Anfahrt: Auf der B17 nach Schwangau. Hier biegt man in die Tegelbergstraße ein. Wenn man auf der B17 von Norden kommt, kann man auch schon in die Colomanstraße einbiegen und dann links auf die Tegelbergstraße. Hier findet man vor der Talstation der Tegelbergbahn große, gebührenpflichtige Parkflächen (5 Euro / Tag – Stand 2020).
Navi-Adresse: D-87645 Schwangau, Tegelbergstraße 33
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Talstation der Tegelbergbahn (820 m) in Schwangau, Tegelbergstraße
Route: Links der Sommerrodelbahn beginnt der ausgeschilderte, asphaltierte Weg. Über diese kleine Straße geht es an der Bergstation der Rodelbahn vorbei in den Wald, wobei sie später in einen Forstweg mündet. Bei einer beschilderten Verzweigung rechts, dem Wegweiser zum Klettersteig folgen. Entlang des Baches geht es steil bergauf bis zu einer erneuten Abzweigung an einer Furt. Hier nach rechts über Zaun und Furt, dann setzt man auf der anderen Bachseite den Weg fort, der alsbald in einen schmalen Steig übergeht. Über den Steig bis zum ausgeschilderten Anseilplatz und weiter in recht alpinem Gelände auf dem Steig über einen Bach. Danach beginnen die ersten Seilsicherungen, welche aber noch nicht den Einstieg zum Tegelberg-Klettersteig markieren, denn bis zur Leiter ist die Route mit dem Gelben-Wand-Steig identisch. Die senkrechte Leiter (B) markiert dann aber den Einstieg. Es folgt auch gleich eine knackige C-Stelle (also eher C/D), ehe man über Gehgelände an einem Bankerl vorbeimarischiert. Danach muss man an einer Platte erneut eine nicht einfache C-Stelle bewältigen. Nun folgen einige B/C-Passagen sowie an einer recht glatten Verschneidung erneut eine C-Stelle. Ein Aufschwung (C) leitet in eine Querung (C), die aber am Ende wieder leichter wird (B) und über Gehgelände an einem zweiten Bankerl vorbeiführt. Dann erfordert die Forstsetzung der Traverse wieder Armkraft und sicheren Tritt an C-Stellen. Über eine flache, leiterartige Holztreppe, die jeweils nur von einer Person betreten werden soll, wandert man locker nach oben und muss noch einmal kräftig zupacken (C), ehe man das Felsenfenster erreicht. Das Finale hinauf in eine Scharte ist dann wieder etwas leichter (B). Aus dieser Scharte steigt man über einen sandigen, teilweise versicherten Steig ein Stück steil ab, ehe die Route in den obersten Bereich vom Gelbe-Wand-Steig mündet. (Hier könnte man auch mit dem Abstieg beginnen!) Über den Steig hinauf zu einem breiten Wanderweg. Auf ihm nach links empor zum Kamm, den man in einem breiten Sattel erreicht. Nun auf dem Wanderweg nach rechts unter der Bergstation der Seilbahn hindurch und um das Tegelberghaus (1720 m) herum zur Bergstation. Hier ist dann auch der Branderschrofen ausgeschildert, den man in ca. 40 Minuten über einen Wanderweg sowie einen alpinen Steig erreicht.
Abstieg: 1. Über den Gelbe-Wand-Steig.
2. Zurück zum breiten Sattel, den man vom Anstieg kennt und hier über die Rohrkopfhütte sowie den Schutzengelweg ins Tal.
3. Abfahrt mit der Tegelberg-Seilbahn.
Alternative: Deutlich leichter als der Tegelberg-Klettersteig ist der Gelbe-Wand-Steig (versicherter Steig, überwiegend A). Hierzu wandert man an der erwähnten Leiter vorbei; bleibt also auf dem Weg.
Charakter/Schwierigkeit: Der Tegelberg-Klettersteig gehört mit der Schwierigkeitsstufe C (schwierig) eigentlich zu einer mittleren Kategorie von Klettersteigen. Allerdings sind die Schwierigkeiten hier teilweise im oberen C-Bereich (manchmal schon C/D), außerdem relativ anhaltend und somit kraftraubend; und drittens sind die Felsen in dieser Route oft feucht oder nass und rutschig. 1000 Meter-Drahtseil (Kletterlänge) sind auch konditionell nicht ganz ohne. Trotz der guten Sicherungen und der an schwierigen Stellen verbauten Eisenkrampen kommt stellenweise durchaus Kletter-Feeling auf. Aus den schattigen Nordwänden heraus ergeben sich super Ausblicke auf die Allgäuer Seenplatte, so dass die eher viel begangene Route auch landschaftlich sehr reizvoll ist. Achtung, auch der Zustieg führt über alpines Gelände und erfordert bereits Trittsicherheit.
Exposition: Nord
Gehezeit: Aufstieg: 3 Stunden bis zum Tegelberghaus (1 Stunde Zustieg und 2 Stunden Klettersteig und Schlussanstieg zum Tegelberghaus / Bergstation Seilbahn); Abstieg: 1,5 bis 2 Stunden.
Für den Branderschrofen-Gipfel sollte gut 1 Stunde (inkl. Rückweg) eingeplant werden.
Tourdaten: Höhendifferenz: insg. 950 Höhenmeter (inkl. Gegenanstiege) bis zum Tegelberghaus, davon ca. 300 Hm Klettersteig; Distanz: 4 km (einfach) bis zum Tegelberghaus
Beste Jahreszeit: Juni bis Mitte Oktober
Stützpunkt: 1. Tegelberghaus (1720 m), ganzjährig geöffnet - abgesehen von den Revisionszeiten der Bergbahn. Telefon: +49/8362/98360. Zur Webseite.
2. Rohrkopfhütte (1325 m) – nur bei Abstieg über Variante (2) – Dienstag ruhetag, keine Übernachtung, Telefon: +49/8362/8309. Zur Webseite.
Hinweis: Auf dem Tegelberg-Klettersteig herrscht Einbahn-Regelung, d.h. er darf nur im Aufstieg benutz werden! Ebenso der Finger-Klettersteig.
Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung mit Handschuhen!
Tipp: Konditionsstarke können auch noch den sog. Fingersteig (D – ca. 130 Hm – 1,5 Std.) mitnehmen. Dazu steigt man aus dem Sattel Richtung Fingersteig-Einstieg ab und klettert dann wieder empor – Ausstieg etwas oberhalb vom Sattel.
Bergbahn: Die Talfahrt kostet pro Person 15 Euro (Stand 2020) – aktuelle Infos unter Tegelbergbahn.
Karte: Alpenvereinskarte BY6, Ammergebirge West, 1:25.000. Erhältlich in unserem AV-Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler & Linus Maria Ziegler