Anfahrt: Auf der B 176 entweder von Norden von Kössen oder von Süden, von St. Johann in Tirol aus bis durchs Kohlental bis Griesenau. Hier biegt man ins Kaiserbachtal ab und fährt über die Mautstraße (4 Euro / Stand 2020) bis zum Parkplatz Fischbachalm oder alternativ zum Großparkplatz bei der Griesner Alm.
Navi-Adresse: A-6382 Kirchdorf in Tirol, Kaiserbachtal 6
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Fischbachalm (856 m) im Kaiserbachtal oder Parkplatz Griesner Alm (988 m - und somit ein Stück weiter oben)
Route: Es ist reine Geschmackssache, ob man die Tour bei der Fischbachalm oder der Griesner Alm beginnt. Da es sich um eine Rundtour handelt, hat man entweder den Anstieg zur Griesner Alm zu Beginn oder am Ende der Tour. Beginnt man bei der Fischbachalm geht man zunächst auf der Brücke über den Kaiserbach und westlich auf dem guten Wanderweg (AV-Weg Nr. 801) bergwärts bis in Höhe der jenseits des Baches befindlichen Griesneralm (988 m, Endpunkt der Mautstraße von Griesenau herauf - über die Mautstraße kann man freilich auch heraufwandern, das ist sogar etwas kürzer). Bald zieht sich der noch breite Stripsenjoch-Weg in Serpentinen empor. Es geht an der Abzweigung ins Griesnerkar (Wegweiser) vorbei, durch Mischwald aufwärts und danach im freien Gelände fast eben bis zu einem Hütterl. Weiter in Westrichtung empor und zuletzt in Serpentinen hinauf zum Stripsenjochhaus (1577 m). Vom Haus die wenigen Meter hinauf zum Tavonaro-Kreuz und nördlich steil in Serpentinen aufwärts. Eine schrofige Passage ist mit Drahtseilen gesichert. Oberhalb von ihr zweigt ein Pfad nach rechst ab, auf dem man den Stripsenkopf umgehen und direkt den zum Feldberg verlaufenden Kamm erreichen könnte. Aufgrund der herrlichen Aussicht, die der Stripsenkopf bietet, sollte man ihn aber unbedingt „mitnehmen“. Außerdem kann man auf dem kecken Hundskopf klettern (ganz kurz UIAA II), der ebenfalls direkt am Weg liegt. Vom Stripsenkopf auf dem Gratweg nordöstlich hinunter bis zur Einmündung des erwähnten Steiges. Weiter den Markierungen am teilweise schrofendurchsetzten Gratverlauf folgen. Es geht vielfach durch Latschen und an einem eigenartigen Hauptdolomit-Gebilde („Frankenländer-Nadel“) vorbei zum tiefsten Punkt des Kammes. Der felsige Aufschwung des Tristecken (1627 m) wird rechts (ostseitig; Drahtseil) umgangen. Hinter ihm zweigt links ein Pfad zur Feldalm ab. Wir folgen indessen weiter dem Kammweg und erreichen über Latschen- und Grasgelände den Feldberg.
Abstieg: Vom Feldberg auf dem markierten Kammweg in Ostrichtung abwärts zum Scheibenbühelberg (1575 m). Weiter am Kamm sanft abwärts, bis bei einem Wegweiser (Griesner Alm / Ranggenalm) ein Pfad nach rechts abzweigt, dem man durch Laubwald hinunter folgt. (Man kann auch, weiter dem Kammweg entlang, bis zur Oberen Scheibenbühelalm, etwa 1440 m, gehen und erst von dort in Südrichtung absteigen.) Von der Unteren Ranggenalm (1229 m) südlich über Wiesen abwärts in den Waldgürtel. Durch diesen in Serpentinen hinab ins Kaiserbachtal, das man etwa 250 m westlich der Fischbachalm erreicht.
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle Bergwanderung (S3) mit zum Teil schrofigen Passagen und kurzen drahtseilgesicherten Abschnitten. Es handelt sich also um eine interessante, aussichtsreiche, gut markierte Kammwanderung (Rundtour), die Trittsicherheit verlangt. Bei Gewitterneigung sollte man wegen der längeren Gratstrecke auf die Tour verzichten. Der optionale Anstieg (3 Minuten) auf den Hundskopf erfordert Kletterfähigkeiten im II. Grad (UIAA).
Gehezeit: Insgesamt: 5:30 bis 6 Stunden; Aufstieg bis zum Feldberg: 3:30 Stunden; Abstieg: 2 bis 2:30 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 1120 Höhenmeter; Distanz: 11,3 km (gesamte Rundtour)
Beste Jahreszeit: Anfang/Mitte Juni bis zum Wintereinbruch
Stützpunkt: 1. Gaststätten: Fischbachalm (856 m); Griesneralm (988 m), private Gaststätte, von Anfang Mai bis Ende Oktober bewirtschaftet, 55 Schlafplätze.
2. Stripsenjochhaus (1577 m), OeAV-Sektion Kufstein, bewirtschaftet von Mitte Mai bis Mitte Oktober, 180 Schlafplätze. Telefon Privat: +436644321790, Telefon Hütte: +436643559094
Ausrüstung: Bergwanderausrüstung, griffiges Schuhwerk, evtl. Teleskopstöcke
Wissenswertes: Gleich hinter dem Stripsenjochhaus steht an einem aussichtsreichen Hügel das sog. Tavonaro-Kreuz. Seinen Namen erhielt dieses kunstvoll gestaltete Kreuz von Johann Tavonaro. Er war am Stripsenjochhaus Hüttenwirt und ein begeisterter Bergsteiger. Der Predigtstuhl Hauptgipfel wurde von Tavonaro als Erster bestiegen. Das Kreuz am Stripsenjoch errichtete er allerdings als Dank wegen seiner über hundert Gipfeltouren zum Totenkirchl.
Karte: AV-Karte 1:25.000, Kaisergebirge
Autor: Horst Höfler; Bilder: Bernhard Ziegler