Anfahrt: A8 München – Salzburg bis Ausfahrt Weyarn, weiter auf der B 307 über Miesbach, am Schliersee vorbei und weiter Richtung Bayrischzell, jedoch kurz hinter Neuhaus schon rechts ab zum Spitzingsee. Man fährt durch den Tunnel und parkt links der Straße am sehr großen, gebührenpflichtigen Parkplatz oberhalb der Kirche. (5 Euro / Tag - Stand 2020).
Navi-Adresse: D-83727 Schliersee, Spitzingstraße 4
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Gasthaus Wurzhütte am südlichen Ende des Spitzingsees. (Parken kann man oberhalb der Kirche.)
Route: Die Bergstraße hinter der Wurzhütte hinein (an einer Schranke vorbei) und 30 Meter danach an einer Gabelung halblinks hinauf (Wegweiser Rotwand). Auch dieser Weg ist noch asphaltiert; je nach Schneelage werden die Ski getragen, oder angeschnallt. Erst kurz hinter dem Bergwachthaus zweigt der Weg rechts ab, über eine Brücke geht es in den Wald hinein. Nun bleibt man auf dem Forstweg bis auf einer Höhe von 1440 Meter (hier steht eine große Hinweistafel). Hier links über einen Abkürzer direkt hinauf bis man wieder auf den Forstweg trifft. Auf ihm 200 m weiter, dann scharf links (in Gegenrichtung) abzweigen und über einen Wirtschaftsweg ca. 100 m zu einer Mulde und über sie nach Osten an der Unteren Wildfeldalm vorbei zur Oberen. Nun auf Höhe des Sommerweges (meist Rodelbahn) Richtung Osten hinüber zur Hütte; oder ein gutes Stück vor dem Haus, nach links über den freien Südhang hinauf auf den Gipfel. Bei Lawinengefahr wählt man jedoch eine sicherere Möglichkeit: man quert nicht in die Südflanke zum Sommerweg hinüber, sondern fährt direkt Richtung Osten hinunter in die Mulde unterhalb der Hütte und steigt dann über einen schönen Westhang zum Rotwandhaus (1737 m) auf.
Nach einer Einkehr im gemütlichen Rotwandhaus fährt man ab zu dem Sattel unmittelbar unter der Hütte und springt übermütig über die Wächte, oder fährt vorsichtig ein in die Rinne und hinunter in die ebene Senke. Jetzt fellt man wieder an und steigt über eine auffallende Lichtung nach Osten zu einem kleinen Sattel nordwestlich der Auerspitze auf. Von hier sind es nur noch wenige Minuten über den Grat bis zum Auerspitzgipfel (1811 m), den man mitnehmen kann, oder nicht. Die meisten können es jedoch nicht erwarten, den herrlichen Auerspitz-Nordhang zur Großtiefentalam (1500 m) hinunter zu wedeln.
Erneut anfellen. Jetzt Richtung Westen hinauf zum Miesingsattel (1704 m) zwischen Rotwand und Miesing (1883 m). Auch dieser Gipfel kann mit etwas Zusatzaufand (ca. halbe Stunde - siehe Alternative) erstiegen werden. Abfellen und Abfahrt (nach Westnordwest) zur Kleintiefental Alm. Hier geht es noch ein gutes Stück in Auf und Ab entlang des Sommerweges zum Taubensteinhaus in nördliche Grundrichtung durch lichten Wald. In der Senke unter dem Taubensteinhaus wir erneut angefellt und zur Hütte aufgestiegen. Wer sich noch nicht am Rotwandhaus gestärkt hat, der hat spätestens jetzt eine Erfrischung und eine Brotzeit verdient. In wenigen Minuten wandert man dann auf dem Weg hinüber zur Bergstation der Taubensteinbahn. Auf der Piste geht es nun hinunter zum Spitzingsee.
Alternative: Es gibt diverse Varianten und Erweiterungsmöglichkeiten der Rotwand Reibe.
1. Bei sehr guten Skifahrern ist mittlerweile die sog. Nebelrinne (Einfahrt 45 Grad - dann 40 Grad und flacher) direkt vom Kamm hinunter zur Großtiefental-Alm sehr beliebt. Einfahrt 150 m südöstlich vom Gipfel.
2. Aufstieg zum Hochmiesing in etwa entlang des Sommerweges durch die dichten Latschen. Dann vom Gipfelkreuz knapp 100 m rechtshaltend nach Südwesten und Einfahrt nach Westen durch breite Latschengassen (sog. Westrinne). Auf ca. 1830 dann mehr nach Südwesten ehe man auf ca. 1740 wieder nach Westen eindreht. Die Latschenrinne gibt aber die Richtung immer vor.
3. Konditionsstarke erweitern die Reibe auch noch Richtung Krottenthaler Alm und Aiplspitz oder zum Jägerkamp.
4. Auf ein Aufstieg vom Taubensteinhaus zum Taubenstein ist möglich, dann wählt man die Abfahrt über den Maxlrainer Hang.
Charakter/Schwierigkeit: Die sog. Rotwand-Reibn ist ein echter Klassiker unter den Münchner Skitouren. Das ständige An- und Abfellen ist jedoch schon ein wenig nervig. Skifahrerisch lohnend ist hauptsächlich der Auerspitz-Nordhang, oder für Könner natürlich die Nebelrinne. Am schönsten ist die Tour in schneereichen Frühwintern, wenn die Taubensteinbahn noch nicht in Betrieb ist. Dann hat man nämlich noch eine richtig schöne Tiefschneeabfahrt hinunter zum Spitzingsee. Leichte, aber nicht kurze Skitour auf der Standard-Route. Nebelrinne recht anspruchsvoll.
Lawinengefahr: gering (bei vernünftiger Spurwahl und ohne Gipfelhang). Mittel am Gipfelhang der Rotwand. Achtung, auch aus den Südflanken des Rotwandkammes drohen bei großen Neuschneemengen oder Erwärmung Lawinen. Die Nebelrinne darf nur bei absolut sicheren Verhältnissen befahren werden. Mittel bei der Abfahrt vom Miesing.
Exposition: Ost, Nord, West (bei der Abfahrt)
Aufstiegszeit: Gut 2 Stunden bis zum Rotwandhaus; 2,5 Std. bis zum Gipfel.
Als Gesamtdauer der Reibe muss man 5 bis 6 Stunden veranschlagen.
Tourdaten: ca. 1300 Höhenmeter (mit Rotwandgipfel ohne Hochmiesing); Distanz: 14 km auf der gesamten Reibe (Standard-Route ohne Miesing).
Beste Jahreszeit: Frühwinter bis März
Stützpunkt: 1. Rotwandhaus des DAV, 114 Plätze, Telefon: +49/(0)8026/7683 oder +43/(0)664/1645290. Beinahe ganzjährig geöffnet, in den Übergangszeiten jedoch meist nur am Wochenende bewirtschaftet. Siehe auch hier.
2. Taubensteinhaus (1567 m), AV-Sektion Bergbund München, 60 Plätze, ebenfalls beinahe das ganze Jahr geöffnet (in der Zwischensaison nur am Wochenende), Telefon: 08026 / 7070.
Karte: Karte vom Bayerischen Landesvermessungsamt „Tegernsee / Schliersee und Umgebung“, 1:25.000. Und AV-Karte BY15, Mangfallgebirge Mitte, Spitzingsee-Rotwand, 1:25.000. Beide erhältlich in unserem Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler