Anfahrt: Auf der SS49 ins Pustertal und hier bis Mühlbach, wo man ins Valsertal (auch Vallertal oder Val di Valles) abbiegt und bis zum Großparkplatz in Vals fahren kann. Ab hier ist die Straße im Zeitraum von Juli bis September zwischen 9 Uhr und 17 Uhr für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Vor 9 Uhr oder nach 17 Uhr kann man aber bis zum Parkplatz Fanealm auf einer sehr schmalen Bergstraße hinauffahren. Ansonsten verkehrt ein kostenpflichtiger Shuttle-Service (6–10 Jahre: 1,50 €, ab 11 Jahre: 2,50 € - Stand 2019).
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Fane-Alm (1739 m) im Valsertal (bei Mühlbach im Pustertal)
Route: Hüttenanstieg: Auf der breiten Almstraße in wenigen Minuten zur Fane-Alm und hier auf dem ausgeschilderten Weg (Ww. Brixner Hütte) nach links und beim Wegweiser gleich wieder rechts. Ein breiter Wirtschaftsweg führt dann entlang des Vallerbaches durch das stellenweise eng eingeschnittene Tal (die kurze Klamm heißt Schramme) hinauf zur Brixner Hütte (2282 m), wo sich das Gelände weitet.
Gipfelanstieg: Von der Brixner Hütte dem Wegweiser (Weg 17B) zur Kreuzspitze nach Süden folgen. Auf einem Pfad wandert man in den Kessel, wobei der Weg auf einem schmalen Steg über den Bach leitet, zunehmend nach links (Westen) abdreht und dann eine Stufe überwindet, ehe es wieder flach am wunderbar mäandernden Bach entlang durch die Ebene geht (rot-weiße Markierungspfosten helfen bei der Orientierung). Auf 2480 m dreht man erneut links ab; der Steig zieht sich am rechten Rand einer schottrigen Stufe empor. Nun hat man das Kar vor sich, das nach Südwesten hinauf ins Rauhtaljoch leitet. Dabei hält man sich an die ausgeschilderten Warnungen und bleibt immer auf dem markierten Steig, denn die Schneefelder sind die Reste eines kleinen Gletschers, der offenbar noch einige Spalten aufweist. Am Rauhtaljoch (2808 m) hält man sich dann rechts, quert zunächst ein paar Meter um einen Rücken herum, um dann auf dem Steig durch Plattenschutt in nordwestlicher Grundrichtung zum sichtbaren Gipfel aufzusteigen. Nach rechts eindrehend gewinnt man den Rücken, über den es schließlich durch Schutt und über Blöcke zum aufwändig gestalteten Kreuz geht.
Abstieg: Zurück zum Rauhtaljoch. Einen kurz zuvor abzweigenden Steig lässt man rechts liegen. Erst im Joch schlägt man den ausgeschilderten Weg nach Norden zum Wilden See ein. Den See kann man rechts herum, direkt am westlichen Ufer entlang passieren. Etwas kürzer und vom Blick vielleicht sogar schöner ist es, die Hänge links oberhalb des Sees zu traversieren. Am See-Ende überquert man dessen Abfluss und folgt dem Wegweiser zur Labeseben-Alm. Um ein Geländeeck herum führt der Weg in steile Hänge (teilweise Drahtseilsicherungen). Diese quert man abwärts. In einem sehr großen Bogen führt der Weg in das Tälchen oberhalb der Labeseben-Alm (auch Labiseben-Alm). Am Wasserfall vorbei zielt der Steig zur zeitweise bewirtschafteten Alm (2138 m) hinunter, wo er in eine Almstraße mündet. Auf ihr weiter talwärts. Dann mündet die Straße in den vom Aufstieg her bekannten breiten Weg zur Brixner Hütte. Hier rechts hinunter zum Ausgangspunkt bei der Fane-Alm.
Alternative: Selbstverständlich kann man die Wilde Kreuzspitze auch direkt und als Tagestour angehen. Dann empfiehlt es sich jedoch über den Wilden See aufzusteigen (Abstiegsroute in unserer Beschreibung). Macht man die Runde umgekehrt, kommt man außerdem beim Abstieg bei der Brixner Hütte vorbei und kann sich hier noch einmal stärken. Als Tagestour mit 1400 Hm und insg. fast 17 km Länge erfordert die Wilde Kreuzspitze jedoch ein Top-Kondition!
Bike: Die Strecke von der Fane-Alm zur Brixner Hütte (oder bei Direktanstieg auch zur Labeseben-Alm) ist durchaus beliebt bei Mountainbikern und so könnte man aus der Unternehmung auch eine Bike & Hike-Tour machen.
Charakter/Schwierigkeit: Technisch nur mittelschwere Bergwanderung auf überwiegend guten Berg-Steigen, im untersten Bereich auch Wirtschaftswegen. Auch wenn die Steige zum Teil steil sind, sie sind nie ausgesetzt und so können sich auch konditionsstarke Wanderer diesen wunderbaren 3000er zutrauen. Konditionell ist die Tour mit Übernachtung auf der Brixner Hütte mittelschwer; als Tagestour (siehe Alternative) sehr anspruchsvoll. Mit dem herrlichen Kessel oberhalb der Brixner Hütte, dem smaragdgrünen Wilden See und einem Gipfelpanorama vom Allerfeinsten gehört diese Tour zu den landschaftlich schönsten der ganzen Gegend.
Gehezeit: Aufstieg: 1,5 Stunden zur Brixner Hütte und weitere 2 Stunden zum Gipfel; Abstieg: 3 Stunden (über Wilden See und Labeseben-Alm)
Tourdaten: Höhendifferenz: 550 Höhenmeter bis zur Hütte und weitere 850 Hm bis zum Gipfel; im Abstieg sind insg. 1400 Hm zu überwinden. Distanz: Distanz: 4,3 km bis zur Hütte und weitere 3,6 km bis zum Gipfel; Abstieg: 8,8 km (über Wilden See und Labeseben-Alm).
Beste Jahreszeit: Juli bis Oktober
Stützpunkt: 1. Brixner Hütte des AVS (2282 m), geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, 40 Übernachtungsplätze im Lager. Telefon+39/0472/547131 - zur
Brixner Hütte.
2. Labeseben-Alm, während der Almsaison einfach bewirtschaftet
3. Fane-Alm (am Ausgangspunkt der Tour). An diesem sehr touristischen Hotspot, finden sich mehrere Hütten mit Gastronomie.
Ausrüstung: Bei guten Verhältnissen genügt normale Wanderausrüstung an diesem 3000er. Im Frühsommer können allerdings im Anstieg zum Rauhtaljoch Grödeln und Wanderstöcke angenehm sein, da sich hier die Schneefelder lange halten und nach wie vor ein Mini-Gletscher existiert.
Tipp: Ist man zwei Tage auf der Brixner Hütte, kann man auch noch auf die
Wurmaulspitze steigen.
Karte: Kompass Wanderkarte Blatt 081, Pfunderer Berge, 1:35.000. Erhältlich in unserem
Kompass-Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler