Anfahrt: Von Norden auf der B13 über Lenggries zum Sylvensteinstausee. Weiterfahrt über Vorderriß Richtung Hinterriß. Kurz nach der Oswaldhütte kommt links eine Garage, dann ein Bachgraben und danach ein Parkplatz (am Beginn einer Forststraße).
Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der BOB bis Bahnhof Lenggries und mit dem Bergsteigerbus (RVO 9569) bis Haltestelle Oswaldhütte, Info: www.bayerischeoberlandbahn.de und www.rvo-bus.de
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplatz im Rißtal (847 m) ca. 200 m südlich der Oswaldhütte
Route: Man geht vom Parkplatz ein paar Schritte zurück zur kleinen Garage. Zwischen dieser Garage und einem Bachgraben beginnt ein schmaler Weg (Achtung, keine Markierung und kein Schild!). Der Weg zieht kurz entlang am Bachgraben aufwärts (Südosten) und dann nach links über einen Grashang bergauf. Nun geht’s in östlicher Grundrichtung auf teilweise schwach ausgeprägtem Weg in Serpentinen empor. Die Route folgt bald verblassten Markierungspunkten durch lichten Wald und über Waldwiesen in wechselnder Steilheit. Trittspuren führen über einen schrofigen Grashang hinweg. Dann geht man durch ein wackeliges Eisentor und erspäht dort an einem Baum einen Bildstock. Man passiert einen verträumten Wasserfall und erreicht nach ca. 1,5 Stunden einen Wiesensattel (Moosenalm). Hier hält man sich rechts (Südosten) und wandert über eine hügelige, steinige Wiese (rote Punkte). Das Wegerl führt ein wenig bergab in eine Wiesensenke mit Schilderbaum (in Sichtweite: das Ende einer Forststraße mit Wendeplatz für die Almbauern der Moosenalm). Nun dreht man nach links (Ww. Schafreiter, Tölzer Hütte) und kommt gleich zum nächsten Schild am Fuße des latschenbewachsenen Kälberecks. Hier wendet man sich nach rechts (Ww. Schafreuter Tölzer Hütte, 237) und gelangt auf einem Wiesenstück zur nächsten Verzweigung. Jetzt links (Ww. Schafreuter 1 ¼ h) bergauf zum Latschenrücken. Zunächst zieht der Weg durch eine Latschengasse nahe der Hangkante entlang, dann wandert man über einen breiten Grasrücken zum Vorgipfel. Dort geht es nach links über einen schmalen schrofigen Wiesenkamm zum Gipfelkreuz.
Abstieg: Am Gipfel weist eine rotweiße Markierung den Abstieg nach Südosten. In engen Kehren steigt man auf schmalem Weg steil abwärts. Bald geht’s am Drahtseil über ein paar Felsbrocken hinab. Dann führt ein schottriger, schmaler Weg mäßig steil in der Südostflanke hinunter. Hinter einer Kurve stößt man auf einem Plateau auf originelle Steinmänner aller Größen. Der teils grobsteinige und plattige Weg führt danach einen Latschenrücken hinunter zur Tölzer Hütte. Dort am Schilderbaum (Ww. Moosenalm) hält man sich rechts. Nun also unterhalb der Hütte entlang nach Westen. Man quert zunächst leicht bergab über grasige Geröllfelder in der Südflanke. Bald geht es kurz bergauf (Ww. Moosenalm) zu einem Joch. Ein undeutlicher Weg verläuft über weite Wiesen nach rechts (Nordwesten) zuerst flach dahin, dann leicht abwärts. (Dabei die roten Punkte beachten und nicht einigen Spuren nach oben in die Latschen folgen!) Nach der beschilderten Landesgrenze quert man einen latschenbestandenen, welligen Wiesengraben und mündet wieder in die Aufstiegsroute (am Fuße des Kälberecks). Auf bekannter Route geht es jetzt hin zur Forststraße (Wendeplatz der Moosenalm). Diese Forststraße bringt einen in langen Kehren zum Ausgangspunkt zurück.
Alternative: Alternativ kann man über die Tölzer Hütte zum Schafreuter aufsteigen. Die ebenfalls sehr schöne Route gibt's hier unter Schafreuter via Tölzer Hütte.
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle Bergwanderung, die im Gipfelbereich Trittsicherheit und insgesamt etwas Orientierungssinn erfordert. Diese schöne Route ist zwar etwas länger als die anderen An- und Abstiege aus dem Rißtal, aber dafür ist sie weniger frequentiert. Und das 360° Panorama ist einfach unschlagbar. Der einstmals klassische Aufstieg zum Wiesensattel über der Moosenalm ist sparsam markiert und verläuft kurzzeitig nur auf Trittspuren. Ebenso der Abstieg von der Tölzer Hütte bis zur Moosenalm. Orientierungssinn ist daher erforderlich. Hilfreich erweist sich eine Karte und/oder GPS-Gerät. Im gesamten Gipfelbereich ist absolute Trittsicherheit und etwas Schwindelfreiheit nötig. Der Anfang des Abstiegs ist drahtseilversichert.
Gehezeit: Aufstieg: ca. 3,5 Stunden, Abstieg: ca. 3 Stunden
Tourdaten: 1320 Höhenmeter (inkl. Gegenanstiege); Distanz: Aufstiegsroute: 4,5 km, Abstiegsroute: 8,5 km, insgesamt 13 km
Beste Jahreszeit: Ende Mai bis zum ersten Schneefall
Stützpunkt: Tölzer Hütte (1835 m), AV-Hütte, geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober, 73 Übernachtungsplätze im Lager oder Zimmerlager; Tel: 0043/(0)664/1801790.
Hinweis: Während der Berg früher vorwiegend mit Schafreiter in den Karten sowie in der alpinen Literatur zu finden war, überwiegt heute die Namensgebung Schafreuter. Der ganz alte Sprachgebrauch war aber sogar Scharfreiter, was ein Hinweis auf die Geländestruktur sein könnte. Der scharf gestufte Gipfelaufbau oder die Grates des Berges könnten ursprünglich namensgebend gewesen sein. Wir folgen bei der Benennung der Tour der heute üblichen örtlichen Beschilderung.
Karte: AV-Karte Karwendelgebirge Nord Schafreiter, BY12, 1:25.000 und Topografische Karte vom Bayerischen Landesvermessungsamt (Karwendel). Zum Karten-Shop...
Autor: Doris & Thomas Neumayr