Anfahrt: Von der Brennerautobahn bei Klausen ins Grödnertal und über den Sellapass nach Canazei. Hier beim Kreisverkehr nach Fedaia abbiegen und hinauf zum Fedaia-Stausee. Über die Staumauer zum Parkplatz an der Korbseilbahn.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Lago di Fedaia (östlich von Canazei), Parkplatz an der Korbseilbahn (2074 m)
Route: Mit der Korbseilbahn oder zu Fuß auf dem markierten Steig (Nr. 606) zur Bergstation der Seilbahn, Pian dei Fiacconi (2625 m). Achtung, ab 2012 ist der Betrieb der Seilbahn nicht mehr gewährleistet – eine definitive Entscheidung zur Zukunft der Bahn war zum Recherchezeitpunkt nicht gefallen. Vom Pian dei Fiacconi führt die Route weglos nach Süden, entlang von einigen Steinmandln, über einfachstes Felsgelände zum Beginn des Marmolata-Gletschers. An seinem linken Rand geht es direkt empor, so dass man die deutlich steilere Bruchzone rechts liegen lässt. Weiter geradewegs empor, erst unter den felsigen Ausläufern der Punta Rocca, die das Gletscherbecken einrahmen, quert man nach rechts (Westen) zum Felskamm, der von der Punta Penia nach Norden herab verläuft. Ihn erklettert man über eine drahtseilgesicherte Felsrinne, die vor allem zu Beginn leicht rechtsquerend nach oben zieht. Oben am Rücken angekommen, folgt man dem Firngrat nach Süden, bis er in den mäßig steilen Gletscherhang mündet. Über den Firn zur Capanna Punta Penia und nach links über den Rücken zum Gipfelkreuz.
Abstieg: 1. Wie Aufstieg.
2. Möglich wäre auch ein Abstieg über den Westgrat-Klettersteig, wobei die umgekehrte Route (Aufstieg Westgrat, Abstieg Normalweg) mir lohnender erscheint. Details zur Westroute mit vielen Bildern unter Marmolada Westgrat Klettersteig auf tourentipp.com.
Charakter/Schwierigkeit: Die Gletscherroute (Normalweg) auf die Marmolata ist eine einfache bis mäßig schwierige Hochtour. Da der Firnrücken zunehmend ausapert und daher flacher wird (weniger ausgesetzt) und die Felsrinne (II.) seit einigen Jahren drahtseilversichert ist, halten sich die Schwierigkeiten in Grenzen. Der Gletscher darf jedoch auf keinen Fall unterschätzt werden. Er ist spaltig und zumindest so steil, dass er im aperen Zustand beim Sturz zum Abrutschen führt. Er sollte also nur in Seilschaft sowie mit Steigeisen und Pickel begangen werden. Der Normalweg führt durch grandiose Hochgebirgslandschaft – eine großartige Dolomitentour mit mehr als beeindruckender Aussicht! Eine echte Empfehlung ist die Überschreitung, die Verbindung des Westgrat-Klettersteigs mit der Gletscherroute.
Gehezeit: Aufstieg: 2 bis 2,5 Stunden ab Pian dei Fiacconi; für den Anstieg vom Lago di Fedaia zum Pian die Fiacconi müssen zusätzlich 1,5 Std. einkalkuliert werden. Abstieg: 2 Stunden zum P. d. F.; eine zusätzliche Stunde zum Lago di Fedaia.
Tourdaten: Höhendifferenz: 720 Hm ab Pian dei Fiacconi; zusätzlich 550 Hm ab Lago di Fedaia. Distanz: 2 km ab P. d. Fiacconi; plus 2 km ab Fedaia (jeweils einfache Strecke).
Beste Jahreszeit: Juli bis Mitte September
Stützpunkt: 1. Rifugio Pian dei Fiacconi (2626 m), geöffnet von Juni bis Ende September, 30 Übernachtungsplätze, Telefon Hütte: +39/(0)462/601412; Mobil: +39/328/1218738, Internet: www.piandeifiacconi.com
2. Rifugio Capanna al Ghiacciaio (2722 m), geöffnet von Juni bis September, 20 Übernachtungsplätze, Telefon: +39/ 0462/601610 oder +39/336/530800
3. Capanna Punta Penia (3340 m), sehr einfache Hütte, geöffnet von Mitte Juni bis Ende September, kein Winterraum, 15 Übernachtungsplätze, Telefon: +39/0462/601037 oder +39/0462/764207.
Ausrüstung: Für die Normalroute ist komplette Hochtourenausrüstung sowie ein Klettersteigset für die versicherte Felsrinne (bzw. für den Abstieg über den Westgrat-Klettersteig) notwendig.
Wissenswertes: Der Name Marmolata (auch Marmolada bzw. Marmoleda) soll von der Ähnlichkeit des Felsens mit Marmor abstammen. Während des 1. Weltkrieges war die Marmolata Frontgebiet. Die Österreicher gruben und sprengten Stollen in den Gletscher; es entstand eine regelrechte Eisstadt.
Bergbahn: Betriebszeiten 8.15 bis 16 Uhr
Karte: Kompass Blatt 616, Gröden / Canazei, 1:25.000
Autor: Bernhard Ziegler