Anfahrt: Aus dem Grödnertal (Val Gardena) zum Sellajoch und hier weiter hinunter Richtung Arabba. Bei einer Straßengabelung links und hinauf zum Pordoijoch mit großem Parkplatz.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Pordoijoch (2239 m)
Route: Etwas rechts (östlich) der Talstation der Seilbahn beginnt der ausgeschilderte Wanderweg (627) zum Piz Boè. Der Weg zieht sich über die Wiese empor, zielt in die Schuttreiße unter der Pordoischarte und durch die Schuttreiße in vielen Serpentinen hinauf in die Scharte mit Hütte (2829 m). Hier rechts weiter. Auf breitem Wanderweg quert man flach die Nordflanke des Sass de Forcia nach Osten. Nach einer Linkskurve erreicht man eine plateau-artige Stelle mit Wegweiser. Hier rechts weiter (Weg 638 – Piz Boè) und über sandige Serpentinen einen Schotterhang hinauf. Dann entlang von Markierungsstangen flach nach Nordosten auf den Südwest-Rücken zu. Über diesen hinauf zum höchsten Punkt mit Kreuz, Altar, Madonna und bewirtschafteter Hütte. Beim Anstieg über den breiten Rücken sind einige harmlose, drahtseilgesicherte Felsstufen zu überwinden.
Alternativ kann man auch mit der Seilbahn zum Sass Pordoi (2950 m) auffahren und über den markierten Steig in ca. 10 Minuten zur Pordoischarte absteigen. Dann weiter wie oben beschrieben. Man spart durch die Seilbahn gut 1 Stunde Anstiegszeit.
Abstieg: Wie Aufstieg.
Alternative: 1. Vom Pordoijoch aus kann man auch über den Piazzetta-Klettersteig (Via Ferrata Cesare Piazzetta) auf den Piz Boè klettern. Dazu zweigt man beim Anstieg zur Pordoischarte beim Wegweiser auf ca. 2500 m rechts ab und quert zum Klettersteig hinüber. Über diesen zum Gipfel. Achtung, dieser Klettersteig gilt als
extrem schwierig und ausgesetzt – ist also nur für Experten zu empfehlen!
2. Vom Grödnerjoch aus kann man eine sehr schöne
Überschreitung des Piz Boè machen.
Charakter/Schwierigkeit: Überwiegend mittelschwere Bergwanderung durch felsiges Hochgebirge – nur an einigen Stellen etwas schwieriger. Im Gipfelanstieg sind nämlich einige unschwierige, dennoch drahtseilgesicherte Felsstufen zu überwinden. Sie sind nicht wirklich ausgesetzt und bei einem Minimum an Trittsicherheit und alpiner Gewandtheit leicht zu überwinden. Auch Kinder mit etwas Bergerfahrung sind diesen Anforderungen gewachsen. Die Tour führt in die ungeheuer karge, bleiche Felslandschaft des Sellastockes; die bizarren Gipfel, Kämme, Schluchten, Täler, Ebenen und Kare müssen einfach faszinieren. Der Piz Boè ist der höchste Gipfel im Sellamassiv und bietet daher ein traumhaftes Panorama; vor allem der Blick auf die Marmolada ist schwer beeindruckend. Da man sich hier im Hochgebirge befindet, sollte man die Tour nur bei guten Witterungsverhältnissen angehen.
Gehezeit: Aufstieg: 2,5 Stunden, Abstieg: 1,5 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 920 Höhenmeter; Distanz: 4,3 km
Beste Jahreszeit: Juli bis zum ersten Schneefall
Stützpunkt: 1. Rifugio Forcella Pordoi (2829 m), bewirtschaftet von 20. Juni bis Ende September/Anfang Oktober. 30 Übernachtungsplätze. Telefon: +39/0462/767500 oder +39/368/3557505.
2. Rifugio Fassa (3152 m), bewirtschaftet von 20. Juni bis Mitte September, 22 Übernachtungsplätze. Telefon: +39/0462/601723.
Bergbahn: Die Seilbahn auf den Sass Pordoi läuft über die Sommersaison bis etwa Mitte September. Eine Berg- und Talfahrt kostet für Erwachsene 13.- Euro (Stand 2009).
Karte: Kompass Blatt 616, Gröden-Sella-Canazei, 1:25.000.
Autor: Bernhard Ziegler