Anfahrt: A8 München/Salzburg bis Holzkirchen. Zum Tegernsee und nach Rottach Egern. Nun links ab nach Enterrottach (Schild „Bergbahn Sutten“). Über die Mautstraße (4,50 Euro / Stand 2010) zur Monialm und auf gleicher Straße weiter Richtung Forsthaus Valepp. Nach 6,2 km findet man rechts der Straße eine größere Ausbuchtung an der Bushaltestelle (Bernau / Valepp) und das Hinweisschild „Bernauer Alm / Risserkogel“ sowie einige Parkmöglichkeiten.
Öffentliche Verkehrsmittel: Vom Bahnhof Tegernsee mit dem RVO-Bus zum Ausgangspunkt. Zum
Fahrplan.
Anfahrt planen mit Google-Maps Ausgangspunkt: Parkplatz / Bushaltestelle, Punkt 953 m, am Zusammenfluss von Ankerbach und Weißer Valepp.
Route: Vom Parkplatz über die Brücke und auf der breiten Almstraße in südwestlicher Richtung taleinwärts. Höhe der Wildfütterung Bernaustube führt der Weg nach rechts über den Bach, danach gleich nach links über den kleinen Bach; bei der Gabelung vor dem Hangrutsch rechts weiter entlang des Neualpenbaches. Nach 300 m findet man eine beschilderte Abzweigung am Zusammenfluss zweier Bäche. Hier nach rechts über die Brücke Richtung Bernauer Alm/Risserkogel. Der Weg wird bald schmal und führt entlang des Baches und so kann man dabei seine wunderbaren Kumpen und den kleinen Wasserfall bewundern. Nur 600 Meter weiter (auf 1050 m) sieht man am gegenüberliegenden Hang den Steig zur Schönleitenalm; hier weglos über den Bach zum Steig, diesem folgt man, dabei einen Zaun überwindend. Alternativ kann man jedoch auch ca. 100 Meter den Weg entlang des Baches fortsetzen bis ein Baum mit Drahtseilgeländer über den Bach zur anderen Hangseite leitet. Auch so trifft man auf den Steig zur Schönleitenalm. Über Almgelände auf dem unmarkierten aber deutlichen Pfad an einer ersten Hütte vorbei hinauf zur Schönleitenalm (1292 m). Jetzt beginnt der weglose Teil der Tour. Hinter der Almhütte in direkter Linie nach Norden über den Wiesenrücken empor bis man in der Nähe des Waldrandes (ca. 1450 m) auf einen Trampelpfad der Kühe trifft. Hier flach nach rechts queren zum Wassertrog der Tiere. Dann setzt man die Querung über freies Gelände mit einzelnen Bäumen fort, zielt dabei aber deutlich nach oben zur Kammhöhe. Auf ihr nach links (Westnordwest) und immer entlang des Kammes bergan. Dabei sind auch einige grasige Steilstellen und umgefallene Bäume zu überwinden. Mit dem Punkt 1582 m erreicht man das erste unbedeutende, licht bewaldete Gipfelchen. Weiter entlang des Kammes in eine Senke. Dann wartet ein für das Gelände auffallend felsiger, etwas ausgesetzter Gratabschnitt (siehe Bild 12). Über den felsigen Grat (Ier-Gelände) empor und nun wieder einfacher weiter bis zum kleinen, aus Stöcken gebastelten Gipfelkreuz vom Lahnerkopf (1621 m). Man verfolgt den Kamm nun abwärts und nutzt dazu rechtshaltend eine Latschengasse. Teilweise wird das Gelände jetzt durch den Bewuchs unübersichtlich und so muss man häufig nach einer gangbaren Möglichkeit suchen. Bei einem ganz kleinen Köpferl (links unterhalb setzt hier Waldgelände an) geht es auf Grathöhe nicht weiter; man muss kurz nach links in die steile Grasflanke am Waldrand ausweichen und vorbeiqueren. Wenn dagegen das Gelände zunehmend felsiger wird, hält man sich etwas rechts unterhalb der Grathöhe. Bald gleicht das Gelände einer felsigen Wanne mit dichtem Latschenbewuchs. Dieses Tälchen verfolgt man - oft muss man sich hier bei den Latschen etwas durchkämpfen – bis man endlich mit dem bewaldeten Rücken sanftes Gelände erreicht. Im bewaldeten Sattel (1560 m) findet man dann einen Pfad nach links unten und schon bald erste Markierungen. Der Pfad leitet einen zur Bernauer Alm (ca. 1455 m). An der ersten sowie an der zweiten Hütte vorbei führt nun der deutliche Steig nach Südosten zum Waldrand und durch wunderschönen Bergwald hinunter ins Tal des Bernauer Baches. Entlang des wunderbaren Bergbaches talauswärts bis man auf die Anstiegsroute trifft. Auf ihr zurück.
Bike: Die ersten 1,5 km bis zur erwähnten beschilderten Abzweigung (Zusammenfluss zweier Bäche) könnte man auch mit dem Mountainbike zurücklegen.
Charakter/Schwierigkeit: Anspruchsvolle Bergwanderung mit wegloser Gratüberschreitung. Dabei sind einige steile Grasstufen (deshalb nicht bei Nässe gehen!) sowie eine kurze, etwas ausgesetzte, felsige Gratpassage (ganz kurz I. UIAA) zu bewältigen. Ansonsten ist das Gelände technisch nicht schwierig, erfordert allerdings gutes Orientierungsvermögen und viel Gespür für das Gelände. Auch mit Hilfe der Routenbeschreibung wird man immer wieder selbst schauen und suchen müssen, wie es weitergeht. Die Tour ist also nur wirklich erfahrenen, trittsicheren und selbständigen Bergwanderern zu empfehlen. Diese werden die einsame und weitgehend unbekannte Route genießen. Neben einer hübschen Aussicht und dem weglosen Abenteuer, kann man beim Zu- und Abstieg entlang der Bergbäche schöne Gumpen und kleine Wasserfälle sehen. Einzig die ersten 1,5 km führen über eine etwas langweilige Almstraße.
Gehezeit: Aufstieg: 2 bis 2,5 Stunden; Abstieg: 2 bis 2,5 Stunden – bitte lieber etwas mehr Zeit einplanen, da man für die Routenfindung und bei eventuellen Verhauern auch ein wenig länger brauchen kann.
Tourdaten: Höhendifferenz: gut 700 Höhenmeter (inkl. kleiner Gegenanstieg); Distanz: insgesamt 11 km
Beste Jahreszeit: Juni bis zum ersten Schneefall – wegen der steilen Graspassagen nie bei Nässe oder Glätte!
Stützpunkt: Auf Tour keine Einkehrmöglichkeit. Ca. 4 km vom Ausganspunkt entfernt (die Straße weiter taleinwärts) findet man das Forsthaus Valepp.
Karte: Kompass Blatt 8, Tegernsee, 1:50.000. Oder Tegernsee / Schliersee und Umgebung des Bayerischen Landesvermessungsamtes, 1:25 000.
Autor: Bernhard Ziegler