Anfahrt: Vom Flughafen Catania auf den Autobahnring (Richtung Messina) zur Ausfahrt Fiumefreddo und auf der teils viel befahrenen Straße nach Linguaglossa. Ab hier den Wegweisern „Etna“ folgend zum Ausgangspunkt.
Flüge nach Sizilien: Von diversen Flughäfen (u.a. München) werden Direktflüge nach Catania auf Sizilien angeboten. Die Kosten bewegen sich im günstigsten Fall zwischen 250 und 300 Euro. Tipp: Skigepäck muss rechtzeitig angemeldet werden und kostet in der Regel extra. Besonders teuer ist es bei Air Berlin; bei Lufthansa derzeit (Stand: 2017) kostenlos, sofern man es vorher anmeldet.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplatz (Gebühr beim Parkwächter bezahlen, 3 Euro – Stand 2017) bei der Talstation des Skigebietes Etna Nord - Piano Provenzana (1816 m), Zufahrt von Linguaglossa ausgeschildert. Internet:
www.etnasci.it Route: Mit der Sesselbahn (Einzelfahrt 10 Euro - Stand: 2017) oder auf der Piste (plus 120 Höhenmeter, plus 25 Minuten) zur Bergstation (ca. 2000 m). Wer den anschließenden Tellerlift benutzen will (dieser führt bis auf 2320 m und verkürzt den weiteren Anstieg um gut 45 Minuten), muss bei der Talstation eine Tageskarte für 30 Euro kaufen, ansonsten über die Piste zur Bergstation und von dort nach Südsüdwesten in Richtung des von hier aus bereits deutlich zu sehenden Nordostkraters. Wobei der Kegel streng genommen nur ein Vorgipfel ist, der höchste Punkt befindet sich versteckt dahinter. Als Orientierungspunkt eignet er sich dennoch sehr gut und so steigt man vorbei an kleinen, ehemaligen Kratern über die weiten, hindernislosen Hänge auf. Am Fuß des Vorgipfels hält man sich rechts und erreicht einen Absatz, von dem aus man über einen steilen Nordwesthang direkt zum Krater aufsteigen kann. Sinnvoller ist es jedoch, weiter in Richtung Süd zu queren und so den Krater auf seiner Westseite zu umgehen, um schließlich über einen sanften Hang den Sattel zwischen Nordost- und Hauptkrater zu erreichen. Hier Skidepot und zu Fuß links hinauf zum Nordostkrater. Vorsicht: Nicht zu nah an den senkrecht abbrechenden Kraterrand treten. Im gesamten Kraterbereich gibt es Spalten, aus denen heiße Gase strömen. Alternativ kann man vom Sattel auch zum Hauptkrater gehen, dem höchsten Punkt des Ätna, allerdings kann hier eine mächtige Schwefeldioxidwolke den Gipfelanstieg verhindern.
Abfahrt: Wie Aufstieg, wobei die weiten Hänge viel Platz bieten. Tipp: Wer über die Nordosthänge des Kraters abfährt, sollte unbedingt über eine große Ebene zum Pizzi Deneri (2845 m, kurzer Gegenanstieg) queren und von dort durch eine der schönen Rinnen Richtung Skigebiet abfahren. Am besten bereits bei der Auffahrt mit der Sesselbahn schauen, welche Rinne den besten Schnee verspricht.
Charakter/Schwierigkeit: Skitechnisch einfache Skitour in überwiegend mäßig steilem Gelände (unter 30°). Harscheisen können dennoch von Vorteil sein, da der Schnee im Gipfelbereich häufig vereist (evtl. sind auch Steigeisen notwendig). Bei schlechter Sicht schwere Orientierung. Hauptschwierigkeit ist jedoch der sehr starke Wind und die daraus folgenden extremen Minustemperaturen. Wie weit man zum Krater aufsteigen kann, hängt von der Aktivität des Vulkans und den aktuellen Windverhältnissen ab. Im Gipfelbereich treten überall giftige Gase aus, besonders markant am Hauptkrater. Die mächtige Wolke aus Schwefeldioxid schaut fotogen aus, ist aber alles andere als harmlos.
Lawinengefahr: gering
Exposition: Nordost, Nord, West, kurz auch Süd
Aufstiegszeit: 3 bis 3,5 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1000 Höhenmeter (ab Bergstation Tellerlift); Distanz: rund 13,5 km (Aufstieg rund 5 km ab Bergstation Tellerlift)
Beste Jahreszeit: Januar bis April
Stützpunkt: Auf Tour
keine Einkehrmöglichkeit. Am Ausgangspunkt bei der Talstation mehrere Bars.
Hinweis: 1. Derzeit (Frühjahr 2017) konzentrieren sich die vulkanischen Aktivitäten auf den Südostkrater, so dass etwa ein Anstieg und eine Abfahrt über die Nordostseite gut möglich sind. Aktuelle
Infos und Gefahrenhinweise.
2. Offiziell darf die Gipfelzone aus Sicherheitsgründen nur mit Bergführer betreten werden. Eine diesbezügliche Kontrolle fand aber zumindest während unserer Recherche nicht statt.
Ausrüstung: Als Ergänzung zur normalen Skitourenausrüstung können bei eisigen Verhältnissen Steigeisen sehr hilfreich sein.
Tipp: Einen lokalen Bergführer, aktuelle Informationen sowie eine Unterkunft bekommt man bei Etna Trekking (
www.etnatrekking.com), Telefon +39/368/663453. Die Kontaktperson Lara Mansfeld spricht deutsch. Übernachtungstipp:
Il Nido dell'Etna in Linguaglossa.
Bergbahn: Infos zum
Ätna-Skigebiet.
Karte: Am besten online über
alpenkarte.eu, dort kann man sich auch den GPS-Track anzeigen lassen.
Autor: Stefan Herbke