Anfahrt: Über die Brennerautobahn oder Landstraße (SS12) bis Klausen (Chiusa). Nordöstlich von Klausen findet man auf der SS12 die beschilderte Abzweigung ins Villnösstal. Durchs Villnösstal, an St. Magdalena vorbei, bis ins Talende. Vor Ranui links (ist ausgeschildert) hinauf zur Zanseralm. Hier findet man einen gebührenpflichtigen Großparkplatz (6 Euro / Tag – Stand 2020).
Navi-Adresse: I-39040 Villnöß, Alm Nr. 4
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Zanseralm (1680 m) im Villnösstal
Route: Die Parkplätze auf der Zanseralm teilen sich in 3 Sektionen. Einmal links von der Infostelle (bzw. Einfahrt), einmal rechts davon, und einmal geradesaus (Richtung Berggasthof Sass Rigais). Bei dieser Wanderung startet man von der hier dritten Möglichkeit, also vom Parkplatz, der geradewegs von der Einfahrt her erreichbar ist. Hier findet man auch am oberen Ende einen Schilderbaum, auf dem das Kreuzjoch über den Weg Nr. 6 ausgeschildert ist. Auf diesem Weg (Nr. 6) entlang des Baches ins Tschantschenon-Tal. Nach ca. einer halben Stunde erreicht man eine Forststraße. Auf ihr nach links (Ww. Kreuzjoch – Weg Nr. 6) und über eine Kehre ein ganz kurzes Stück hinauf, dann zweigt der beschilderte Weg Nr. 6 ins Kreuzjoch rechts von der Forststraße ab und leitet durch zunehmend lichten Wald und über die Tschantschenon-Alm relativ flach empor. Über eine bewaldete Stufe führt der Steig in den Kessel unterm Kreuzjoch. Zunächst weit nach rechts ausholend, dann nach Norden und zuletzt nach Osten leitet der Steig hinauf ins Kreuzjoch (2293 m), wo man eine großartige Aussicht genießt. Hier nach links, nach Nordosten querend, erreicht man die Medalges Alm. Nach links ausholend gewinnt der Weg etwas an Höhe, ehe er wieder sanft ansteigend unter dem Medalges Gipfel hindurch nach Nordosten quert. Ungefähr in der Mitte des steilen Grashanges zweigt ein unmarkierter Pfad nach oben ab und traversiert oberhalb vom Hauptweg den Wiesenhang hinauf in einen Sattel am Kamm. Der stärker ausgetretene Hauptpfad zielt nach rechts (Osten); zum Gipfel geht es aber nach links (Westen) entlang des Kammes bis zum höchsten Punkt (ohne Kreuz). Richtung Norden bricht der Gipfel jäh ab und man erkennt in der Tiefe die Gampenalm sowie die Schlüterhütte, dahinter den Peitlerkofel. Auf der anderen Seite ragen Duleda und die Puez-Spitzen in den Himmel.
Medalges: Als zusätzlichen oder auch alternativen Gipfel kann man den Medalges-Gipfel besteigen. Er ist zwar mit 2454 Metern etwas niedriger als der Sobutsch, dafür ziert ihn ein schönes kleines Kreuz. Um ihn zu besteigen, muss man bei der Querung nach der Medalges Alm schon etwas früher vom Hauptweg abzweigen. Auch hier ist es ein unmarkierter Pfad, der einen zum Gipfel leitet. Der Pfad zweigt in diesem Fall entgegen der Laufrichtung vom Hauptweg ab.
Abstieg: Auf dem Anstiegsweg entlang des Grats zurück in den Sattel und nun weiter über den deutlich ausgeprägten Steig entlang des Kammes nach Osten, wo man nach einigen Metern Abstieg wieder auf den Hauptweg trifft, der ja unter dem Gipfel hindurchquert. Hier folgt man der Beschilderung zur Schlüterhütte und biegt links ab. Über einen feinsplittrigen Steilhang und über eine kurze Felsstufe quert man Richtung Kreuzkofeljoch. Bald könnte man die Rundtour etwas abkürzen und aus dem Bronsoijoch direkt zur Gampenalm absteigen (Ww. Gampenalm). Wir empfehlen jedoch auf dem ausgeschilderten Weg zur Schlüterhütte weiter nach Norden und hinter dem Hügel (namens Bronsoi), im Kreuzkofeljoch nach links zur Schlüterhütte (2306 m) zu wandern. Für den weiteren Abstieg nimmt man am besten den Weg rechts (nördlich) der Hütte (Ww. Zanser Alm) und steigt auf dem Pfad (er beginnt zwischen der Fahnenstange und einer kleinen Hütte) nach Westen ab. Eine Abzweigung zur Gampenalm ignoriert man. Auf ca. 2080 m findet man eine Verzweigung und biegt hier zur Kaserill Alm auf den Weg 32 ab. Nach ca. 20 Minuten erreicht man diese Einkehrmöglichkeit, zuletzt über eine Almstraße. Weiter auf der Forststraße Richtung Zanser Alm, parallel zum Kaserillbach talauswärts. Bald kommt man an eine Gabelung; hier kann man wählen, ob man über einen reizvollen, schmalen Wanderweg (das ist die rechte Variante) oder über eine Forststraße zurück zum Ausgangspunkt wandern will.
Charakter/Schwierigkeit: Technisch leichte bis mittelschwere Bergwanderung (S2) in traumhaft schöner, sehr abwechslungsreicher Dolomiten-Landschaft. Einzig beim Abstieg ins Kreuzkofeljoch ist schon etwas Trittsicherheit gefragt. Bei dieser Rundtour schließen raue Felsgipfel an liebliches, sanftes Almgelände an und so lebt diese Wanderung genau von diesem einzigartigen Kontrast. Mehrere idyllische, wie auch kulinarisch interessante Einkehrmöglichkeiten machen die Unternehmung zu einer perfekten Genusstour.
Gehezeit: Aufstieg: 2 bis 2:30 Stunden; Abstieg: 1:45 Stunden; Rundtour insgesamt: 4 Stunden
Tourdaten: Höhendifferenz: 800 Höhenmeter; Distanz: 10,5 km (gesamte Runde)
Beste Jahreszeit: Juni bis Oktober
Stützpunkt: 1. Schlüterhütte (Rifugio Genova – 2306 m), geöffnet von Mitte Juni bis Mitte Oktober. Übernachtung möglich. Telefon Hütte: +390472670072, Telefon im Tal: +390472840389, Mobil: +393472667694. Internet: schlueterhuette.com
2. Medalges Alm (2295 m), geöffnet von 20. Juni bis Ende September. Telefon: +393475049169.
3. Gampenalm (2062 m), geöffnet von Juni bis Allerheiligen. Übernachtung möglich. Telefon: +393482721587 oder +390472840001. Internet: gampenalm.com
4. Kaserillalm (1920 m), geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober. In den Monaten Juni, September, Oktober gibt es am Dienstag einen Ruhetag. Telefon: +390472840219. Internet Kaserillalm.
Wissenswertes: Die Gegend um die Medalges Alm ist u.a. durch das Buch von Jürgen König „Medalges – ein Jahr allein in den Bergen“ berühmt geworden. Der Journalist und Autor zog im Mai 1989 für ein Jahr allein in eine Hütte auf 2300 m. Er will dort oben ohne Radio, Fernsehen oder Zeitung, ohne Uhr, fließend Wasser und Strom ein zivilisationsfernes Experiment beginnen. Finanziert wird diese Unternehmung durch einen Artikel im Geo-Magazin und durch das oben erwähnte Buch. Das Buch können Sie hier bestellen.
Karte: Tabacco Wanderkarte „Brixen / Villnösstal“, Blatt 30, 1:25 000. Oder Kompass Blatt 627, "Villnösstal“, 1:25.000. Erhältlich in unserem Karten-Shop.
Autor: Bernhard Ziegler