dann Bad Tölz zu. Eine Verwendung fanden die Forstbehörden irgendwann nicht mehr, sodass im Jahr 2000 die DAV-Sektion Vierseenland begann, langwierige Verhandlungen übe einen Pachtvertrag zu schließen. Nach dem zähen Genehmigungsverfahren werkelten die Alpenvereins-Mitglieder zwei Jahre lang, ehe am 14. September 2003 die Fertigstellung und Einweihung mit einer Bergmesse gefeiert wurde. Überlieferungen zufolge hatte der Hofwagenfabrikant Franz Gmelch einen kleinen, von Pferden gezogenen Gebirgswagen erfunden, mit dem sich Ludwig II. rasch vom Tal aus auf den Hochkopf befördern lassen konnte. Dort, so heißt es in den Schilderungen des königlichen Mundkochs Theodor Hierneis, habe Ludwig II. zu früher Morgenstund’ meist einen Spaziergang um den Gipfel gemacht, um anschließend zu Bett zu gehen. Diese Gipfelrunde ist heute völlig zugewachsen und schwer zu finden. In der Hütte zeugen ein schwarzer, sich im Bettenlager befindlicher Kachelofen sowie Wandverkleidungen aus Holz mit Edelweiß- und Rosenornamenten als letzte originale Überbleibsel von der königlichen Vergangenheit.
Karte: Kompass-Wanderkarte Walchensee, Nr. 6, 1:50.000. Zum Karten-Shop...
Autor: Martin Becker